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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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sofort. »Vielen Dank.«
    Eulenfalter strich Stacheljunge über den Kopf. »Komm mit, kleiner Bruder, du kannst mir helfen, Mutter zu bewachen.«
    »Aber ich möchte hier bleiben«, sagte Stacheljunge und reckte den Kopf, um Hochzuschauen. Er wollte offenbar noch weiter auf den Blitzjünger starren - in der sicheren Gesellschaft von Großvater und Bruder.
    »Nein, das möchtest du nicht«, verbesserte ihn Eulenfalter. »Großvater will mit Teichläufer allein sprechen. Wir beide sind hier fehl am Platz. Komm mit.« Eulenfalter humpelte durchs Dorf, von Stacheljunge widerwillig begleitet. Stacheljunge blickte dauernd über die Schulter auf Teichläufer zurück.
    Schote wies auf die Matten. »Setz dich, Teichläufer. Bediene dich, nimm dir zu essen; du musst Hunger haben.«
    »Daran hätte ich gar nicht gedacht.«
    »Aber du musst etwas essen. Setz dich.«
    Mit dieser flüssigen Bewegung, die Teichläufer eigen war, setzte er sich und nahm sich ein dickes Stück Gänsebraten aus der Holzschale neben dem Feuer. Er sah verwirrt und verletzlich aus. In seinen Augen schimmerte Schmerz. Schote wartete ruhig ab, bis er sich ein zweites Stück genommen hatte; der junge Mann sollte etwas im Magen haben, bevor die Unterredung begann. Schote hatte erkannt, dass Teichläufer ein äußerst zart empfindendes Herz besaß, und Schote wollte ihn, den Muschelweiß schon verletzt hatte, nicht noch weiter verletzen. Er würde ohnehin in den nächsten Zeithänden noch weiteres Leid von Muschelweiß erfahren. Aber es gab Dinge, die gesagt werden mussten, so unerfreulich sie auch sein mochten.
    Als Teichläufer fertig gegessen hatte und sich die fettigen Hände am Saum seines hellbraunen Gewandes abwischte, schenkte sich Schote eine weitere Tasse Brunnenmoostee ein. Mit seiner milden Säure galt er als Heilmittel und besänftigte schwache Nerven. Auch für Teichläufer füllte er einen Kürbispokal. »Vielen Dank«, sagte der Jüngling. Er nippte am Tee und berichtete stirnrunzelnd: »Sie ist entschlossen zu gehen, Schote. Allein. Sie hörte mich nicht einmal an.«
    Schote nickte. »Ich weiß. Deswegen wollte ich mit dir sprechen. Sie hat dich sicher heute Abend verletzt. Wenn sie außer sich gerät, wird sie sehr schroff, manchmal sogar grausam. Nicht, weil sie dir wehtun will, Teichläufer. Es ist nur so, dass sie gerade jetzt nicht die Zeit hat, dir alles zu erklären. Sie -«
    »Ich gehe mit ihr.«
    Schote hielt erschrocken inne, dann nahm er noch einen Schluck. Ruhig fragte er: »Wird sie das zulassen?«
    »Sie will es nicht, aber das ist mir gleichgültig. Ich werde gehen«, sagte Teichläufer eigensinnig. »Ich werde nicht zulassen, dass sie allein geht. Das ist zu gefährlich.«
    Schote drehte die Tasse in seinen Händen, und Teichläufer sah ihm mit geröteten Wangen erwartungsvoll zu. »Hast du einmal darüber nachgedacht, Teichläufer, dass deine Begleitung sie vielleicht noch mehr gefährden wird?«
    »Sie hat gesagt, ich sei eine Last, aber ich -«
    »Du wärst eine Last. Verstehst du nicht, dass sie sich dann fortwährend um deine Sicherheit sorgen muss? Sie hat dich gern, Teichläufer, und deshalb wirst du sie ablenken. Sie wird nicht fähig sein, sich auf den Wald zu konzentrieren, auf ungewohnte Farben oder Formen, auf Dinge, die ihr einen feindlichen Krieger verraten, bevor er sie gesehen hat. Stattdessen muss sie sich Sorgen machen, ob du die giftige Schlange im Gras siehst oder ihr Zeichen, stehen zu bleiben und lautlos zu sein, weil sich vor ihr etwas bewegt hat. Und wenn du's nicht siehst, Teichläufer? Wenn's ein Trupp von Kupferkopf ist? Du kannst nicht gut sehen, und das könnte euer beider Tod bedeuten.«
    »Aber ich muss unbedingt dabei sein, Schote«, sagte Teichläufer. »Du verstehst das nicht. Nicht, weil ich unbedingt gehen will, im Gegenteil, ich habe eine Todesangst. Aber ich muss bei ihr sein. Das ist«, er zog verlegen an seinen langen Ärmeln, »das ist es, was die Geister mir aufgetragen haben.«
    »Die Geister?«
    Teichläufer schluckte heftig. Er schien mit sich zu kämpfen. »Ich kann es nicht erklären, Schote. Ich habe versprochen, dass ich es keinem erzählen würde - außer Muschelweiß -, aber dazu hatte ich noch keine Gelegenheit. Ich muss einfach mit ihr gehen!«
    Schote strich mit den Daumen an der Tasse entlang. »War es das, was dir die Geister am Heiligen Teich gesagt haben? Ich weiß noch, dass der verrückte alte Hundszahn so etwas Ähnliches erwähnt hat.«
    Teichläufer nickte.
    »Na

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