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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Speer.
    »Dieses Land gehört uns. Uns! Wo sollen wir noch hingehen? In das Große Eis? In das Salzwasser?
    Die Anderen haben uns in die Enge getrieben!«
    »Sie werden kommen und uns töten!« Kopfschüttelnd zog sich der alte Mann zurück. »Das ist nicht die Art unseres Volkes. Wir töten keine Menschen! Rabenjäger bringt ihren Zorn über uns. Was sollen wir …«
    Treffender Blitz drängte sich durch die aufgewühlte Menge nach vorn. »Sie haben Geysir, meinen Vater, umgebracht! Ich ich bin in der letzten Jahreszeit zum letzten Mal vor ihnen weggelaufen! Hörst du mich, Großvater? Ich bin es leid, davonzulaufen.
    Hört mir zu. Alle! Wir können sie schlagen, sie dahin zurücktreiben, wo sie hergekommen sind! Hört auf Rabenjäger, er hat einen Weg gefunden.«
    »Das ist nicht unser Weg!«
    »Feiglinge!« beschuldigte sie Rabenjäger und übertönte die Stimme des alten Mannes. »Haben wir kein Recht zur Verteidigung unseres Landes? Dürfen wir unsere Frauen und Kinder nicht schützen ?«
    »Aber die Anderen …«
    »Glaubt ihr, sie lassen uns in Ruhe, nur weil wir sie in Ruhe lassen?«
    »Warum nicht?« rief der alte Mann herausfordernd. »Wir bedrohen niemanden.«
    Rabenjäger platzte fast vor Zorn. Wütend biß er die Zähne zusammen.
    Als er sich ein wenig gefaßt hatte, überschrie er die Versammlung: »Haben sie Geysirs Clan in Ruhe gelassen? Ha?« Er packte den neben ihm stehenden Mann am Arm und zerrte ihn wütend nach vorn.
    »Fragt Treffender Blitz. Sie haben seine ganze Familie umgebracht. «
    Der alte Mann scharrte nervös mit den Füßen. »Das tut mir leid für den Jungen, aber sicher hat Geysir die Anderen verärgert, sie derartig aufgebracht, daß sie seine Leute töteten.«
    »Nein!« Die Bitterkeit in der Stimme von Treffender Blitz war nicht zu überhören. »Nichts dergleichen haben wir gemacht!«
    Rabenjäger ließ für kurze Zeit das bedrückende Schweigen auf den Menschen lasten. Nach einer Weile brüllte er: »Es ging nur um die Herden!«
    »Wir müssen ihnen klarmachen, daß wir ihnen nichts Böses wollen. Wir teilen uns die Tiere.«
    »Du meinst, wir sollen unsere Arme ausbreiten und die Mörder willkommen heißen? Sie anerkennen?
    Ihnen von Sonnenvater und dem Heiligen Volk der Sterne berichten? Ihnen beibringen, wie menschliche Wesen zu leben?« Rabenjäger verstummte. Er wischte sich mit dem schmutzigen Ärmel über den Mund und starrte auf die in düsterem Schweigen verharrenden Menschen. »Sie wollen nichts annehmen von uns außer unserem Blut!«
    Klar und deutlich erhob sich seine Stimme über die grasbewachsene Ebene.
    Einige der jungen Männer grunzten zustimmend. Die Alten murmelten Unverständliches und schienen sich in ihrer Haut nicht wohl zu fühlen. Eine alte Frau bedeckte ihr Gesicht mit einem Fuchsfell und wiegte sich unter Klagelauten vor und zurück.
    Maus schob sich durch die Menge und stellte sich neben ihren Mann Treffender Blitz. »Mein kleiner Junge ist tot«, rief sie schüchtern. »Was nützte sein Tod dem Anderen, der ihn umgebracht hat? Dieser Andere gehört nicht zu unserem Volk und er lebt nicht nach der Art unseres Volkes!« Sie geriet immer mehr in Fahrt. »Ich bin stolz auf meinen Mann, weil er Krieger der Anderen getötet hat! Hört mich an! Wie viele müssen noch weinen? Wie viele sollen im kommenden Jahr ihren Speeren zum Opfer fallen? Denkt darüber nach, bevor ihr euer Gesicht hinter den Händen verbergt und jammert.«
    »Sie hat recht!« brüllte Rabenjäger so laut er konnte und stieß die geballte Faust in die Luft. »Brachte Sonnenvater uns hierher, damit die Anderen zu ihrem Vergnügen Jagd auf uns machen? Ihr alle wißt, wie Großvater Braunbär mit einem Lachs spielt. Er wirft ihn aus schierem Vergnügen in die Luft, fängt ihn wieder auf, schlägt ihn mit den Krallen tot und läßt ihn einfach liegen und verfaulen, weil sein Bauch bereits voll ist. Ich will nicht zum Spielzeug der Anderen werden.
    Von nun an soll jeder wissen, ich werde kämpfen und töten, um das Land meiner Väter zu behalten!«
    Kraftvoll rammte er den Speer in die Erde, ein blutbeflecktes Totem. Zornig kreuzte er die Arme vor der Brust, spreizte die Beine, richtete sich stolz auf und blickte mit unbewegtem Gesicht über die Menge. Das flackernde Licht der Freudenfeuer glänzte in seinen schwarzen Augen.
    Die jungen Männer nickten. Das Stimmengemurmel schwoll an. Er schien sie überzeugt zu haben.
    Rechtschaffener Zorn war aus den Stimmen herauszuhören. Die jungen Frauen

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