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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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irisierenden Farben der Wand hinter ihm blickte. Totsa und der Doktor diskutierten an der Bar. Carter gesellte sich zu ihnen.
    »... und bin durchaus geneigt, es zu glauben«, sagte der Doktor in seiner sanften, präzisen Aussprache, als Carter zu ihnen trat. »Oh, das ist wirklich sehr gut, Cart!« Er drehte sich halb herum und betrachtete bewundernd Carters Kostüm.
    »Findest du?« sagte Carter erfreut. »Etwas mühsam anzuziehen und zu tragen, aber ich weiß nicht, in diesem Jahr wollte ich einfach mal etwas Ausgefallenes probieren.« Er drückte die Tasten für einen Limonenbrandy und sah mit Vergnügen, wie der Mechanismus der automatischen Bar funktionierte und ihm das gefüllte Glas servierte – komplett mit Eiswürfel und Zitronenscheibe.
    »Du siehst wie gepanzert darin aus, Cart«, sagte Totsa.
    Carter schlürfte von seinem Cocktail. Der Doktor trat an die Bar und ließ sein Glas frisch auffüllen.
    »Kannst du dir vorstellen, was dieser Mann mir eben erzählt hat?« sagte Totsa. »Er behauptet, wir seien zum Untergang verurteilt.«
    »Ich habe keinen Zweifel, daß wir ...«, begann Carter. Aber bevor er seine Zustimmung mit der Einschränkung versehen konnte, daß er sie in einem weiteren Sinne meinte, überschäumte sie ihn mit einer Brandungswelle von Konversation.
    »Nun, ich bin ja auch immer um Objektivität bemüht. Schließlich, wer sind wir, daß wir auf alle Zeiten überleben sollten? Aber wirklich – wie lächerlich! Und du stellst dich einfach so hinter ihn, blindlings, ohne die leiseste Ahnung, wovon er geredet hat!«
    »Es ist nur eine Theorie, Totsa«, sagte der Doktor ruhig.
    »Es eine Theorie zu nennen, erscheint mir schon zuviel der Ehre!« erwiderte sie kriegerisch.
    »Vielleicht«, sagte Carter, von seinem Cocktail schlürfend, »wenn ich ein bißchen mehr über das wüßte, was ihr zwei da ...«
    »Es ging«, sagte der Doktor zu Carter, »um die Frage, warum wir auf den Welten, die wir in Besitz nahmen – ich räume ein, daß es bislang nur wenige sind –, keine andere Rasse gefunden haben, die der unsrigen vergleichbar ist. Es mag natürlich sein, daß wir im Universum einzigartig sind. Aber die Theorie, von der wir eben sprachen, nimmt an, daß jeglicher Kontakt zwischen Rassen verschiedener Intelligenzstufen unausweichlich zum Untergang der intellektuell schwächeren Rasse führen muß. Wenn wir also einer überlegenen Rasse begegneten ...«
    Er wedelte anmutig mit der Hand.
    »Ich stelle mir vor, daß das möglich wäre«, sagte Carter.
    »Lächerlich!« warf Totsa ein. »Als ob wir einen Kontakt nicht einfach vermeiden könnten, wenn wir es wollten!«
    »Das ist ein Argument«, sagte Carter. »Zumindest ein theoretisches ...«
    »Wir«, unterbrach ihn Totsa, »die wir die Fesseln unserer Erde gesprengt und uns in kaum vierhundert Jahren neue Heimatwelten erobert haben, sind kaum der Typ, der einfach aufgeben würde!«
     
    Der Doktor stellte sein Glas auf die Bar und faltete seine kleinen Hände vor dem Bauch. »Es beruht alles auf der Annahme, Cart«, sagte er bedächtig, »daß der Lebenswille einer Rasse von einem gewissen Maß an emotioneller Selbstachtung abhänge. Eine Rasse von geringerer Intelligenz oder technologischer Fähigkeit könnte kaum eine Bedrohung für uns sein. Aber eine in diesen Dingen überlegene Rasse, so geht die Theorie, müsse dieses Selbstwertgefühl in uns zerstören und unausweichlich eine unbewußte Todessehnsucht in uns allen erwecken. Wir fanden es zu lange selbstverständlich, die erste Geige zu spielen. Wir müssen siegen oder ...«
    »Absoluter Unsinn!« sagte Totsa.
    »Nun, du kannst die Überlegung nicht einfach so aus dem Handgelenk verdammen«, sagte Carter. »Gewiß, ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ein Mensch wie ich selbst jemals aufgeben würde. Wir sind zu hart, zu wölfisch. Aber ich kann mir gut vorstellen, daß eine solche Theorie für andere, geringere Rassen Gültigkeit haben könnte.« Er räusperte sich. »Ich hatte zum Beispiel ziemlich häufig Kontakt mit den Eingeborenen, die die dominierende Lebensform auf dieser Welt waren, bevor wir kamen ...«
    »Ach, Eingeborene!« schnappte Totsa verächtlich.
    »Du würdest dich wundern, Totsa!« sagte Carter, etwas erhitzt. Eine Inspiration nahm von ihm Besitz, und er fuhr fort: »Übrigens habe ich etwas vorbereitet, damit du genau dies tust. Ich habe den Eingeborenenhäuptling dieser Gegend eingeladen, nach dem Essen für uns zu tanzen. Du könntest es sehr

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