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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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über mein Rückgrat. Auf und ab. Ich bekomme eine Gänsehaut davon. Dass er so zärtlich ist, muss doch etwas bedeuteten. Ich will es nur zu gerne glauben. Das ist das Problem.
    »Lass uns zurück schwimmen. Wir können in der Sonne weiter schmusen«, schlägt Kilian leise vor.
    Um vernünftig zu sein, nicke ich. Nach einem letzten Kuss schwimmen wir langsam zurück. Diesmal nebeneinander. Es reizt mich, ihn noch einmal zu ärgern. Es war schön, als er mir eben hinterher gejagt ist. Ich will dieses Herzklopfen noch einmal spüren. Nur bin ich nicht gerade geübt darin, jemanden zu ärgern. Dazu bin ich eigentlich immer zu zurückhaltend gewesen.
    »Du schwimmst nicht schlecht für dein Alter«, meine ich schmunzelnd. Kilians Alter ist der einzige Punkt in unserer Beziehung, von dem ich weiß, dass er ihn als seine Schwäche auslegt.
    Tatsächlich habe ich sofort Kilians Aufmerksamkeit. Zunächst verblüfft sieht er zu mir hinüber, dann sieht er mein Schmunzeln und er grinst erleichtert.
    »Frechdachs.«
    »Nein, wirklich«, beharre ich grinsend und schwimme dichter an ihn heran, um ihn in die Seite zu pieksen. »Du bist echt gut in Form.«
    »Ah ja.« Er schnauft leise und fängt meine Hand.
    Ehe ich mich versehe, hat er mich herangezogen und untergetaucht. Prustend tauche ich wieder auf und schüttle mir das Wasser aus den Haaren. Kilian schwimmt nun ein Stück vor mir im Wasser. Ich nähere mich von der Seite und halte mich an seiner Schulter fest. So ziehe ich mich über ihn und versuche ihn ebenfalls unter Wasser zu drücken. Er lacht über meinen kläglichen Versuch und ehe ich mich versehe, hat er mich abgeworfen und ich lande wieder mit dem Kopf unter Wasser.
    »Ich glaube, du willst mich ärgern«, stellt er schmunzelnd fest, als ich wieder auftauche. »Aber da musst du noch ein gutes Stück wachsen.«
    »Bin ausgewachsen«, entgegne ich grinsend und versuche erneut mein Glück, indem ich mich diesmal frontal auf ihn stürze. Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte und versuche ihn nach hinten zu drücken. Eine Weile rangeln wir so miteinander und schließlich gelingt es mir tatsächlich Kilian unterzutauchen. Vielleicht gibt er auch absichtlich nach.
    Prustend kommen wir wieder an die Oberfläche und Kilian wischt sich lachend eine schleimige Alge aus dem Gesicht.
    »Igitt! Ich glaube, wenn du weiter so frech bist, muss ich dir doch mal den Hintern versohlen.«
    Der Gedanke hat was. Ich lächle arglos und schlinge abermals meine Beine um seine Hüfte.
    »Dazu müsstest du mich erst einmal kriegen.«
    Seine Hand landet durchs Wasser abgefedert auf meinem Po. »Ich glaube, ich habe dich schon.«
    »Glaub‘ ich auch«, murmle ich. Allerdings ist mir gerade mehr nach Küssen.
    Kilian seufzt behaglich und geht darauf ein. Anschließend klopft er mir noch einmal auf den Hintern.
    »Lass uns endlich aus dem Wasser raus. Ich will schmusen.«
    »Schmusen«, wiederhole ich lächelnd. Das Wort nimmt er häufiger in den Mund. Es klingt eigentlich sehr unmännlich, aber wenn er es sagt und mit mir machen will, wird mir ganz anders.
    »Na gut.«
    Wenig später liegen wir wieder auf der Decke. Abgetrocknet, eingecremt und behaglich aneinander geschmiegt. Der Schatten des Baumes schützt uns vor dem direkten Sonneneinfall. Dennoch ist es schön warm. Ab und zu weht ein kühler Lufthauch vom See über uns hinweg. Es ist total idyllisch.
    »Und hier hast du im Sommer als Kind gespielt?«, erkundigt sich Kilian.
    »Hm«, murmle ich zustimmend. Ich habe die Augen geschlossen.
    »Wie alt warst du da?«
    »So ab zwölf«, vermute ich. »Davor durfte ich noch nicht so weit mit dem Rad fahren.«
    »War Torben dabei?«
    »Nein. Das war ungefähr die Zeit als wir uns distanziert haben.«
    »Warst du dann mit anderen Freunden hier oder allein?«
    »Allein. Das war ja Sinn der Sache«, murmle ich. »Ich mochte allein sein. Darum hatte ich auch nicht so viele Freunde.«
    Kilian brummt verständnisvoll und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich blinzle und blicke kurz in seine Augen, die mich interessiert mustern.



 
     
    »Und was hast du hier so gemacht?«
    »Geklettert, geschwommen, geschlafen und geträumt«, antworte ich nachsinnend. »Nichts Besonderes.« Eine Erinnerung steigt in mir empor und färbt meine Wangen leicht rot.
    Kilian schnauft belustigt. »Was noch? Wieso wirst du rot?«
    »Na ja, du weißt, was das hier für ein Ort ist?«, erkundige ich mich leise und lächle verlegen.
    »Hm? Nein, ich glaube

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