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Vorstadtprinzessin

Vorstadtprinzessin

Titel: Vorstadtprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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gegenüber.«
    Leni lächelte. Lucky hatte fast den Eindruck, dass diese Tatsache zu ihrem ausgekochten Plan gehörte.
    »Geht es Max einigermaßen?«
    »Er lebt. Das soll ich dir sagen.«
    »Leni, sag mir, wo ich ihn finde.«
    »Das weiß ich nicht. Wir treffen uns an total neutralen Plätzen.«
    »Dann ruf ihn an und sag, dass er einen verdammten Gerichtstermin hat. Sein altes Handy ist wohl nicht mehr in Betrieb.«
    »Er ist es, der anruft, und das tut er nicht mehr vor meiner Abreise.«
    Weil ich genügend Drogen im Koffer habe, dachte sie. Irgendwie lebten Lucky und Theo doch ein kleines Leben. Was hatte Max gesagt? Bewusstseinserweiterung? Geistig höhere Ebene?
    »Lass uns ins Lichtgrün gehen und da deinen Abschied feiern.«
    »Ich kann die Wirtin nicht leiden«, sagte Leni.
    »Seit wann denn das?«, fragte er. Die Wirtin hatte ihm eigentlich gefallen. Sie hatte sich gleich gemerkt, dass er Astra trank. »Du warst doch Stammgast bei ihr.«
    »Theo kann von mir aus mit uns feiern«, sagte Leni.
    Lucky hätte beinah eine Schraube fallen lassen. Was hatte sie vor? Einen flotten Dreier?
    »Du weißt, dass ich mit ihm geschlafen habe?«
    »Ja«, sagte Lucky. Warum das noch verschweigen.
    Leni nickte. »Das hab ich mir gedacht«, sagte sie, »ihr kennt wohl keine Geheimnisse voreinander.«
    »Okay«, sagte Lucky. »Ellerbeks Haus. Wir trinken ein paar Büchsen Bier oder von mir aus auch Wein. Dann gucken wir auf den Wald und in den Sternenhimmel und singen ›Time to say goodbye‹.«
    »Genau«, sagte Leni, »und du machst das Theo klar.«

    Theo sah die feuerrote Wirtin aus dem Lichtgrün vor den Haarfarben stehen und kniff die Augen zusammen. Er hätte ihr fast die Einkaufskarre in die Hacken geschoben. »Entschuldigung«, sagte er.
    »Ist was mit deinen Augen? Oder mit mir? Du kneifst die Augen immer zu, wenn du mich siehst.«
    »Ich kann grelle Farben nicht vertragen«, sagte Theo verlegen. Er holte die Ray Ban aus der Jeanstasche.
    Die Feuerrote lachte. »Dann mach ich dich jetzt zum Farbberater.« Sie streckte ihre Hand aus. »Gila«, sagte sie, »Gila Lichtgrün.«
    »Sie heißen Lichtgrün mit Nachnamen?«
    »Wussten Sie das nicht?«
    »Sie können mich ruhig duzen. Das tun die Lehrer auch. Ich heiße Theo. Theo Ansorge.«
    »Du wohnst gegenüber von Ellerbeks, nicht wahr?«
    Theo nickte. Er war überrascht.
    »Weißt du, ob Jan Ellerbek gefunden worden ist? Ich habe gehört, dass er gesucht wird, um sein Erbe anzutreten.«
    »Sie kennen ihn?«
    »Mein erster Freund«, sagte Gila. »Jan war damals achtzehn und ich sechzehn. Meine Familie war gerade hergezogen.«
    Hatte Ellerbek nicht erzählt, dass Jan auf einem Schiff angeheuert hatte, kaum dass er volljährig gewesen war?
    »Kurz und intensiv«, sagte Gila, als ob sie Theos Gedanken gelesen hätte. »Er wollte ja unbedingt aus Hamburg weg.«
    »Haben Sie noch mal von ihm gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist mir nur hochgekommen, als ich vom Tod des Vaters hörte«, sagte sie. »Die Ellerbeks haben mich nicht leiden können. Ihr kostbarer Jan. Dass er und ich miteinander gingen, durfte keiner wissen. Eigentlich haben sie ihn von allen Leuten fern gehalten. Darum ist er wohl auch auf und davon.«
    Sie wusste nicht, dass Jan beinah einen kleinen Jungen getötet hatte. Dessen war sich Theo sicher geworden, während er ihr zuhörte.
    Dieses Gespräch im Drogeriemarkt machte ihn verlegen. Wie war sie darauf gekommen, dass er gegenüber von Ellerbeks Haus wohnte?
    »Ich habe Tanja nach dir gefragt. Die ist oft bei mir.«
    Doch. Sie konnte Gedanken lesen. Gila Lichtgrün war ihm unheimlich.
    »Nun musst du mal deine Sonnenbrille abnehmen«, sagte Gila. Ihr Lachen klang heiser. »Nun guck nicht so erschrocken. Die Farbe. Kastanie? Herbstgold? Das ist doch ganz in deinem Sinne, wenn das Haar nicht länger grell ist.«
    Hatte er gedacht, dass sie ihn hypnotisieren wollte? Theo sah auf die Farbpackungen. »Kastanie.« Das war die mattere Farbe. Purer Egoismus, seine Entscheidung.
    » Klingt auch schöner«, sagte Gila und legte die Packung in ihren Korb.
    »Freut mich, wenn ich Ihnen helfen konnte«, sagte er und suchte nach Mas Zettel.
    »Komm doch mal wieder vorbei«, sagte Gila Lichtgrün, »ist nicht nur im Garten nett bei mir. Und bring deine blonde Freundin mit. Leni. Ich bin schon von einzelnen Herrn gefragt worden, wer sie sei.«
    »Haben Sie es beantwortet?«, fragte Theo.
    »Nein. Ich bin keine Kupplerin.«
    Theo sah ihr nach, als sie zur Kasse

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