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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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haltet.«
    »Okay, okay… Ich rede mit ihnen«, verspricht Torben. »Aber eigentlich waren wir ja auch bei meiner verunglückten Beziehung. Wie mache ich am besten Schluss?«
    »Keine Ahnung«, antworte ich. Damit habe ich nun wirklich keine Erfahrungen. »Schnell und schmerzlos?«
    »Mit einer SMS?«, spottet Torben.
    »Dann bist du echt feige.«
    »Ich weiß…« Er seufzt. »Ich hab ihn wirklich gern, nur eben nicht genug.«
    »Sag ihm das doch einfach«, schlage ich vor. »Das ist ehrlich und er weiß den Grund. Ist nun mal nicht jeder für jeden geschaffen.«
    »Ich hatte ihn mir anders vorgestellt«, gesteht Torben. »Allein wegen der Piercings und so. Ich dachte nicht, dass er so weich und lieb ist.«
    »Jeder ist irgendwo weich und lieb.«
    »Na ja, aber man muss diesen Kern ja nicht auf einem Tablett vor sich herum tragen.« Torben schnaubt leise. »Du bist der weichste und liebste Mann, den ich kenne und bei dir müsste man diesen Kern mit einem Presslufthammer freilegen. So etwas will ich, vielleicht nicht ganz so extrem.«
    Befremdet sehe ich Torben an. »Ich bin nicht so.«
    »Nein? Und warum vergibst du Kilian dann so leicht?«
    »Weil er toll ist«, antworte ich. »Und weil ich ihn liebe, trotz seiner Schwächen.«
    »Liebe.« Seufzend rollt sich Torben auf die Seite. »Ich will auch…«
    Ehe ich etwas dazu sagen kann, klingelt es erneut an der Tür. Ich stehe auf und lasse den späten Gast hinein. Jetzt kann es ja nur Kilian sein. Doch wieder irre ich mich. Es ist Viktor. Was zum Teufel will der denn? Hoffentlich nicht auch noch über Kilian meckern. Das wäre wirklich zu viel.
    »Hi?«, grüße ich ihn fragend. Am besten kommt er gleich zur Sache.
    »Hey«, grüßt er zurück und lächelt halb. »War gerade in der Uni, die Prüfungsergebnisse sind da. Dachte, wir könnten gleich feiern gehen.«
    »Oh.« Stimmt, eigentlich wollten wir zusammen hin. »Und weißt du auch die Ergebnisse für uns andere?«
    »Ich habe nicht bei allen nachgesehen, aber du, Inna und ich haben alles bestanden«, erklärt er und grinst triumphierend. »Hat sich die ganze Lernerei doch gelohnt.«
    »Hallo«, meldet sich plötzlich Torben hinter mir zu Wort.
    Als sich die beiden nun gegenüber stehen, mustern sie sich skeptisch. Torben Viktor interessiert, Viktor Torben, als müsste er abschätzen, in welcher Beziehung wir zueinander stehen. Ehe es zu Missverständnissen kommt, stelle ich die beiden vor.
    »Viktor, das ist Torben, mein Cousin. Torben, Viktor aus meiner Lerngruppe«, erkläre ich.
    Die beiden nicken sich zu. Torben lächelt leicht. »Also, ihr geht feiern?«
    »Heute Abend sicher nicht«, ergreife ich das Wort. Mir ist nicht danach zumute. Ich warte immer noch auf Kilians Anruf. »Aber nett, dass du mir Bescheid gesagt hast, Viktor. Wie wäre es, wenn wir morgen was machen? Können ja auch den anderen Bescheid sagen.«
    »Morgen, wann?«, erkundigt sich Viktor. »Und was?«
    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er auf irgendetwas lauert. »Ähm, keine Ahnung. Ich hab‘ den ganzen Tag frei. Wir könnten schwimmen gehen oder abends was trinken. Vielleicht hat Marcel ja eine Idee.«
    »Wenn dem überhaupt nach feiern ist«, entgegnet Viktor, klingt aber ganz zufrieden. »Okay, ich spreche mich mit den anderen ab und schicke dann eine Mail rum.«
    »Super«, meine ich.
    »Ja.« Viktor lächelt. Ich habe ihn noch nicht oft lächeln sehen. »Also, dann bis morgen. Wird sicher lustig.«
    »Ja, sicher«, murmle ich nicht ganz so überzeugt. »Bis dann.«
    Als Viktor verschwunden ist, pfeift Torben leicht durch die Zähne. »Wow, ein heißer Russe. Wusste gar nicht, dass du auch solche Typen kennst.«
    »Schnapp ihn dir ruhig«, meine ich schulterzuckend. »Er ist Single.«
    »Ja, das habe ich wohl gemerkt und dass er nur Augen für dich hat, auch.«
    »Unsinn«, murmle ich. »Viktor ist…« Ich kann ihm schlecht die Geschichte von Vitali und Kilian erzählen. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass Viktors Interesse für mich damit zusammenhängt. Ich bin ja nicht total naiv. Wahrscheinlich will Viktor es Kilian heimzahlen. Dass er letztlich soweit gehen würde, mich zu verführen, kann ich mir aber auch nicht vorstellen.
    »Ja, ja«, spottet Torben. »Mach dir ruhig was vor. Aber ich sag’s dir: Der Kerl steht auf dich. Weiß er, dass du schwul bist?«
    »Ja, und er weiß auch, dass ich mit Kilian zusammen bin.«
    »Das ist ein Grund, aber kein Hindernis.«
    »Torben«, knurre ich nur.
    Ich kann ihm ansehen, wie

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