Vorsicht Nachsicht (German Edition)
überhaupt noch auffallen. Warum versuchen wir es nicht einfach und du sagst mir, wenn es wirklich zu unangenehm für dich ist. Hm? Aber wir müssen es auch nicht heute Abend ausprobieren. Sehen wir einfach, wann es sich wieder ergibt.«
Also… Ich finde ihn wirklich toll. Zwar fühle ich mich immer noch wie ein verdammter Vollidiot, aber gerade ist mir das egal. Ich möchte ihn küssen. Schnell ziehe ich ihn zu mir hoch. Unsere Lippen begegnen sich zärtlich. Ich verdränge die unangenehme Unterbrechung von zuvor und öffne unter ihm die Beine. Als ich sein Geschlecht an meine Hoden stoßen fühle, keuche ich leise auf und schlinge meine Beine um ihn. Seine Zunge leckt über meine Lippen und ich spüre, wie sein Penis weiter anschwillt.
»Wie magst du es denn am liebsten?«, will er zwischen den Küssen wissen.
»Von hinten«, murmle ich verlegen.
»Von der Seite oder Doggy?«
»Doggy.« Oh Gott, ich sterbe gleich vor Scham.
»Hart oder sanft?« Seine Stimme klingt immer erregter und sein Schwanz drückt sich noch praller an meinen Schenkel.
Ich schlucke. »Beides…«
»Aber was lieber?«
»Kommt darauf an.«
»Auf was?« Seine Hand tastet nach einem neuen Kondom. Unsere Lippen berühren sich beinahe, aber nicht ganz. Ich strecke mich und fange sie ein, um meine Antwort noch ein bisschen hinauszuzögern. Eigentlich weiß ich es selbst nicht. Auf was kommt es an? Auf ihn. Darauf, was er mag. Ich komme ja ohnehin sofort. Das zu sagen… Das kann ich doch nicht sagen. Ich winde mich verlegen.
»Eigentlich ist es mir egal…«
»Egal? Gleichgültig?«, empört er sich leise. Vielleicht versucht er, mich so auch nur zu provozieren. Es klappt auch ganz gut. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen und dann muss ich mich rechtfertigen. Soweit hat er mich wohl schon durchschaut.
»Nein… Ich mag einfach beides.«
»Aber wann magst du was lieber?«
»Das merkst du doch auch so«, murmle ich verlegen.
Er schmunzelt selbstzufrieden und beendet die sinnlose Diskussion mit einem langen Kuss. Erleichtert lasse ich mich darauf ein und lasse mich treiben. Natürlich weiß er, wie ich es mag. Keine Ahnung, was er sonst davon hält, aber wenn es ihm nicht gefallen würde, würden wir es wohl nicht so oft tun. Ich komme schon das dritte Mal an diesem Abend. Aber danach kann ich wirklich nicht mehr. Entspannt schmiege ich mich in Kilians Arme und schließe die Augen.
»Musst du morgen früh wieder arbeiten?«
»Mhm, leider…«, seufzt er und streichelt sanft über meinen Rücken.
»Ich muss eh lernen.«
»Ach ja«, murmelt er schläfrig. »Was hältst du von Tiger?«
»Hm?«, brumme ich verwirrt. »Welcher Tiger?«
»Na du. Als Kosename…«
»Oh…« Ich, ein Tiger? Na ja… Nicht sehr passend. Aber wenn er meint. »Ist okay.«
» ‘Okay‘ okay oder ‚schon okay‘… ?«, hakt er nach.
Ich muss lächeln. » ‘Okay‘ okay.«
»Okay, Tiger«, schnurrt er fröhlich und drückt mich fester an sich. Wenn er Tiger sagt, klingt es aber sehr zärtlich. Nicht so als wäre Tiger ein gefährliches Raubtier oder so. Eher eine Schmusekatze. Aber das ist er wohl eher selbst. Na ja, besser als ‚Kleiner‘ oder ‚Süßer‘ … oder Ruben. Ich mag Tiger.
Kapitel 12
Mittlerweile hat mich der Lernstress voll im Griff. Am Dienstag ist meine erste Prüfung und ich habe das Gefühl, ich könnte noch gar nichts. Natürlich weiß ich, dass das nicht stimmen kann. Aber weil meine Gedanken ständig um Kilian kreisen, habe ich das Gefühl, es geht nichts anderes mehr in meinen Kopf rein. Darum habe ich ihm auch gesagt, dass ich ihn nicht sehen kann. Jetzt ist Sonntag. Ich habe solche Sehnsucht nach ihm.
Vier Tage. Ständig wandert mein Blick zum Telefon. Er hat mir versprochen, mich nicht zu stören, und er hält sich sogar daran. Vielleicht fällt es ihm leichter als mir. Oh Mann… Ich will ihn sehen. Und ich will seine Stimme hören. Seinen Körper spüren. Ich will Sex! Hätte nie gedacht, dass ich mal so viel Lust darauf habe. Aber mit ihm…
Seufzend schüttle ich den Kopf und zwinge mich, meine Aufmerksamkeit auf das Buch vor mir zu lenken. Torben wollte mir auch schon von seinem tollen Blinddate erzählen. Ich habe ihn vergrault. Jetzt ist er beleidigt und will mir nie wieder etwas erzählen. Na hoffentlich.
Nein, natürlich hoffe ich, dass er es mir langfristig nicht übel nimmt. Es freut mich, dass sein Date gut gelaufen ist und er sich noch einmal mit diesem Typen aus dem Radio treffen wird. Aber ich
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