Vorsicht - süß und sinnlich!
konzentrieren …
Als Elizabeth erwachte, konnte sie schon wieder klarer denken. Auch der Schmerz hatte etwas nachgelassen. Sie schlug die Augen auf und nahm ein paar tiefe Atemzüge.
Sie lag im Krankenhaus, vermutlich im Royal Memorial Hospital, in einem Einzelzimmer. Und jetzt wusste sie auch, weshalb.
Auf dem Weg zu Daniel war sie in einen Auffahrunfall verwickelt worden. Sie erinnerte sich an den Stau, an ihre Ungeduld, an die quietschenden Bremsen …
Dann war sie im Krankenwagen hierhergebracht und untersucht worden. Offenbar hatte man ihr Schmerzmittel gegeben, damit sie schlafen und sich erholen konnte.
Erschöpft schloss sie die Augen.
Der Unfall war zum Glück nicht ihre Schuld gewesen, und verhindern hatte sie ihn auch nicht können.
Sie ließ die Gedanken zu Daniel wandern. Wie viel Zeit war vergangen? Sicher hatte er Royal längst verlassen.
Unruhig sah sie sich um. Wie lange lag sie schon hier?
„Sie ist aufgewacht“, sagte jemand neben ihr, und ein wundervoll vertrautes, liebes Gesicht beugte sich über sie. „Wie geht es dir, chiquita? “
„Der Nacken tut mir etwas weh.“
„Weißt du, was passiert ist?“
„Ja. Es war nicht meine Schuld.“
Nita lächelte und streichelte ihr den Arm. „Du hast einige Prellungen und ein Schleudertrauma, aber Gott sei Dank nichts Schlimmeres.“
„Wie lange bin ich schon hier?“
„Ein paar Stunden.“
„Ich wollte zum Clubhaus …“
„Ja, du hast was verpasst. Es hat sich schon rumgesprochen: Die Versammlung wurde von einem Überraschungsgast gestört.“
„Von wem denn?“
„Von einem Baby, das man auf die Schwelle gelegt hatte. Angeblich ist Bradford Price der Vater.“
Aus Nitas kurzem Bericht ergaben sich Fragen über Fragen. Bradford sollte ein Kind haben? Stimmte das, oder wollte ihm mit dieser Behauptung nur jemand schaden? Und wer war die Mutter des Kleinen? Was bedeutete der Vorfall für die Präsidentenwahl? Und für Abigails Modernisierungspläne? Und für Daniel?
Tief in Gedanken blickte sie sich um. Das Zimmer war groß und hell. Auf dem Fensterbrett stand ein herrlicher Strauß Blumen. Ihr Herz klopfte schneller, und sie versuchte, sich aufzusetzen. Aber ihr Nacken tat zu weh.
Sie ließ sich wieder zurücksinken und fragte: „Die Blumen …?“
„… sind wirklich sehr schön.“
War Daniel etwa doch noch hier? Vielleicht hatte er ja von ihrem Unfall gehört!
„Von wem sind sie?“
„Hier ist die Karte.“
Elizabeth las und sagte enttäuscht: „Von Chad.“
„Er war die ganze Zeit hier.“
Sie sah zur Decke hoch. „Das hätte er nicht gebraucht.“
„Du kannst niemanden daran hindern, sich um dich zu kümmern, nur weil er dir nicht so wichtig ist wie du ihm.“ Nita hielt ihre Hand. „Aber weißt du noch, was du mir erzählt hast, bevor du weggefahren bist?“
Sie nickte. „Ja, dass Daniel nur ganz kurze Zeit hier sein wird. Chad hat angeboten, mich in den Club zu fahren, damit ich ihn sehe.“
„Chadwick ist ein Mann, der gern die Fäden in der Hand hält. Lange Zeit hat er nicht erkannt, dass du nicht dasselbe für ihn empfindest wie er für dich. Aber das macht ihn noch lange nicht zu einem schlechten Menschen.“
Elizabeth nickte und lächelte tapfer.
„Stimmt schon. Du hast wie immer recht.“ Sie drückte Nitas Hand.
Nita lächelte und rückte ihre Brille zurecht. „Dann sind wir uns ja einig.“
Eine Schwester betrat das Zimmer, stellte das Kopfteil höher und schrieb etwas auf das Krankenblatt am Fußende des Bettes. Elizabeth schluckte die Tabletten, die die Schwester ihr gab, mit etwas Wasser herunter.
Als sie wieder allein waren, wurde Nita ernst. Fast feierlich fragte sie: „Beth, fühlst du dich stark genug, Besuch zu empfangen? Es ist jemand da, der sich bei dir bedanken will.“
„Die Frau mit den beiden Jungen, der ich geholfen habe?“
Statt zu antworten, blickte Nita unauffällig zur Tür, die nicht ganz geschlossen war.
Elizabeth sah eine Männerhand am Türrahmen und hielt gespannt den Atem an.
War es der, auf den sie hoffte? Nach dem sie sich sehnte?
Mit einem Mal prickelte ihr die Haut, als wäre sie aus einer Kältestarre erwacht.
Er war attraktiver denn je. Aber er war es.
Sie sah in seine grünen Augen, als wollte sie darin ertrinken.
Aber als er näher trat, mahnte sie sich zur Ruhe. Daniel war ein Gentleman, und es war durchaus möglich, dass er aus reiner Höflichkeit gekommen war.
Das hieß noch lange nicht, dass er seine Meinung über ihre Beziehung
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