Vorsicht, leicht entflammbar!
verabreden kannst?â
Sie schaute ihn flüchtig an und senkte dann den Blick. âJa, ich werde jemanden anrufenâ, erklärte sie leise.
âGut.â Es klang erleichtert. âUnd am Sonntag fahren wir beide nach Brighton, das verspreche ich hiermit feierlich!â Mark trank den letzten Schluck Kaffee und stand auf âBis morgen also. Ich weià leider nicht genau, wann ich hier sein kann. Es hängt von der Dauer der Besprechung ab.â
Dana blieb am Frühstückstisch sitzen, bis Mark fortgegangen war. Mrs Powell hatte sich ausnahmsweise verspätet. Wenn sie Bertrand anrufen wollte, war jetzt der günstigste Augenblick. Sie wollte mit ihm sprechen. Sie brauchte ihn. Auch wenn Mark davon nichts wissen durfte, weil er wahrscheinlich dagegen sein würde, kümmerte es Dana nicht. Sie wollte endlich einmal das tun, was sie sich wünschte, ob es richtig war oder nicht.
Betty, das Hausmädchen, nahm den Anruf entgegen. Dana meldete sich und fragte nach Bertrand. Es war ja schlieÃlich nichts dabei, wenn sie mit ihrem Schwager telefonieren wollte, redete sie sich ein.
Bertrand schien sich zu freuen, als er ihre Stimme hörte. âIch bin gerade aufgestandenâ, sagte er. âIch bin ein ausgesprochener Faulpelz, zurzeit jedenfalls. Um ehrlich zu sein, ich habe gar nicht erwartet, dass du mich so bald anrufen würdest.â Er verstummte, aber sein Schweigen war beredt. Dana musste genauso aufrichtig antworten.
âMark muss verreisenâ, berichtete sie. âEr kommt erst morgen zurück. Ich dachte â¦â Nun brach sie mitten im Satz ab, weil sie sich nicht traute, das auszusprechen, was sie sich wünschte.
âDu brauchst Gesellschaftâ, half ihr Bertrand weiter. âDafür bin ich da.â Er überlegte nur einen Augenblick lang. âSei in einer Stunde unten. Ich komme mit einem Taxi.â
âWohin willst du mit mir?â Dana bekämpfte rasch den unvernünftigen Wunsch, das Gespräch zu beenden und Bertrand zu erklären, dass sie ihre Meinung geändert hatte.
Bertrands Lachen war ansteckend. âIch denke mir ein richtiges Vergnügungsprogramm aus, mit dem du bestimmt einverstanden sein wirst. Und heute Abend â¦â, Bertrands Ton wurde ernster, ânun, darüber können wir später reden. Auf keinen Fall sollst du allein zu Hause bleiben und Däumchen drehen. In einer Stunde also!â
Dana legte den Hörer auf. Sie freute sich auf den Tag mit Bertrand, das konnte sie nicht leugnen. Bertrand war so anders als sein Bruder, er verbreitete so viel gute Laune â¦
Mrs Powell kam, während sich Dana in ihrem Zimmer umkleidete. In der Diele begrüÃten sie sich. Dana hatte sich diesmal etwas Warmes angezogen. Die Kordhosen steckten in gefütterten Stiefeln, und über dem Rollkragenpullover trug sie ihre fellgefütterte Lederjacke.
âGehen Sie wieder aus?â, fragte Mrs Powell, ohne von dem Mahagonitisch aufzublicken, den sie polierte. âWas ist mit Ihrem Essen?â
âIch komme zum Mittagessen nicht zurückâ, antwortete Dana. Sie überlegte nur einen Moment. âAbendbrot essen wir auch nicht zu Hauseâ, setzte sie rasch hinzu. âWollen Sie sich nicht heute Nachmittag freinehmen? Sie haben doch bestimmt noch Weihnachtseinkäufe zu erledigen.â
âNicht sehr vieleâ, erwiderte Mrs Powell. âIch habe nur noch meine Schwester zu beschenken. Aber ich kaufe gern heute Nachmittag ein, was ich noch brauche. Dann muss ich am Samstag nicht noch einmal los.â
Dana verlieà die Wohnung. Sie freute sich, dass Mrs Powell auf ihren Vorschlag eingegangen war. Jeder verdiente einmal eine Abwechslung von der täglichen Routine. Zum ersten Mal überlegte sie sich, ob Mark wohl Pläne für die Festtage gemacht hatte. Bestimmt würde Mark nach seiner Rückkehr danach fragen, beschloss Dana und schüttelte rasch die Depression ab, die sie bei dem Gedanken an Weihnachten befiel.
Das Taxi bog gerade um die Ecke, als Dana auf die StraÃe trat. Bertrand sprang heraus und begrüÃte sie. Er sah Mark so ähnlich in dem dicken Rollkragenpullover und der warmen Lederjacke. Genauso war Mark bei ihrem Spaziergang am Strand angezogen gewesen.
Müde und zufrieden kamen sie von ihrem Ausflug an die Themse zurück. Bertrand brachte Dana wieder in einem Taxi nach Hause. Sie lehnte sich ins Polster zurück und warf ihm
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