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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Fassungen, ersetzte sich durch Kerzen, suchte eine dicke Kordel und hängte die Konstruktion über ihren Kopf in die Magnolie.
    Als sie damit fertig war, sah sie sich auf der Suche nach einer weiteren Beschäftigung in der Küche um. Sie hatte ihre Handwäsche erledigt, die Bücher in den Regalen im Wohnzimmer sortiert und versucht, die Katzen einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Bisher war ihr Tagesplan ein lächerlicher Witz. Sie konnte sich nicht aufs Schreiben konzentrieren, und allein der Versuch zu meditieren wäre völlig sinnlos. Alles, was sie hörte, war die verführerische, dunkle Stimme, die sie lockte, sich in dekadenten Ausschweifungen zu ergehen.
    »Sex, bis wir beide schreien ... Sex, bis all der Frust, den du jemals hattest, endlich vergessen ist...«
    Sie schnappte sich das Geschirrtuch, um die Gläser zu polieren, und erwog, nochmals bei Anna Vesto anzurufen, doch sie nahm an, dass inzwischen Ren Herr des Geschehens war. Er wollte, dass sie nach seiner Pfeife tanzte und persönlich zu ihm gelaufen kam. Doch das täte sie noch nicht einmal für Strom. Er war zwar gewieft, doch sie hatte die vier Ecksteine des positiven Lebens, dank derer sie ihm auf Dauer überlegen war.
    Angenommen, sie verlöre den Verstand und gäbe dem Verlangen nach, zusammen mit ihm auf der dunklen Seite des Lebens einen Tanz zu wagen? Bereits der Gedanke war ihr unerträglich. Sie hatte einmal ihre Seele verkauft, noch mal täte sie es nicht.
    Sie bemerkte, dass sich draußen etwas bewegte, trat an die offene Tür und beobachtete, wie zwei Arbeiter den Olivenhain betraten. Selten in ihrem Leben hatte sie sich derart über Abwechslung gefreut, und so ging sie hinaus, um zu sehen, was der Grund ihres Erscheinens war.
    »Sind Sie wegen des Stroms gekommen?«
    Der ältere der beiden Männer hatte ein Gesicht wie eine Straßenkarte und drahtiges, graues Haar. Der Jüngere war untersetzt, dunkeläugig und hatte eine olivfarbene Haut. Er legte Pickel und Schaufel auf die Erde, als er sie näher kommen sah. »Strom?« Er musterte sie wie alle männlichen Italiener. »Nein, signora. Wir sind wegen des Brunnens hier.«
    »Ich dachte, es gäbe ein Problem mit der Abwasserleitung.«
    »Si«, sagte der Alte. »Mein Sohn spricht nicht so gut Englisch. Ich bin Massimo Vesto. Ich kümmere mich hier um alles. Und das ist Giancarlo. Wir wollen gucken, wo wir graben können.«
    Isabel blickte auf das mitgebrachte Werkzeug. Wozu brauchten sie Pickel und Schaufel, wenn sie sich nur umsehen wollten? Anscheinend sprach Massimo nicht besser Englisch als sein Sohn.
    »Es wird ziemlich laut werden«, erklärte Giancarlo und grinste. »Und vor allem schmutzig.«
    »Ich werde es überleben.«
    Sie kehrte zurück in die Küche, und ein paar Minuten später erschien Vittorio mit wehendem schwarzem Haar.
    »Signora Favor! Heute ist Ihr Glückstag.«
    Bis die Nachmittagshitze Ren ins Haus trieb, war seine Stimmung eindeutig auf dem Tiefpunkt angelangt. Anna hatte Isabel in einem roten Fiat mit einem Typen namens Vittorio den Weg hinunterfahren sehen. Wer zum Teufel war Vittorio? Und weshalb fuhr Isabel durch die Gegend, während Ren ganz andere Pläne mit ihr hatte?
    Er ging eine Runde schwimmen und beantwortete den Anruf seines Agenten. Jaguar wollte, dass er Werbung für sie machte, und Beau Monde hatte ihn für eine Titelstory vorgesehen. Wichtiger jedoch war, dass das Drehbuch für den Howard-Jenks-Film endlich abgeschickt worden war.
    Ren hatte sich ausführlich mit Jenks über die Rolle des Kaspar Street unterhalten. Street war ein Serienmörder, ein düsterer, komplexer Mann, der es auf genau die Frauen abgesehen hatte, in die er sich verliebte. Ren hatte den Vertrag unterzeichnet, ohne das endgültige Drehbuch gesehen zu haben. Jenks, der seine Arbeit stets streng geheim hielt, hatte ihm nämlich noch nicht den letzten Schliff verpasst. Ren konnte sich nicht daran erinnern, je eines anderen Films wegen so aufgeregt gewesen zu sein. Allerdings nicht aufgeregt genug, um Isabel und den Kerl in dem roten Fiat zu vergessen.
    Wo in aller Welt trieb sie sich herum?
    »Danke, Vittorio, der Nachmittag war wirklich wunderschön.«
    »War mir ein Vergnügen.« Er lächelte charmant. »
    Bald werde ich Ihnen Siena zeigen, und dann werden Sie wissen, dass Sie des Himmels ansichtig geworden sind.«
    Versonnen sah sie ihm hinterher, als er davonfuhr. Sie war sich nicht ganz sicher, inwieweit dieser Mann Teil der Verschwörung zu ihrer Vertreibung aus dem

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