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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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kann ich mit Sicherheit behaupten, dass das, was Sie beide treiben, fünf jungen Menschen auf Dauer unvorstellbaren Schaden zufügen wird.«
    »Ständig lassen sich Eltern voneinander scheiden«, widersprach Harry »Und trotzdem werden aus den Kindern anständige Menschen.«
    Tracys Herz zog sich erneut zusammen. Scheidung. So schlimm es auch um sie beide stand, hatte bisher doch keiner das Wort ausgesprochen - bis zu dieser Minute. Aber was hatte sie erwartet? Schließlich war sie gegangen, oder etwa nicht? Trotzdem hätte sie ein solches Ergebnis nie erwartet. Sie hatte nur Harrys Aufmerksamkeit gewinnen wollen. Sie hatte den Eisblock zum Schmelzen bringen wollen, hinter dem er sich versteckte.
    Harry wirkte nicht mehr ganz so gelassen wie zu Anfang, doch es war schwer zu sagen, was er gerade empfand. Er verbarg stets seine Gefühle, während sie hingegen ihre Emotionen offen auslebte.
    »Menschen lassen sich scheiden«, pflichtete Isabel ihm bei. »Und manchmal ist es unvermeidlich. Aber wenn fünf Kinder involviert sind, sollten die Eltern besser alles versuchen, ob und wie sie sich vertragen können. Ich weiß, momentan wirkt es vielleicht verführerisch, alles hinzuschmeißen. Aber Sie beide haben die Chance, einfach davonzulaufen und ein neues Glück zu suchen, bereits vor langer Zeit vertan.«
    »Darum geht es doch überhaupt nicht«, widersprach ihr Tracy.
    Wenn überhaupt möglich, verriet Isabels Miene noch größeres Mitgefühl als vorher. »Schlagen Sie einander? Gibt es irgendeine Form der körperlichen Gewalt?«
    »Selbstverständlich nicht«, schnauzte Harry
    »Nein. Harry stellt ja noch nicht mal Mausefallen auf.«
    »Schlägt einer von Ihnen Ihre Kinder?«
    »Nein!«, antworteten die beiden wie aus einem Mund.
    »Dann gibt es für alles eine Lösung.«
    Tracys verzog verbittert das Gesicht. »Die Probleme, die wir haben, sind zu groß, um sie zu lösen. Ehebruch. Betrug.«
    »Unreife. Paranoia«, entgegnete ihr Mann. »Außerdem bedarf es eines gewissen logischen Denkvermögens, um Probleme zu lösen. Weshalb man auf Tracy schon mal nicht zählen kann.«
    »Und es erfordert eine gewisse Kenntnis von menschlichen Gefühlen, die Harry seit Jahren schon nicht mehr gehabt hat.«
    »Hören Sie, was Sie da sagen?« Isabels trauriges Kopfschütteln rief Scham in Tracy wach. »Sie sind beide erwachsene Menschen, und es ist offensichtlich, dass Sie Ihre Kinder lieben. Wenn es in Ihrer Ehe nicht so klappt, wie Sie es wünschen, dann müssen Sie eben dafür sorgen, dass sie funktioniert. Laufen Sie nicht blind vor Ihren Problemen davon.«
    »Dazu ist es zu spät«, erwiderte Tracy.
    Isabels Miene blieb mitfühlend. »Gerade jetzt können Sie es sich nicht leisten, auf Ihre Ehe zu verzichten. Sie haben eine heilige Verantwortung, und egal, wie verletzt Sie in Ihrem Stolz auch sind, müssen Sie sich weiter dieser Verantwortung stellen. Nur unreife und selbstsüchtige Eltern setzen wunderbare Kinder als Waffen in einem Machtkampf ein.«
    Nie zuvor in seinem Leben war Harry der Verantwortungslosigkeit bezichtigt worden, und er sah aus, als hätte er einen riesigen Guppy-Schwarm verschluckt. Tracy hatte darin mehr Erfahrung, sodass sie dieser Vorhalt weniger heftig traf.
    Isabel fuhr fort. »Es ist an der Zeit, dass Sie Ihre Energie statt aufs Streiten darauf verwenden herauszufinden, wie Sie in Zukunft zusammenleben können.«
    »Abgesehen davon, dass Sie das Ganze überhaupt nichts angeht«, meinte Harry, »wüsste ich doch gern von Ihnen, was für ein Leben es für Kinder ist, bei Eltern aufzuwachsen, die sich gegenseitig nicht mehr ertragen.«
    Bei diesen Worten hätte Tracy am liebsten laut aufgeschluchzt. Er wollte sie tatsächlich verlassen. Harry Briggs, der arbeitsamste, starrsinnigste und anständigste Mann, den sie je getroffen hatte, wollte sie tatsächlich verlassen.
    »Sie können zusammenleben«, widersprach ihm Isabel entschieden. »Sie brauchen nur herauszufinden, wie.« Sie fixierte Harry »Ich denke, Sie müssen sich als Erstes darüber klar werden, was Ihnen im Leben wirklich wichtig ist. Rufen Sie bei Ihrer Firma an, und sagen Sie, dass Sie ein paar Tage Urlaub nehmen.«
    »Sparen Sie sich Ihren Atem«, giftete Tracy »Harry hat noch nie im Büro gefehlt.«
    Isabel ging kommentarlos über diesen Einwand hinweg. »Hier in der Villa gibt es jede Menge Zimmer, Mr. Briggs. Holen Sie Ihr Gepäck, und suchen Sie sich eins von diesen Zimmern aus.«
    Rens Brauen schössen in die Höhe. »Hey!«
    Auch

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