Vorsicht, leicht entflammbar!
vorbereitet. Wir können schon bald essen.â
âDu brauchst dich nicht zu hetzenâ, meinte er. âDas Musical beginnt erst um acht Uhr.â Er blieb immer noch reglos in der Tür stehen. âWarst du wieder einkaufen?â
âJa.â Dana log, ohne darüber nachzudenken, und sie bekräftigte diese Lüge sofort mit einer zweiten. âIch habe ein paar Sachen bestellt. Wie war deine Reise?â
âEs ging besser, als ich gefürchtet hatte. Ich werde mich besser gleich umziehen.â
Am nächsten Morgen erkundigte sich Dana endlich nach Marks Plänen für ihr erstes gemeinsames Weihnachtsfest.
âWir werden bei meinem Vater feiernâ, erklärte Mark bestimmt. Er fragte Dana nicht einmal, ob es ihr recht war. âEr bat mich, dass wir die ganzen Tage bei ihm bleiben.â
âDu hast ja gesagt?â
âIch fand keinen vernünftigen Grund, es ihm abzuschlagen. Es ist das letzte Weihnachtsfest, das ich mit ihm erleben werde. Er selbst weià es, und es ist ihm klar, dass wir anderen es auch längst wissen. Wir können ihm doch zumindest diese Festtage widmen.â
âSelbstverständlichâ, warf Dana rasch ein. âEs ist durchaus kein Opfer für mich, wenn wir Weihnachten bei ihm wohnen. Nur dieses ewige Lügen und Sich-verstellen-Müssen fällt mir schwer. Wie wird zum Beispiel die Schlafzimmerfrage gelöst?â
âIch nehme an, dass wir genauso wie schon einmal â¦â
Dana warf den Kopf in den Nacken. âDas will ich nicht â¦â
Diesmal unterbrach Mark sie abrupt. âDu wirst dich nicht noch einmal über mich zu beklagen habenâ, sagte er scharf. âDas kann ich dir versprechen. Im Ãbrigen wirst du nicht gefragt, Dana. Es wird geschehen, wie ich es dir sage. Dass wir bei Vater übernachten, ist sein Wunsch, und so wird es gemacht.â
Dana schluckte jeden Widerspruch hinunter. Es war sinnlos, mit Mark zu diskutieren, wenn er einen Entschluss gefasst hatte. Aber ihre Furcht, dass ihr Schwiegervater die Wahrheit über ihre Ehe erraten könnte, wenn sie die Tage bei ihm verbrachten, lieà sich nicht so mühelos verdrängen. AuÃerdem würde auch Bertrand zu Hause sein, und Dana wusste nicht, ob das ihre Situation erleichtern oder erschweren würde.
Sie atmete auf, als Bertrand, den sie mittags zum Essen getroffen hatte, ihre Neuigkeit freudig aufnahm.
âDad hat mir gegenüber bereits erwähntâ, sagte er, âdass er sich auf ein richtiges Familienfest freut. Es wäre für ihn dann fast so wie in den Jahren, in denen unsere Mutter noch am Leben war. Der Einzige, der fehlt, wird Gary sein. Mark sagte mir, dass kaum eine Chance bestünde, ihn Weihnachten nach Hause kommen zu lassen. Die Gerichtsverhandlung steht ihm immer noch bevor.â
Bertrand neigte sich zu ihr und blickte ihr in die Augen. âWie fühlst du dich? Hat sich etwas getan?â
Dana schüttelte mit einem zaghaften Lächeln den Kopf. âNein. Ich glaube auch nicht, dass Mark mir gegenüber jemals seine Haltung ändern wird.â
Bertrand berührte flüchtig ihre Wange. âIch kann nicht verstehen, dass ein Mann mit einer so bezaubernden Frau verheiratet ist und es fertigbringt, sie ständig zu vernachlässigen. Ich könnte es nicht.â
âFür Mark ist das kein Problemâ, wandte Dana ein. âEr sieht in mir einfach keine Frau.â
Bertrand nahm Danas Rechte in seine Hände und hob sie an die Lippen. Sein Blick ruhte mit fast feierlichem Ernst auf ihrem Gesicht. âIch bin fest entschlossen, Dana, dich nicht einen Tag länger, als es sein muss, bei ihm zu lassen.â
Dana überlieà ihm bereitwillig ihre Hand. Seine Berührung gab ihr ein Gefühl der Sicherheit. Mit Bertrand zu leben â das war eine tröstliche Aussicht. Er liebte und begehrte sie. Mark hingegen würde sie niemals als Frau begehren und besitzen wollen. Dana spürte, dass sie bereit war, sich in Bertrand zu verlieben. Es würde ihr ganz bestimmt nicht schwer fallen, sich für ein Leben mit ihm zu entscheiden.
Der Heilige Abend war da. Es war ein klarer, kalter Tag. Am Morgen fuhr Mark wie immer in die Bank, aber er kam bereits um drei Uhr am Nachmittag heim, um Dana abzuholen. Sie sollten zum Tee bei Marks Vater eintreffen.
Beim Anblick des riesigen, geschmückten Tannenbaums im Flur brach Dana in Entzücken aus. Dabei war
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