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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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abends beschäftigt gewesen, samstags und am Schluss auch manchmal sonntags. Trotzdem hatte sie erst vor zwei Tagen vollends die Fassung verloren, als sie ihn zusammen mit einer anderen Frau in einem Restaurant erwischt hatte.
    »Soll ich dir beim Packen helfen?«, wiederholte er mit der übertrieben geduldigen Stimme, die er für gewöhnlich den Kindern vorbehielt.
    »Ich habe nicht die Absicht abzufahren, Harry, also brauche ich auch nicht zu packen.«
    »Doch. Du bleibst nämlich nicht hier.« Sein Gesicht war starr. Sie hörte keinen Schmerz in seiner Stimme, keine Sorge, nichts als die kalte, nüchterne Erklärung eines Mannes, der sich gehalten fühlte, auch jetzt noch seine Pflicht ihr gegenüber zu erfüllen.
    »Und ob.«
    Ren stand direkt hinter Harry, und er runzelte die Stirn. Sie wusste, dass er sie lieber heute als morgen wieder loswerden wollte. Falls er jetzt ein Wort darüber verlauten lassen würde, würde sie ihm das aber nie verzeihen.
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, sagte Harry zu Ren: »Es überrascht mich, dass Sie sie hier haben wollen. Abgesehen von der Tatsache, dass sie im achten Monat schwanger ist, ist sie noch ebenso verwöhnt und unvernünftig wie zu der Zeit, als sie mit Ihnen verheiratet gewesen ist.«
    »Und du bist ein ach-so-beherrschter, ehebrecherischer Bastard«, fauchte sie zurück.
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Also gut. Dann packe ich die Sachen der Kinder eben selbst. Es steht dir frei, so lange hier zu bleiben, wie du möchtest. Die Kinder und ich kommen durchaus auch ohne dich zurecht.«
    Es rauschte in ihren Ohren, und sie atmete hörbar zischend aus. »Falls du dir auch nur für eine Minute einbilden solltest, dass du mich einfach ohne meine Kinder hier sitzen lassen kannst...«
    »Genau das bilde ich mir ein.«
    »Nur über meine Leiche.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb du was dagegen haben solltest. Seit unserer Ankunft in Zürich hast du dich schließlich ohne Unterlass über sie beschwert.«
    Die Ungerechtigkeit dieser Behauptung raubte ihr den Atem. »Ich hatte nie auch nur die allerkleinste Pause! Ich war Tag und Nacht mit ihnen zusammen. Genauso wie an den Wochenenden, während du mit deiner magersüchtigen Freundin im Bett herumgelungert hast.«
    Er zuckte unter ihren Worten nicht einmal zusammen. »Es war deine Entscheidung mitzukommen, nicht meine.«
    »Fahr doch zur Hölle.«
    »Wenn es das ist, was du willst, fahre ich halt zurück nach Zürich. Die vier Kinder, die wir bereits haben, kommen selbstverständlich mit. Das neue kannst du dann behalten.«
    Tracy hatte das Gefühl, als hätte er ihr eine Ohrfeige verpasst. Das hier, dachte sie, erfüllt von bitterster Panik, das hier ist der finsterste Augenblick in meinem ganzen Leben.
    Sic hörte, wie Isabel nach Luft rang. Ren, ihr alter Freund, machte einen Schritt nach vorn. »Freundchen, du nimmst ganz sicher keins von diesen Kindern so einfach mit.«
    Harry presste starrsinnig die Lippen aufeinander. Er wusste, dass Ren ihn, ohne auch nur Luft zu holen, niederschlagen könnte. Aber er war Harry, und so machte er sich trotz der Drohung wortlos auf den Weg zum Haus.
    Ren wollte ihn daran hindern, und Tracy schrie erschrocken auf, Isabel jedoch sagte entschieden: »Hört beide auf der Stelle auf!«
    Sie klang wie die Autoritätspersonen, gegen die Tracy während ihrer Kindheit Rebellion betrieben hatte. Nie zuvor jedoch hatte sie einem Menschen gegenüber dafür, dass er sich in ihr Leben mischte, eine solche Dankbarkeit verspürt.
    »Ren, bitte halten Sie sich aus dieser Sache raus. Harry, kommen Sie bitte wieder her. Tracy, Sie sollten sich besser wieder setzen.«
    »Wer sind Sie?«, fragte Harry feindselig.
    »Isabel Favor.«
    Tracy war sich nicht sicher, wie genau Isabel es schaffte, doch Ren enthielt sich tatsächlich jedes weiteren Kommentars, Harry kam zurück zum Pool, und sie selbst sank erschöpft wieder auf ihren Stuhl.
    Isabel trat einen Schritt nach vorn und erklärte ruhig, aber entschieden: »Sie beide müssen aufhören, Beleidigungen auszutauschen, und anfangen, über die Dinge zu reden, die wirklich wichtig sind.«
    »Ich glaube nicht, dass einer von uns Sie nach Ihrer Meinung gefragt hat«, erklärte Harry böse.
    »Ich«, hörte sich Tracy sagen. »Ich frage sie danach.«
    »Ich nicht«, wiederholte Harry.
    »Dann werde ich im Namen Ihrer Kinder sprechen.« Tracy beneidete Isabel um ihre selbstbewusste Art. »Obgleich ich keine Expertin für kindliches Verhalten bin,

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