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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Tautropfen auf ihrer Haut. Er streckte die Hand nach ihr aus und fühlte, wie sein Verlangen wuchs. Sie lächelte, Sonnenlicht fiel warm auf die Rundung ihrer Brüste. Die Brustwarzen versteiften sich in der kühlen Luft. Unter Wasser spreizte sie die Beine und war bereit für seine Männlichkeit.
    Als seine Fingerspitzen die ihren berührten, erklang Reihers Stimme von irgendwo hoch oben.
    Tanzende Füchsin erstarrte, Angst blitzte in ihren Augen auf. Während er sie ansah, verwandelte sich ihr Gesicht in Reihers zerfurchte, runzlige Totenmaske Entsetzen für immer in den Augen eingegraben.
    Mit einem Schlag war er hellwach. »Nein, nein, ich …«
    Aus der Ferne hörte er den lockenden Ruf eines Tieres. Er sprang auf, Kälte biß in seine Haut.
    Entschlossen griff er nach den Speeren.
    »Ich komme, Wolf.«
    Als der Morgen nahte, schmerzte sein Magen vor Hunger. Das Schneetreiben war so dicht, daß er die Hand nicht mehr vor Augen sah. Weitergehen? Obwohl er nicht einmal seine eigenen Füße erkennen konnte?
    Er grub eine Höhle in den Schnee. Erschöpft schloß er die Augen und lehnte sich zurück. Die Vision des grünen Tales stellte sich ein. Der Wolfstraum lockte immer weiter zu dem hinter einem weißen Schleier verborgenen Horizont.
    Als sich der Wind ein wenig legte, machte er sich erneut auf den Weg.
    »Ich will nicht sterben hier draußen.« Benommen schüttelte er den Kopf und rief sich zur Ordnung.
    »Du bist ein Feigling! Ein verrückter Feigling. Du führst dein Volk in den Tod!« Und in pathetischem Ton: »Nichts gelingt. Ich darf nicht leben wie ein Mann … nicht lieben. Reiher ist gegangen.«
    Er lachte spöttisch. »Ein Träumer? Ich?« Schwankend blickte er hinauf zum grauen Himmel. »Hast du mich betrogen, Wolf? Ha? Sonnenvater, hast du zugelassen, daß er mich und mein Volk betrügt?«
    Plötzlich stand er vor dem klaffenden Abgrund einer tiefen Gletscherspalte. Entsetzt taumelte er zurück. Mit weit aufgerissenen Augen versuchte er die Dunkelheit zu durchdringen.
    »Ich muß nur noch einen Schritt weitergehen. Mach ein Ende. Werde eins mit dem Eis. Es ist ganz leicht. Kein Hunger mehr. Kein Schmerz mehr.«
    Da hörte er das Geräusch. Ein unheimliches Knirschen im Schnee.
    Blinzelnd schaute er sich um, sah aber nichts außer der allgegenwärtigen weißen Einöde.
    Wieder unterbrach das Geräusch seine Gedanken. Dieses Mal duckte er sich und verhielt sich still. Ein Schatten bewegte sich. Hoffnung keimte in ihm auf.
    »Wolf?« Er stand auf. »Bitte, Wolf.«
    Angespannt wartete er. Sein Herz drohte zu zerspringen. Er befeuchtete die Lippen und schluckte.
    Etwas Schwarzes tappte aus dem Dunkeln auf ihn zu. Etwas Schwarzes, das aussah wie die Schnauze eines Tieres.
    Das riesige Tier trottete schwerfällig hinter der Eisplatte hervor.
    »Großvater Eisbär«, flüsterte er entsetzt.

KAPITEL 43
    Eisfeuer stieg über den Körper eines Feindes hinweg. Zögernd blickte er in das Gesicht des jungen Mannes. Dieser Mann, kaum älter als ein Kind, war kämpfend gestorben. Man hatte ihm den Schädel eingeschlagen.
    »Noch so jung.«
    »Hochverehrtester Ältester?«
    Eisfeuer wandte sich um und schaute hinüber zu Walroß, der sich seinen Weg durch das verwüstete Lager bahnte. Qualmend sanken die Mammutfellzelte in sich zusammen. Der Rauch verdunkelte den Himmel, Asche wirbelte durch die Luft wie Schnee. Die verstümmelten Toten lagen übereinandergestapelt an der Grenzlinie des Lagers.
    »Ja?«
    Walroß grinste triumphierend. »Dieses Mal haben wir ihnen eine Lehre erteilt, eh?«
    Eisfeuer holte tief Luft, atmete langsam aus und verfolgte den Weg seines Atems in der Eiseskälte.
    »Tatsächlich?«
    Hinter ihm durchschnitt ein Schrei die kristallklare Luft. Eisfeuer überlief eine Gänsehaut. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, was mit der Frau passierte.
    »Wenn wir es nicht tun«, gab Walroß zu bedenken, »dann tun sie es.« Mit dem behandschuhten Daumen deutete er über seine Schulter. »Die Männer verlieren schnell die Lust am Kämpfen, wenn sie sich über ihre Frauen und Mütter Sorgen machen müssen, die die Söhne ihrer Feinde gebären.«
    Beklommen wiegte er den Kopf. »Vergiß nicht, wir haben fast ebenso viele Frauen an sie verloren.«
    Mit einer Handbewegung wischte Walroß diesen Einwand beiseite. »Wir sind stärker als sie. Ihr Kampfgeist wird lange vor unserem erlahmen.«
    »Vielleicht.«
    »Ha! Sie dachten, während der Langen Finsternis würden wir nicht zurückschlagen. Diese

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