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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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wissen.
    »Ihr Name ist Dicker Frosch. Sie ist vom Riesenschilfclan. Meine Frau.«
    »Wir suchen eine Frau«, erklärte Kohledaumen, während er nach Perle schielte.
    »Ich könnte dir mit der hier ein gutes Geschäft anbieten«, sagte Otter zu ihm. »Weißt du, wie viele Pausen eine schwangere Frau machen muß ? Wir wären schon fast oben am Fluß, wenn sie nicht jeden halben Herzschlag aussteigen müßte. Was für eine schwere Prüfung!«
    Einige der Khota kicherten. Perle drehte sich um, und ihre schwarzen Augen blitzten. Was immer dieser Blick bedeuten mochte, Gutes verhieß er nicht.
    Otter fügte hinzu: »Ihr Kind kommt in einem Mond. Wenn du denkst, ich hätte jetzt Ärger, warte nur, bis es mein ganzes Boot vollscheißt! Was hältst du davon, wenn wir tauschen? Einen von deinen jungen Männern mit guter Lunge, stark in den Schulter, für diese Frau? Ach ja, und der junge Mann muß sein eigenes Paddel mitbringen und Befehle ohne Widerspruch ausführen.«
    Wieder brachen einige Khota in Gelächter aus.
    »Ist das richtig, Frau?« fragte Kohledaumen.
    Durch die zusammengebissenen Zähne antwortete Perle in der Händlersprache: »Ich wollte diese Fahrt nicht!« Dann sagte sie auf Anhinga noch anderes, das Otter nicht verstehen konnte, aber der Ton war eindeutig.
    Die Khota lachten, bis auf Kohledaumen. Er schien argwöhnisch. »Was hast du bei Wolf der Toten eingetauscht, Weißmuschelmann?«
    Schwarzschädel hob den Sack mit dem Schmuck. »Für das Honigbier, die Dachsschüsseln und mein Purpurhemd haben wir billigen Schmuck bekommen.«
    Die Mienen der Khota blieben gleichgültig. Kohledaumen sagte: »Du könntest ja zurückfahren und dich bei Wolf der Toten beschweren.«
    Otter zuckte die Achseln. »Wir reden mit ihm auf der Rückfahrt. Das ist der Preis des Geschäfts, meinst du nicht, Krieger? Wir durchqueren das Gebiet der Khota, trinken ihr Wasser, lagern auf ihrem Land und angeln in ihren Flüssen. Besser um Frieden handeln, als für Krieg bezahlen.«
    »Und wohin gehst du, um zu handeln?«
    »Zu den Ilini. Danach hoffen wir, zum Süßwassermeer zu kommen. Wir wollen die Küste entlang nach Norden, ins Kupferland. Wir haben von warmen Fellen gehört, die dort getauscht werden. Auch steckt dort viel Silber im Boden. Vielleicht bringen wir diese Dinge mit, um damit in der Gegend der Stadt der Toten und bei den Copena zu handeln.«
    »Copena?« knurrte Schwarzschädel und fluchte. »Mein Lebtag gehe ich nicht dorthin.«
    Kohledaumen murmelte ganz leise etwas in der Khotasprache. Dann fuhr er in der Händlersprache fort: »Fahr weiter, Händler.«
    Damit wendeten die Khota ihr Kanu und ließen sich mit der Strömung flußabwärts treiben.
    Schwarzschädel sah ihnen nach, und Otter trieb Wellentänzer nordwärts.
    Als die Khota aus Speerschußweite waren, lächelte der Krieger. Er ballte eine Faust und haute damit auf seine andere Hand. »Du bist ein kluger Mann, Otter. Du würdest sogar Bunte Krähe um seine Federn betrügen.«
    Perle wackelte, um den Topf zu »gebären«. »Dicker Frosch? Dicker Frosch! Das werde ich dir nie vergeben. Lieber lasse ich mich von einer Mokassinschlange beißen, als dich zu heiraten, du Blutegel!«
    »Was?« rief Otter. »Unser erster Streit! Und das Kind soll frühestens nach einem Mond kommen!«
    Da mußte Perle grinsen und hatte zum ersten Mal wieder Feuer in den Augen. »Genieße deine Phantasien, Händler. Das einzige, was du mir einpflanzen wirst, sind Kopfschmerzen.«
    Otter blickte zurück und sah, wie die Khota flußabwärts um die Biegung paddelten. »Sie werden wiederkommen.«
    »W… was?« Perle warf sich herum.
    »Kohledaumen. Er wird herausbekommen, daß wir ihn überlistet haben. Dann wird er uns genauso zur Strecke bringen wollen wie Wolf der Toten.«

26. KAPITEL
    Sternmuschel saß unter der vorspringenden Felsbank zu einer Kugel zusammengekauert, um die Schultern eine feuchte Decke. Grau und trübe war die Dämmerung angebrochen, noch immer prasselte der Regen nieder. Donner grollte über den dunkel lastenden Bergen und verhallte in der Ferne.
    Das Jägerlager war kaum mehr als eine Höhle unter einem rissigen Sandsteinüberhang. Darunter war der Boden zu einer unbequemen Schräge ausgewaschen, so daß man sich zwar hinsetzen konnte, versuchte man aber, sich hinzulegen, ragten die Füße über den Vorsprung und wurden naß.
    Silberwasser lag in einer Vertiefung. Als Sternmuschel ihre Tochter betrachtete, tat ihr das Herz weh.
    In ihren Decken sah Silberwasser so

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