Vorsicht, leicht entflammbar!
â oder wie Geschwister miteinander leben? Später, wenn die Voraussetzungen sich geändert haben, kann unsere Ehe annulliert werden. Das dürfte keine Schwierigkeiten machen. Zu dem Zeitpunkt wirst du dein eigenes Leben meistern können. Dafür werde ich sorgen.â
âMit Geld, meinst du?â Dana schüttelte nachdrücklich den Kopf. âIch werde von dir keinen Pfennig annehmen.â
âDu hast viel Zeit, um deine Meinung zu ändernâ, wandte Mark ein. âWillst du dich nicht wieder hinsetzen und zu Ende essen?â
âIch habe keinen Hunger mehr.â Dana ging mit unsicheren Schritten zur Tür. âIch möchte jetzt lieber allein sein.â
Mark machte keinen Versuch, sie aufzuhalten. âDein Zimmer ist auf der linken Seite.â
Dana schaffte es irgendwie, die enge Treppe zu erklimmen und durch die Tür zu gehen, die in ihr Zimmer führte. Ihr Koffer stand vor dem Bett. Es war ein breites Doppelbett, auf dem eine fröhlich bunte Patchwork-Decke lag. Dana sah auf ihren Koffer. Sie dachte an das zarte weiÃe Nachthemd, das sie zuoberst eingepackt hatte. Sie hatte es für ihre Hochzeitsnacht gekauft. Aber es würde keine Hochzeitsnacht geben. Mark liebte sie nicht. Er begehrte sie nicht einmal. Sie war ganz allein!
Gegen Morgen schlief Dana endlich ein. Der Tag war klar und hell angebrochen, als sie wieder erwachte. Sie stand auf, duschte und zog sich an. Der Entschluss, den sie gefasst hatte, war richtig. Nichts würde ihn ins Wanken bringen.
Ehe sie irgendeine Entscheidung treffen konnte, musste sie wissen, wodurch ihr Vater diese Macht über Mark besaÃ, mit der er ihn zur Hochzeit erpresst hatte. So viel Ehrlichkeit war Mark ihr schuldig.
Mark saà am Küchentisch und las die Morgenzeitung, eine Tasse Kaffee vor sich. Im Gegensatz zu ihr hatte er sich noch nicht angezogen. Unter seinem seidenen Morgenmantel sah die Pyjamahose hervor. Die FüÃe steckten in Lederhausschuhen.
âKaffee steht in der Kanne auf dem Herdâ, sagte er, ohne den Kopf zu heben. âSchenk dir ein.â
Dana tat es, und sie fragte sich im Stillen, ob er wirklich den Tag nur mit einer Tasse Kaffee begann. Ihr Vater hatte stets Wert auf ein reichliches Frühstück gelegt.
âIch muss erst ein bisschen munter werdenâ, erklärte Mark, der ihre Gedanken zu erraten schien. âIch trinke erst nur etwas Kaffee, und später frühstücke ich dann in aller Ruhe.â
Dana setzte sich mit ihrer Tasse Mark gegenüber. Sie fühlte nichts als eine grenzenlose Leere. Sie wollte nur die Wahrheit wissen, und die musste er ihr bekennen.
âDas finde ich gutâ, sagte sie. âSo haben wir Zeit zum Reden.â
Mark blickte sie zum ersten Mal an diesem Morgen an. Er hob erstaunt die Brauen, als er ihr Gesicht sah.
âIch hatte den Eindruck, dass wir gestern Abend alles beredet haben, was du wissen wolltest.â
âNein, das stimmt nichtâ, widersprach Dana. âDu hast mir gestern nicht gesagt, womit mein Vater dich erpresst.â
âSo ist esâ, erklärte Mark. âUnd ich weigere mich auch jetzt, das zu tun.â
âAber diesmal bitte ich dich nicht darum.â
Sein Schweigen war unangenehm, noch gestern hätte es Dana erdrückend gefunden. Nun blickte sie ihn nur mit kühler Gelassenheit an.
âWillst du mir drohen?â, fragte Mark endlich.
âWenn es nötig ist.â Dana hielt seinem Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken. âWie der Vater, so die Tochter. Wenn du es mir nicht erzählst, werde ich ihn fragen, und wenn er mir nicht antworten sollte â¦â
Dana schwieg vielsagend. âIn dem Fall werde ich zu deinem Vater gehen und ihm die ganze Geschichte berichten.â
Mark hatte die Lippen zu einer festen Linie zusammengepresst. Seine Antwort klang hart und fest. âIch finde, du solltest lieber wieder ins Bett gehen und gründlich nachdenken.â
âIch bin deine Frauâ, entgegnete Dana, ohne sich zu rühren. âDadurch bin ich vor dem Gesetz eine erwachsene Person und kein unmündiges Kind mehr. Du wirst keine erwachsene Frau ins Bett stecken wollen.â
âIch wollte dich nicht ins Bett steckenâ, widersprach Mark kalt. âIch schlug dir nur vor, dort nachzudenken.â
âNoch besser wäre es, du hättest mich nicht allein schlafen lassen, ich meine, gestern Nacht. Aber vielleicht ist mir
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