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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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wiedergeboren worden.«
    »Glaubst du tief drinnen in deinem Herzen, daß du Weiße Esche wiedersehen wirst?«
    Er holte tief Luft. »Als wir heute nachmittag das Lager aufschlugen, dachte ich, wenn ich hier heraufginge, hier stünde, wo ich in jener Nacht gestanden habe, bekäme ich vielleicht Gewißheit.
    Bevor du kamst, war ich hier mit ihr zusammen. Ich habe unseren letzten Abend noch einmal erlebt.«
    Er starrte zum Mond hinauf. »Alles, was ich jetzt fühle, ist… Leere.«
    Sie warf den Kopf in den Nacken und betrachtete die Sterne. »Hätte ich das gewußt, hätte ich dich nicht gestört. Verzeih mir.«
    Achselzuckend erhob er sich und warf einen letzten Blick auf das Tal. »Macht nichts. Ich habe jedenfalls mein Bestes gegeben, damit die Geister in Frieden ruhen können. Vielleicht geht heute etwas zu Ende und morgen wird etwas Neues geboren.«
    Weiße Esche und Stilles Wasser lagerten unter einem Felsüberhang, der kaum groß genug war, um ihnen Schutz vor dem Unwetter zu gewähren. Es goß in Strömen, die Regentropfen hämmerten laut prasselnd gegen die Felsen. Grelle Blitze zuckten auf, Donner grollte über dem Wind Basin.
    Nachdenklich wiegte Stilles Wasser das Wolfsbündel in der Hand. Weiße Esche ließ ihn nicht aus den Augen, nicht einmal, als sie einen Zweig aus dem verlassenen Packrattennest hinter sich herauszog.
    Das Wolfsbündel jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Sie fühlte die Macht, die an ihr zerrte und sie unwiderstehlich anzog. Sie sehnte sich danach, die Hand auszustrecken und das Bündel zu berühren aber etwas tief in ihrer Seele mahnte sie zur Vorsicht. Sobald sie die Augen schloß, begann die pulsierende Macht des Bündels sich tanzend um ihre Träume zu bewegen. Ständig gegenwärtig, brannte sie sich in ihre Seele.
    Warum ruft es nach mir? Warum werde ich so unruhig, sobald Stilles Wasser das Bündel aus seinem Beutel nimmt? Warum sagte mir der Erste Mann, ich solle das Bündel suchen? Inzwischen wünschte ich, wir hätten es Linke Hand übergeben.
    »Du siehst traurig aus«, sagte sie unvermittelt zu Kranker Bauch. Er versuchte zu lächeln, brachte aber nur eine verzerrte Grimasse zustande. »Ich dachte an Linke Hand und daran, was ich ihm schulde.« Er starrte hinaus in den Regen. »Die Macht spielt uns böse Streiche. Bei der Arbeit an der Halskette ging ein Teil meiner Seele in die Kette ein. Diese Kette war etwas Besonderes für mich. Ein Rätsel du weißt schon, wie werden Fischzähne zu Stein? Wie oft habe ich darüber nachgedacht. Ich hielt sie in Ehren, weil Linke Hand sie mir gegeben hat obwohl ich ihm nichts dafür zurückgeben konnte. Sie war ein Zeichen seiner Freundschaft.«
    »Kranker Bauch, hör auf. Es ist nicht deine Schuld. Schuld hat…« »Nein, nicht meine Schuld.« Traurig sah er sie an. »Die Macht wollte es so, nicht ich. Nein, es ist die Halskette, die mich beunruhigt. Weil ein Teil meiner Seele darin enthalten ist.« Er gab ein verblüfftes Grunzen von sich Angesicht dieser Erkenntnis. »Ich glaube, ich mußte auf die Kette verzichten, um das Wolfsbündel zu bekommen und dich.«
    Stilles Wasser konzentrierte sich wieder ausschließlich auf das Wolfsbündel in seiner Hand.
    »Kann sein. Wenn das alles ist, was die Macht von dir fordert, kannst du dich glücklich schätzen.« Sie schielte zu den grauen Wolken hinauf, die sich in dichten Nebelschwaden zwischen die Kiefern und Wacholderbäume herabzusenken begannen und um den Felsüberhang wogten. Kleine Hagelkörner klatschten auf die dunklen Felsen. Sie fröstelte in der kalten, feuchten Luft.
    »Ich muß mein Versprechen, das ich Linke Hand gegeben habe, unbedingt halten«, erklärte Stilles Wasser. »Ich weiß zwar noch nicht, wie, aber der Tauschhandel muß korrekt vollendet werden. Ich muß seine Gefälligkeit erwidern.«
    Der üppige Geruch nach Regen und nasser Erde stieg Weiße Esche in die Nase. Ich muß etwas tun, sonst werde ich verrückt. Sie zog einen weiteren Zweig aus dem Packrattennest und warf ihn ins Feuer. »Woran denkst du?«
    »Solange ich lebe, werde ich Linke Hands Gesichtsausdruck, als er fortging, nicht vergessen. Dieses Land verlassen zu müssen brach ihm das Herz.« Stilles Wasser nahm seinen Beutel und verstaute vorsichtig das Wolfsbündel darin. Anschließend lehnte er sich zurück und entspannte sich ein wenig.
    Weiße Esche seufzte erleichtert, als der ihre Seele umrankende Griff der Macht sich lockerte.
    In ihrem Unterschlupf war es merklich kälter geworden. »Ist

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