Vorsicht, heiß!
sehnte sich nicht mehr nur danach, das lodernde Verlangen zu stillen und endlich wieder klar denken zu können. Sie sollte ihrer leidenschaftlichen Seite endlich freien Lauf lassen. Er wollte ihr die Lust verschaffen, die sie daran erinnerte, dass sie eine wunderschöne, sinnliche Frau war.
Erwartungsvoll näherte er sich ihr. Ihr Gesicht wurde vom flackernden Kerzenschein und den Neonlichtern von South Beach erhellt. Unter ihrem schwarzen Blazer blitzte etwas Seidiges hervor. „Bist du bereit, dich zu versöhnen, oder bist du immer noch wütend auf mich?“, fragte er.
„Nein, ich bin eher enttäuscht“, erwiderte sie kühl.
Paulo stützte sich mit einem Ellbogen aufs Geländer. Leises Klirren war zu hören, als die Angestellten die Cocktailgläser einsammelten und aufräumten. „Ich gebe zu, ich hatte Bedenken hinsichtlich deiner Fähigkeiten. Aber ich möchte mir nicht nachsagen lassen, ich könne einen Irrtum nicht eingestehen. Und was den Kuss während unserer Fahrstunde angeht …“
Ein verlangender Ausdruck huschte über ihr Gesicht, doch schon einen Moment später wirkte Alyssa verlegen. Paulo neigte sich näher zu ihr.
Starr blickte sie ihn an. „Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass du die Wirkung deines Charmes ein wenig überschätzt?“
Er konnte sein Lächeln nicht mehr unterdrücken. „Es ist höchste Zeit, dem Unvermeidlichen nachzugeben.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und genoss das Gefühl, wie seidig sich ihr Haar anfühlte.
Als ihre Augen dunkler wurden, überwältigte ihn ein so heftiges Verlangen, dass er aufhörte zu lächeln. Plötzlich war alles wieder genau wie an dem Tag, als sie zusammen Motorrad gefahren waren.
„Nichts ist unvermeidlich“, erklärte sie betont ruhig, doch ihre Stimme klang heiser. „Und hast du nichts Besseres zu tun, als jede Bewegung deiner Veranstaltungsplanerin zu überwachen?“
„Im Gegenteil. Die Bewegungen meiner Veranstaltungsplanerin zu überwachen hat sich zu meiner Lieblingsbeschäftigung entwickelt.“
„Wie du ein florierendes Unternehmen aufbauen konntest, wenn du so deine Prioritäten setzt, ist mir schleierhaft“, bemerkte sie.
Angesichts ihres ironischen Tons musste Paulo ein Lächeln unterdrücken. Als wären nur Menschen erfolgreich, die ihre Seele an den Teufel verkauften! Er musste an die langen Jahre bei Domingues International denken. Damals hatte er fast das Motorradfahren aufgegeben. Und Nick hatte zwar regelmäßig bei ihm im Büro vorbeigesehen, aber Paulo war nicht ein einziges Mal in den Club seines Freundes gegangen, den er mitfinanziert hatte.
„Ich bin der lebende Beweis dafür, dass man sich nicht halb umbringen muss, um ein lukratives Unternehmen aufzubauen“, antwortete er. Das war nur eins der vielen Dinge, die er Alyssa beibringen wollte – und noch heute Abend würde er damit anfangen. „Die letzten zehn Monate, als das Samba Hotel renoviert wurde, habe ich sehr hart gearbeitet, mir aber trotzdem immer Zeit für die Dinge genommen, die mir Spaß machen. Bei deinem Tempo wirst du bald völlig ausgebrannt sein. Das habe ich am eigenen Leib erfahren.“
„Ich habe dich noch nie in Anzug und Krawatte gesehen und kann mir dich einfach nicht als ausgebrannten Geschäftsmann vorstellen“, erwiderte Alyssa zweifelnd.
„Das Leben ist zu kurz, um eine Schlinge um den Hals zu tragen.“ Paulo lachte ein wenig spöttisch. „Das hat meine Familie nie verstanden.“
Er ließ den Blick über die Lichter der Stadt gleiten und unterdrückte mit aller Macht die schmerzlichen Erinnerungen, die nun wieder in ihm wach wurden. „Anzug und Krawatte kommen für mich nicht infrage. Nie. Aber das Gefühl des Ausgebranntseins kenne ich nur zu gut. Und jetzt …“ Gespielt streng sah er sie an. „Setz dich schon einmal hin, ich hole uns etwas zu trinken.“
Alyssa blickte Paulo nach, der zur Bar ging. Wie war es möglich, dass er in der schlichten schwarzen Hose und dem dunkelblauen Hemd so atemberaubend aussah? Trotz ihres wahnsinnigen Arbeitspensums hatte sie den früheren kameradschaftlichen Umgang zwischen ihnen vermisst. In nervöser Erwartung setzte sie sich auf eine Couch.
Als Paulo mit zwei Champagnerflöten zurückkehrte, ihr eine davon reichte und sich dann zu ihr aufs Sofa setzte, war sie sofort auf der Hut. Er legte den Arm auf die Rückenlehne, was sie nervös machte. Dann hob er das Glas und sagte: „Auf das Event des Jahres in South Miami
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