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Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Titel: Vorsicht, Herzalarm! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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lindern.“
    „Das ergibt Sinn.“ Nahm sie jedenfalls an.
    Sie schaute ihn an, wie er in der marmornen Diele stand, atemberaubend attraktiv in seiner khakifarbenen Hose und dem schwarzen T-Shirt, das seine breite Brust und die muskulösen Arme zur Geltung brachte. Außer seinem durchtrainierten Körper und seinen reiferen Gesichtszügen sah er genau so aus, wie sie ihn Erinnerung hatte. Und auch wenn seine Stimme inzwischen ein wenig tiefer war, klang er noch genauso wie früher. Aber alles andere an ihm war anders.
    Musste anders sein, wenn man bedachte, dass er in diesem riesigen, allerdings leeren Haus wohnte. Der Kyle, den sie gekannt hatte, hatte rausgewollt aus der Armut und dem gefährlichen Viertel, in dem er aufgewachsen war, und er hatteBaseball spielen wollen. Sie spürte, dass es dabei nicht nur um den Sport ging, sondern auch darum, einen Platz zu haben, wo er hingehörte. Das Spielfeld und die Kameradschaft des Teams gaben ihm dieses Gefühl. Doch in all ihren Gesprächen über die Zukunft hatte er niemals materielle Dinge erwähnt. Tatsächlich hatte er die Insignien des Wohlstands, die ihre Eltern schätzten, verachtet – die Luxusautos, den Country Club, die Jacht. Und nun würde das Haus mit den vier Schlaf- und den dreieinhalb Badezimmern, in dem sie groß geworden war, in eine Ecke von Kyles Heim passen.
    Sie schüttelte den Kopf. Aber vielleicht war er einfach nur eifersüchtig gewesen auf das, was er nicht haben konnte. Möglicherweise hatte er sich insgeheim nach all diesem gesehnt. Jedoch führte all dies dazu, dass sich Julia unbehaglich fühlte.
    „Bist du bereit, in die Küche zu gehen?“, wollte er wissen. Ohne ihre Gedankenverlorenheit zu bemerken, griff er ihren Ellbogen und wollte sie offenbar dort hinführen.
    „Warte.“ Bevor sie den anderen Raum betraten, hatte sie weitere Fragen, auf die sie eine Antwort brauchte.
    „Was ist los?“
    Julia schaute die Wendeltreppe empor, die in der Unendlichkeit zu verschwinden schien. „Wie viele Schlafzimmer befinden sich dort oben?“, erkundigte sie sich.
    Er hielt kurz inne, dann antwortete er. „Zehn.“
    „Badezimmer?“
    Wieder zögerte er. „Acht“, sagte er schließlich.
    „Zehn Schlafzimmer und acht Badezimmer … Und du wohnst allein hier?“
    „Ja. Außer du rechnest Mrs Watkins mit, die Haushälterin – ich kenne sie aus dem Viertel, in dem ich aufgewachsen bin. Sie brauchte einen Job, deshalb habe ich sie engagiert.“
    Julia nickte. Das klang mehr nach dem Kyle aus ihrer Jugend.
    „Und dann ist da noch das Personal, das ein- und ausgeht, um diesen Laden am Laufen zu halten“, fügte Kyle hinzu. „Aber ansonsten lebe nur ich hier.“
    „Dann habe ich noch eine weitere Frage.“
    Er schob die Hände in die Gesäßtaschen seiner Hose und beäugte sie misstrauisch. „Okay … schieß los.“
    „Warum?“ Die Frage lag ihr auf der Zunge, seit sie die Ungeheuerlichkeit des Hauses und des Wohlstands, den es repräsentierte, in sich aufgenommen hatte.
    Kyle atmete tief ein und sah sie aus seinen umwerfenden blauen Augen an. „Zu der Zeit, als ich es kaufte? Einfach weil ich es konnte.“

5. KAPITEL
    Jedem anderen gegenüber wäre Kyle die Antwort peinlich gewesen. Doch seit dem Moment, in dem er den SUV in der für vier Autos vorgesehenen Garage abgestellt und mit Julia das Haus betreten hatte, spürte er ihr Unbehagen. Je mehr er ihr zeigte, desto stärker wuchs diese Beklemmung. Sie hätte es gemerkt, wenn er ihr etwas anderes als die Wahrheit gesagt hätte.
    Aus diesem Grund war er ohne zu zögern damit herausgeplatzt.
    „Hör mal, können wir nicht wenigstens in der Küche darüber reden?“, bat er.
    „Ach, solltest du etwa kein Fünf-Gänge-Menü geplant haben und das Personal noch nicht bereit sein, mich zu bedienen?“, fragte sie in dem offensichtlichen Bemühen um eine Leichtigkeit, die sie nicht fühlte.
    Er erkannte den Ernst hinter dem Scherz. Glücklicherweise war er sicher, dass er sie noch immer gut kannte. „Kein Personal, keine Gänge. Nur du, ich, Pasta und Knoblauchbrot.“
    Ihre Augen blitzten auf, und ihre angespannte Miene löste sich ein wenig. „Du machst Witze, oder?“
    „Komm und sieh selbst.“
    Sie grinste vorsichtig, dann schenkte sie ihm ein von Herzen kommendes Lächeln. Die Last, die sie zu tragen schien, war wie weggeflogen. „Du erinnerst dich!“
    „Hast du wirklich geglaubt, ich würde das vergessen?“
    Er hatte es immer abgelehnt, sie mit in die schäbige Wohnung zu

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