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Vorsicht - süß und sinnlich!

Vorsicht - süß und sinnlich!

Titel: Vorsicht - süß und sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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Clubprojekt nicht weiter zu verfolgen. Mit alldem hier war er mehr oder weniger fertig. Elizabeth dagegen hatte keine andere Wahl, als zu bleiben.
    Sie lagen nebeneinander im Dämmerlicht und hingen ihren eigenen, ganz verschiedenen Gedanken nach.
    „Daniel, kann ich dich etwas Persönliches fragen?“
    „Na klar.“
    „Warum hast du dir New York zum Leben ausgesucht?“
    In der Tat … eine sehr persönliche Frage. „Das ist eine lange Geschichte.“
    „Ich verstehe.“
    Der traurige Klang ihrer Stimme berührte ihn tief. Zärtlich küsste er sie auf die Stirn. „Aber ich erzähl sie dir. Hoffentlich langweile ich dich nicht damit.“
    Sie lächelte, und wieder erschienen die zwei kleinen Grübchen. „Ganz sicher nicht.“
    Er atmete tief durch. Angenehm waren die Erinnerungen nicht. Es begann mit Menschen, die sich eigentlich um sein Wohl hätten kümmern müssen.
    „Als ich fünf war, haben sich meine Eltern getrennt. Meine Mutter hat immer wieder betont, dass mein Vater und seine Familie daran schuld waren.“
    „Das muss dir sehr wehgetan haben.“
    Allerdings. Aber als Junge hatte er gelernt, damit umzugehen.
    „Irgendwann habe ich einfach nicht mehr zugehört.“
    „Stammt deine Mutter aus New York?“
    „Nein, aus Connecticut. Sie wollte, dass ich bei ihr lebe. Aber mein Vater bestand darauf, mich weiterhin unter seinem Dach zu haben.“ Eigentlich waren sie zu zweit gewesen, denn es gab einen jüngeren Bruder, den er furchtbar vermisste. Aber darüber sprach er nie. „Er war damals Rechtsanwalt. Keine Ahnung, warum er es trotzdem nicht geschafft hat, das alleinige Sorgerecht zu bekommen.“ Er streichelte Elizabeths Arm.
    Verständnisvoll sah sie ihn an.
    „Jedenfalls hatten sie das gemeinsame Sorgerecht – mit katastrophalen Folgen für mich. Ich wurde hin und her gerissen. Teilweise lebte ich in South Carolina im großen leeren Haus meines Vaters, mit meiner Großmutter, die ständig schlecht von meiner Mutter sprach. Sie nannte sie eine …“
    Die Kehle schnürte sich ihm dabei zu, und er überließ es Elizabeth, den Satz in Gedanken zu vervollständigen.
    „Und teilweise hast du im Norden gelebt“, griff sie den Faden wieder auf.
    Er dachte an das Essen auf der Milton Ranch. „Du hast gefragt, ob meine Mutter kochen kann.“
    „Ja, stimmt.“
    „Sie war übertrieben gesundheitsbewusst. Immer hielt sie mir Vorträge über Ernährung und stopfte sich mit Vitaminen voll. Als ich das letzte Mal bei ihr war, habe ich danach einen Monat lang nur Junkfood gegessen.“
    Trotz ihres Lächelns merkte man, wie sehr sie seine Geschichte betrübte. „Wie alt warst du da?“, fragte sie.
    „Achtzehn. Da habe ich beiden gesagt, sie sollen sich zum Teufel scheren.“
    „So hast du mit deinen Eltern geredet?“, fragte sie entsetzt.
    Betroffen sah er sie an, dann zuckte er ratlos mit den Schultern. Es tat ihm leid, ihren südstaatentypischen Familiensinn verletzt zu haben. Überhaupt gab es vieles, was ihm leidtat.
    „Damals hatte ich es einfach satt, ständig wie ein Postpaket hin- und hergeschickt zu werden.“ Unwillkürlich war er lauter geworden. Er atmete tief durch und schob den Gedanken an Dinge beiseite, die sich doch nicht mehr ändern ließen.
    „Daraufhin haben sie mir beide gedroht, mich zu enterben. Aber ich habe gesagt, dass ich auf ihr Geld pfeife. Ich habe mir das College selbst finanziert, und der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt.“
    „Hast du sie seitdem mal wiedergesehen?“
    Ein unbehagliches Gefühl breitete sich in ihm aus. „Meinen Vater nicht.“ Er hatte sich nicht überwinden können, zu dem egoistischen, hartherzigen Mann Kontakt aufzunehmen. „Und meine Mutter weiß inzwischen, dass sie lange auf meinen nächsten Besuch warten muss, wenn sie sich nicht mit ihren Ratschlägen zurückhält.“
    „Jetzt verstehe ich. Deshalb hattest du eine so klare Meinung, was die …“, sie suchte nach dem richtigen Wort, „… Vorstellungen meiner Eltern betrifft. Wenn sie sich so benommen hätten wie deine, weiß ich auch nicht, was ich getan hätte.“
    Ihre Situation ließ sich mit seiner nicht im Entferntesten vergleichen. „Du liebst deine Ranch“, sagte er. Sie blieb aus freien Stücken hier. Oder redete es sich zumindest ein.
    Als ob sie seine Gedanken erahnt hätte, richtete sie sich auf und zog die Knie unter der Decke an. Dann gestand sie etwas, was ihn nicht überraschte: „Gegen Ende der zehn Monate werde ich immer ziemlich unruhig. Dann kann ich es

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