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Vorstadtkrokodile

Vorstadtkrokodile

Titel: Vorstadtkrokodile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M von der Grün
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Hannes schnell.
    »Nein … ich vermute es nur … aber wahrscheinlich habe ich Unrecht … vergiss es wieder.«

    Als Hannes dann gegangen war, kam Kurts Mutter ins Zimmer und fragte direkt: »Los, Kurt, nun erzähl mal, was geht denn dauernd so Geheimnisvolles vor bei euch?« Sie setzte sich in einen Stuhl, um damit anzudeuten, dass sie erst wieder aufstehen werde, wenn er ihr Auskunft gegeben hatte.
    Und dann erzählte ihr Kurt doch alles von Anfang an, sie unterbrach ihn nicht, sie hörte nur zu. Erst als er von seinem Verdacht sprach, unterbrach sie ihn und sagte: »Man darf andere nicht beschuldigen, wenn man nichts weiß. Behalte es für dich und halte die Augen offen … aber sonst kannst du weiterhin mitmachen, ich habe nichts dagegen, wenn die anderen auf dich aufpassen und es für dich nicht zu anstrengend wird.«
     
    Am Sonnabendvormittag hatte Olaf seinen Krokodilern die Anweisung gegeben, alle Kennzeichen der Mopeds auszukundschaften und aufzuschreiben, die es in ihrer Siedlung gab, vor allem aber jene, die so aussahen, wie Kurt sie beschrieben hatte.
    Einige Stunden kurvten sie mit ihren Fahrrädern durch die Straßen und Wege der Papageiensiedlung, sie schauten auch in Hinterhöfe und in die Gärten hinter den Häusern.
    Es war wieder ein heißer und schwüler Tag. Maria schob Kurt allein durch die Siedlung bis zum Platz vor der Kirche, den sie als Treffpunkt bestimmt hatten.
    Als dann schließlich, es war schon weit über die Mittagszeit, alle wieder am Kirchplatz versammelt waren,
gab jeder seine notierten Nummern bei Kurt ab, der sie untereinander in ein Notizbuch schrieb.
    Die Ausbeute war nicht groß.
    Dreizehn grüne Mopeds hatten sie in der Siedlung gefunden, zehn rote. Von den grünen Mopeds besaßen nur vier hinter dem Sitz einen hohen Bügel mit bunten Bändern.
    »Wenn wir das Moped von Franks Bruder abrechnen«, sagte Kurt, »dann haben wir noch zwölf grüne Mopeds, genauer gesagt, nur noch drei grüne Mopeds mit Bügel und Bändern.«
    »Wieso Franks Bruder abrechnen? Egon hat doch auch ein grünes. Grün ist grün, egal, wem es gehört«, rief Peter.
    »Du spinnst wohl«, ereiferte sich Frank. »Lasst gefälligst meinen Bruder aus dem Spiel, das sag ich euch.« Und nach einer Weile fügte er hinzu: »Sonst mach ich nicht mehr mit, damit basta.«
    Egons Moped trug die Nummer 110 GBB, so hatte Kurt es aufgeschrieben.
    Dann standen sie doch wieder ratlos auf dem Kirchplatz und wussten nicht so recht, was sie machen sollten. Die Nummern, das hatten sie bald erkannt, brachten sie nicht weiter. Sie hatten sich das alles viel leichter vorgestellt und merkten nun, dass es doch sehr schwierig war. Sie kannten zwar die Nummern, nicht aber die Besitzer der Mopeds.
    »Wenn wir nur nachts wegkönnten von zu Hause«, sagte Peter, »dann wäre alles viel leichter.«
    Der Einzige, der es sich leisten konnte, nachts aufzustehen,
war Kurt. Mit seinem Fernglas hatte er auch die Möglichkeit, etwas zu beobachten.
    Als die Krokodiler Kurt bedrängten, das Gelände jede Nacht zu beobachten, zuckte Kurt nur die Schultern und sagte: »Glaubt ihr vielleicht, ich kann die ganze Nacht wach bleiben?«
    Er wollte den anderen erst sagen, dass er seine Mutter eingeweiht hatte, unterließ es dann aber doch, es hätte nur zu Vorwürfen und peinlichen Fragen geführt.
    »Wir sind so schlau wie vorher«, sagte Olaf, »verdammter Mist, und ich habe es mir so leicht vorgestellt.«
    »Das schöne Geld«, sagte Peter und hielt sich die Nase fest. Willi kaute an seinen Fingernägeln. Hannes und Maria schoben Kurt wieder nach Hause. Als Maria gegangen war, fragte Hannes. »Sag mal, Kurt, hast du einen Verdacht?«
    »Nein, ich habe keinen Verdacht«, antwortete Kurt.
    »Manchmal denke ich, Franks Bruder ist dabei«, sagte Hannes zögernd und schaute aus dem Fenster, als schäme er sich plötzlich, diesen Verdacht ausgesprochen zu haben.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Kurt lauernd.
    »Ich weiß nicht, warum ich das denke, mir ist halt so, als ob …«
    »Jaja«, erwiderte Kurt, »aber wir haben keine Beweise. Keinen einzigen. Die Mopeds allein sind kein Beweis und ich habe damals keine Gesichter gesehen … manchmal habe ich auch den Verdacht.«
    »Du auch?«, fragte Hannes überrascht.

    »Aber warum sollte Egon dabei sein … Egon ist ein prima Kerl, er hat meinem Vater geholfen den Rollstuhl zu reparieren.«
    »Weißt du was«, sagte Hannes, »wir geben die Sache auf. Vielleicht ist alles ganz anders, als wir es uns

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