Vorsicht Nachsicht (German Edition)
kann mir das nicht anhören, wenn ich lernen muss und selbst solche Sehnsucht habe. Wieder wandert mein Blick in Richtung Telefon. Es ist jetzt sechs. Ob er zu Hause ist? Vielleicht kann ich mich besser konzentrieren, wenn ich kurz mit ihm spreche.
So ein Quatsch. Dann will ich ihn nur noch mehr sehen. Hilfe. Die Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen und ich sehe wieder Kilians Lächeln. Verdammt!
Resigniert stehe ich auf, gehe zum Fenster, reiße es auf und stecke für ein paar Minuten meinen Kopf nach draußen. Sauerstoff hilft vielleicht. Nein, nicht wirklich. Er regt meine Träumereien nur noch mehr an. Ich werde hart. Auch das noch.
Seufzend lasse ich mich aufs Bett fallen. Vielleicht kann ich, nachdem ich mir einen runtergeholt habe, besser denken. Dann ist vielleicht der Druck weg. Okay, unwahrscheinlich. Ich masturbiere in den letzten vier Tagen so viel wie noch nie in meinem Leben. Also kommt meine neuerdings chronische Konzentrationsschwäche wohl eher von meiner permanenten Geilheit.
Seufzend lasse ich meine Hand in die Jogginghose wandern und schließe die Augen. Sofort habe ich wieder Bilder von Kilian im Kopf. Unter der Dusche. Mein Schwanz ist schon ganz wund vom vielen Rubbeln. Und so empfindlich. Dennoch brauche ich immer länger bis ich komme. Vielleicht ist das, was ich hier mache, wenigstens gutes Training gegen mein Problem mit dem Schnellspritzen.
Ich bin kurz vorm Kommen, als es an meiner Tür klingelt. Mist. Frustriert breche ich ab. Und was nun? So kann ich schlecht an die Tür gehen. Kacke. Fluchend haste ich zur Tür und drücke auf den Summer, dann eile ich ins Bad, wasche mir meine Hände und erreiche dann etwas atemlos wieder die Tür, als dort schon geklopft wird. Hoffentlich rieche ich nicht danach und hoffentlich sieht man den Steifen nicht in der Hose. Ich drücke die Klinge runter.
»Hi«, grüßt mich Kilian lächelnd. Ich bin ein wenig überfahren. Eigentlich war es ja klar, dass er es ist oder Torben. Mehr Besuch bekomme ich schließlich nicht. Aber ich bin gar nicht dazu gekommen, mich zu fragen, wer von den beiden es sein könnte.
»Hi«, antworte ich und lächle dann leicht. Ein wenig perplex stehe ich ihm im Weg.
Er neigt den Kopf zur Seite und grinst. »Lässt du mich rein? Ich hab‘ dir auch Essen mitgebracht.«
Erst jetzt bemerke ich das in Alufolie gewickelte Päckchen. Mir läuft unwillkürlich das Wasser im Mund zusammen. Gegessen habe ich heute natürlich auch noch nichts Anständiges. Mein Lächeln wird selig und ich trete schleunigst zur Seite.
»Klar, komm rein!«
Kilian schüttelt lachend den Kopf. »Ah ja, jetzt bin ich also willkommen. Du bist mit Essen bestechlich. Ich wusste es doch.«
Meine Ohren werden heiß. Da ich eh nicht weiß, was ich sagen soll, strecke ich mich kurzerhand und gebe ihm einen leichten Kuss. Doch der reicht Kilian nicht. Er zieht mich mit seiner freien Hand an sich und beugt sich für einen richtigen Kuss hinab. Wohlig gehe ich darauf ein.
Als wir uns nach einer süßen Ewigkeit trennen, murmelt er leise: »Hab‘ dich vermisst.«
»Ich dich auch«, gestehe ich ebenso leise und schmiege mich an ihn.
Er schluckt. »Mhm, ich merk’s…«
Oh! Verlegen rücke ich ein Stück von ihm ab. Den habe ich ja ganz vergessen. Kilian lacht versonnen und streichelt dann hemmungslos über meinen Schoß.
»Um den kümmere ich mich gleich. Erst mal wird gegessen, solange es noch warm ist.«
Ich nicke und weiche seinem Blick verlegen aus, indem ich mich zur Küchenzeile wende und Besteck raussuche.
»Isst du auch mit?«
»Ja, alleine essen macht keinen Spaß.«
Ich bringe also zwei Teller mit Besteck zurück in die Mitte des Raums. Kilian breitet indessen meine Decke auf dem Boden aus. »Ist nichts besonderes. Nur ein bisschen Auflauf.«
»Klingt gut«, meine ich und lasse mich neben ihm nieder. Er verteilt das Essen auf die beiden Teller. »Wie geht’s mit dem Lernen voran? Entschuldige, dass ich dich störe. Ich hab’s einfach nicht mehr ausgehalten.«
»Nicht schlimm. Ich kann mich eh nicht mehr konzentrieren«, gestehe ich und nehme meinen Teller auf den Schoß. »Sieht lecker aus.«
»Hoffentlich schmeckt’s auch.«
»Bestimmt.« Ich bin eh nicht besonders anspruchsvoll. Hungrig probiere ich die erste Gabel. Es schmeckt natürlich toll. Wie alles, was er macht. Es ist sogar noch richtig heiß.
»Und?«, erkundigt sich Kilian skeptisch.
Ich sehe endlich wieder zu ihm auf und lächle. »Super.«
»Schön.« Er freut
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