Vorsicht, leicht entflammbar!
verheiratetâ, sagte sie, und während sie dem fragenden Blick seiner blauen Augen standhielt, setzte sie betroffen hinzu: âAch, jetzt verstehe ich, was du denkst.â
âIch bin vermutlich nicht der Einzige, der sich über euer Verhältnis Gedanken gemacht hat.â
Es klang so natürlich, dass sich Dana entspannte. âEs wäre doch ein ganz einleuchtender Grund für eure Heirat gewesen. Allerdings konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass Mark sich in eine solche Situation begibt. Er ist bestimmt nicht leichtfertig.â Bertrand sprach absichtlich eine Weile nicht weiter, aber da Dana ebenfalls schwieg, fuhr er fort: âDas wirft natürlich die Frage auf, warum er dich wirklich geheiratet hat.â
Dana warf den Kopf zurück. âWarum bist du so sicher, dass wir nicht aus den üblichen Gründen geheiratet haben?â
âWeil er dich eher wie ein väterlicher Beschützer denn wie ein liebender Ehemann behandelt.â
Ein Ober kam an den Tisch und wartete auf die Bestellung. Für den Augenblick war Dana einer Antwort enthoben â aber ihr war klar, dass Bertrand das Thema nicht so ohne weiteres fallen lassen würde.
Kaum war der Ober verschwunden, begann Bertrand das Gespräch von neuem.
âEtwas stimmt an dieser ganzen Sache nicht.â
âUnsinnâ, widersprach Dana, âlass uns damit aufhören.â
Aber Bertrand tat, als hätte er ihren Satz gar nicht gehört, und fuhr fort: âDu wirst mir alles erzählen, Dana. Ich spüre doch, dass du selbst es möchtest. Du musst es dir einmal von der Seele reden.â
Es wäre wirklich eine Erleichterung gewesen, sich einmal aussprechen zu können, kein Theater zu spielen, um eine glückliche Ehefrau vorzutäuschen. Bertrand war Marks Bruder, kein Fremder. Zumindest musste er über Gary Bescheid wissen â wenn auch nicht über Mark und sie â¦
Der Anfang war schwierig, aber nachdem Dana ihn einmal gemacht hatte, strömten die Worte nur so aus ihr heraus. Sie verschwieg Bertrand nichts, nicht einmal ihren eigenen Eifer, Mark ihr Jawort zu geben.
âIch glaube, ich wollte mich gar nicht sträubenâ, gab sie kleinlaut zu. âIch war so überwältigt davon, dass ein Mann wie Mark mich überhaupt bemerkte.â
âJeder Mann bemerkt dich!â, rief Bertrand aus. Dann wurde er wieder leise. âDein Vater müsste umgebracht werden! Allerdings ist auch Mark nicht ohne Schuld. Es hätte bestimmt einen besseren Ausweg geben müssen.â
âInzwischen fühlte er sich bereits verantwortlich für michâ, wandte Dana ein. Sie atmete erleichtert auf. Dass sie mit jemandem reden konnte, nahm ihr eine Last von der Seele. Bertrand war ein guter Gesprächspartner. Es war so beruhigend, mit ihm zusammen zu sein. Man konnte viel leichter mit ihm reden als mit Mark.
âDu bist nicht sehr überrascht über Garys Klinikaufenthaltâ, sagte sie.
âNein. Mark hat mir alles am Freitagabend erzählt, als Vater dir seine Münzsammlung zeigte. Ich habe ihm gesagt, dass ich es unbedingt gutheiÃe, Vater den Kummer zu ersparen und alles geheim zu halten. Nun bin ich mir nicht mehr so sicher.â
âFändest du es etwa richtiger, wenn Mark zugesehen hätte, wie mein Vater seine Drohung wahrmacht? Der Schock dieser Eröffnung hätte deinen Vater umbringen könnenâ, wandte Dana ein.
âEr stirbt bereits.â Bertrands Augen blickten traurig. âDu kannst das für herzlos halten, wenn ich es so direkt sage, aber es ist die reine Wahrheit. Es gibt auch keinen Beweis dafür, dass dein Vater seine Drohung wirklich wahrgemacht hätte. In einer verzweifelten Lage sagt man leicht etwas, was gar nicht so ernst gemeint ist.â
âVater meinte es!â, erklärte Dana. âIch glaube, er hat überhaupt kein Gewissen. Aber es ist ja alles längst entschieden. Mark ist an mich gefesselt.â Sie zögerte, ehe sie aussprach, was sie dachte. âAuf alle Fälle ist Marion Gissard wieder frei.â
âDas weiÃt du also auch.â Bertrand lächelte ein kleines, trauriges Lächeln. âNoch vor zwei oder sogar noch vor einem Jahr hätte ich mein Glück aufs Neue versucht. Jetzt nicht mehr. Marion hat ihre Wahl getroffen.â
âAber Mark hat ihr nie die Ehe versprochenâ, sagte Dana schnell.
âIch habe keine Ahnung. Ich erfuhr von
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