Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
Vom Netzwerk:
hoch. »Die Leute glaubten, er sei unschlagbar. Er hat nicht weniger als fünf Bären eigenhändig getötet. Über zwei mal zehn feindliche Krieger starben durch seine Hand.« Sie verstummte. »Und nun ist er durch dich gestorben. Der Stamm hat dich aufgenommen.«
    Die Stimmen der Geister wisperten in seinem Kopf. Ja! Wie wir es dir gesagt haben!
    Noch einmal versuchte er, sich aufzusetzen. Dabei wurde ihm schwindlig, und er wäre beinahe zur Seite gefallen. Die starken Hände der Frau fingen ihn auf. Vorsichtig bettete sie ihn auf die Decken zurück.
    Tapferer Mann keuchte; Schweiß strömte über sein heißes Gesicht. »Was… was ist mit mir los?«
    »Du hast fast alle Vorderzähne verloren. Außerdem ist deine Nase gebrochen und dein Knie zerquetscht.«
    Das Zelt begann sich zu drehen, und er schloß wieder die Augen. Jetzt erinnerte er sich. Zum Glück hatte ihn der Schlag auf den Mund nicht mit voller Wucht erwischt.
    Tapferer Mann war rückwärts getaumelt, den Mund voller Blut und Zahnsplitter. Die wispernden Stimmen in seinem Kopf halfen ihm, den plötzlichen Schmerz und seine Verwirrung zu überwinden.
    Als Falkenklaue auf ihn zusprang, um ihn vollends niederzustrecken, spuckte Tapferer Mann dem feindlichen Krieger Blut und Zähne ins Gesicht. Mit voller Wucht schlug er seine Keule auf Falkenklaues Schulter und brach ihm das Schlüsselbein. Sein nächster fürchterlicher Hieb traf Falkenklaues Brust.
    Erneut schwang er die Keule und verpaßte Falkenklaue einen vernichtenden Hieb zwischen die Beine.
    Qualvoll aufschreiend brach der Krieger zusammen.
    Eine wahnsinnige Wut ließ Tapferer Mann sämtliche Schmerzen vergessen. Bei seinem Gegner angekommen, stieß er ihm mit voller Wucht die Finger in die Augen.
    Zu diesem Zeitpunkt hatten Büffelschwanz und Sonnenfedern, der Seelenflieger des Stammes der Gebrochenen Steine, versucht, den Kampf abzubrechen. Aber angestachelt von den Stimmen in seinem Kopf, hatte Tapferer Mann die Alten ignoriert das war das Recht des Herausforderers.
    In einer Geste schieren Hohns nahm er Falkenklaues Keule und zerschmetterte ihm die Kiefer, dann packte er mit wütenden Händen die blutenden Knochentrümmer und riß ihm mit einer ruckartigen Bewegung den gebrochenen Kieferknochen aus. Aus Falkenklaues Kehle drangen tierische Schreie.
    Das Entsetzen und die Schmach seines Opfers voll auskostend, wartete er, bis Falkenklaue das Bewußtsein verloren hatte. Erst dann erhob Tapferer Mann die Keule und schmetterte sie in einem letzten tödlichen Schlag auf die Kehle des Mannes.
    Anschließend war er zu Boden gestürzt und hatte Blut auf das dürre Wintergras gespuckt. Er war in den grauen Nebel eines Traumes geglitten und hatte nach der Macht gesucht. Die Stimme der Macht und die von Weiße Esche hatten ihm zugeflüstert: Finde Weiße Esche, und du erhältst den Schlüssel, der dir den Zugang zum goldenen Dunst verschafft.
    Er wurde sich wieder der Gegenwart bewußt und preßte aus trockener Kehle hervor: »Wer bist du?«
    »Bleicher Rabe.« Sie griff nach einem Wassersack. »Mach den Mund auf. Ich träufele dir ein wenig Wasser auf die Lippen.«
    Er gehorchte ihrer Aufforderung und war dankbar für die schmerzlindernden Tropfen.
    »Ist das dein Zelt oder gehört es meiner Cousine?«
    »Das ist Falkenklaues Zelt.«
    Tapferer Mann versuchte, den Sinn der Worte zu begreifen. »Bist du seine Frau?«
    Sie lächelte verdrießlich, ihre Stimme klang bitter. »Ich bin niemandes Frau. Falkenklaue gab mir vor langer Zeit ein Heiratsversprechen, als ich noch mit einem anderen Mann verheiratet war. Falkenklaue und ich wurden dabei erwischt, wie wir uns paarten. Er gab mir allein die Schuld. Das Volk glaubte natürlich ihm, seinem größten Krieger. Mein Mann hat sich daraufhin von mir getrennt. Kein anderer Mann will mich mehr haben.«
    »Warum kümmerst du dich um mich?«
    »Nennen wir es ausgleichende Gerechtigkeit. Falkenklaues Frau ist mit ihren Kindern und sämtlichen Habseligkeiten in das Zelt ihrer Eltern gezogen. Von ihr hast du nichts zu befürchten. In ein paar Monaten wird sie wieder heiraten. Sie ist zu hübsch, die Männer lassen sie bestimmt nicht lange allein.
    Und dir gehört, wie es Brauch ist, Falkenklaues Habe. Sein Zelt, seine Waffen und seine anderen Besitztümer.«
    »Und du?«
    Prüfend sah sie ihn an, in ihrem Blick lag herausfordernde Sinnlichkeit. »Ich habe dir von meinem Leben erzählt. Warum solltest du mich wollen?«
    Er versuchte zu lächeln, zuckte aber vor Schmerz

Weitere Kostenlose Bücher