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Vorübergehend tot

Vorübergehend tot

Titel: Vorübergehend tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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das Fieber nicht höher wird“, schrieb ich.
    „Wer fährt dich nach Hause?“ fragte er. Mein Vampir stand jetzt wieder neben dem Bett und blickte streng und mißbilligend auf mich herab wie ein Lehrer, dessen bester Schüler leider notorisch zu spät zum Unterricht erscheint.
    „Ich werde die Schwester bitten, Jason anzurufen oder Charlsie Tooten“, schrieb ich. Hätten die Dinge anders gelegen, wäre mir als erstes Arlenes Name in den Sinn gekommen.
    „Ich werde dasein, sobald es dunkel wird“, versprach er.
    Ich blickte in Bills blasses Gesicht. Im Dämmerlicht des Krankenhauszimmers schien das klare Weiß in seinen Augen fast zu leuchten.
    „Ich kann dich heilen“, erbot er sich. „Ich würde dir gern ein wenig Blut geben.“
    Ich erinnerte mich daran, wie mein Haar heller geworden war, daran, daß ich momentan mindestens doppelt so stark war wie je zuvor in meinem Leben. Ich schüttelte den Kopf.
    „Warum nicht?“ wollte er wissen, als sei ich lediglich durstig gewesen, und er hätte mir einen Schluck Wasser angeboten und könne nun gar nicht verstehen, warum ich den ablehnte. Ich fragte mich, ob ich wohl seine Gefühle verletzt hatte.
    Ich nahm Bills Hand und führte sie an den Mund. Dann küßte ich ganz sanft seine Handfläche und legte die Hand an diejenige meiner beiden Wangen, die nicht ganz so schmerzte.
    „Die Leute haben mitbekommen, daß ich mich verändere“, schrieb ich nach einer Weile. „Ich selbst habe mitbekommen, wie ich mich verändere.“
    Einen Moment lang senkte Bill den Kopf. Dann sah er mich traurig an.
    „Du weißt, was passiert ist?“ schrieb ich.
    „Einen Teil der Ereignisse hat Bubba mir schildern können“, erwiderte er, wobei sich sein Gesicht beim Gedanken an diesen strohdummen Vampir bedrohlich verfinsterte. „Den Rest weiß ich von Sam, und dann habe ich mir auf der Polizeiwache den genauen Polizeibericht durchgelesen.“
    „Das hat Andy dir erlaubt?“ kritzelte ich ungläubig.
    „Niemand hat gewußt, daß ich da war“, erwiderte Bill sorglos.
    Ich versuchte, mir das vorzustellen, aber der bloße Gedanke jagte mit Schauder den Rücken hinunter.
    Ich warf ihm einen mißbilligenden Blick zu.
    „Erzähl mir, was in New Orleans geschehen ist“, kritzelte ich dann rasch, denn ich war kurz davor, wieder einzuschlafen.
    „Dazu mußt du ein wenig über unsere Strukturen erfahren“, antwortete Bill zögernd.
    „Oha, geheime Vampirangelegenheiten?“ krächzte ich.
    Nun war er an der Reihe, mir einen mißbilligenden Blick zuzuwerfen.
    „Wir sind bis zu einem gewissen Grad organisiert“, erklärte er. „Ich war auf der Suche nach etwas, was uns vor Eric schützen könnte.“ Ohne es zu wollen glitt mein Blick hinüber zu dem roten Blumenbukett.
    „Ich wußte, daß es für Eric viel schwieriger sein würde, sich in mein Privatleben zu mischen, wenn ich ebenso wie er Funktionär wäre.“
    Ich blickte ihn aufmunternd an - zumindest versuchte ich, ihn aufmunternd anzublicken.
    „Also ging ich zu unserem Regionaltreffen und bewarb mich dort um ein Amt, auch wenn ich mich vorher nie am politischen Leben beteiligt hatte. Durch konzentrierte Lobbyarbeit gelang es mir wirklich, gewählt zu werden.“
    Das war ja irre: Bill als Gewerkschaftsfunktionär? Was wohl mit konzentrierter Lobbyarbeit gemeint war? Sollte das heißen, Bill hatte alle Gegenkandidaten umbringen müssen? Oder hatte er allen Wahlberechtigten eine Flasche Blut, Blutgruppe A positiv, spendiert?
    „In welches Amt wurdest du gewählt?“ schrieb ich langsam und versuchte, mir Bill auf einer politischen Veranstaltung vorzustellen. Gleichzeitig versuchte ich, mir den Anschein zu geben, als sei ich stolz auf ihn. Das schien nämlich die Reaktion zu sein, die Bill von mir erwartete.
    „Ich bin jetzt der Ermittler für den fünften Bereich“, sagte er. „Was das heißt, das erkläre ich dir, wenn du wieder daheim bist. Ich möchte dich jetzt nicht allzu sehr ermüden.“
    Ich nickte und strahlte ihn an, wobei ich aus ganzem Herzen hoffte, er möge nicht auf die Idee kommen zu fragen, wer mir die Blumen geschickt hatte. Ob ich mich schriftlich bei Eric bedanken mußte? Warum schweifte mein Kopf eigentlich ständig ab und beschäftigte sich mit völlig nebensächlichen Fragen? Das lag wohl an den Schmerzmitteln.
    Ich winkte Bill näher heran. Er kam zu mir, und sein Kopf lag auf dem Bett neben meinem. „Bring Rene nicht um“, flüsterte ich.
    Daraufhin sah er kalt aus, kälter, am

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