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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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stirnrunzelnd. »Was hat er damit zu tun?«
    Mondschnecke seufzte. »Er und Schwarzer Regen lieben sich anscheinend.«
    »Oh«, sagte Muschelweiß mit gesenktem Kopf.« Das bedaure ich. Er schien ein fähiger Kommandant.
    Seine Erfahrung wird mir fehlen.«
    »Was heißt das?« fragte Teichläufer.
    Muschelweiß sah ihn nachsichtig an und wandte sich an Mondschnecke. »Ich nehme an, dass er seine Stellung sofort verlieren wird.«
    Mondschnecke nickte. »Ganz bestimmt. Dann werden die Ältesten über weitere Strafen bestimmen.«
    »Und wer wird dann Befehlshaber?« fragte Muschelweiß. Auf der Plaza hinter ihr ertönte Kahlhechts hohes Lachen, worauf Schwarzer Regen einschmeichelnd murmelte.
    Mondschnecke antwortete: »Schwer zu sagen. Vielleicht Kahlhecht. Vielleicht aber auch Schwanzfeder. Sein Ansehen wächst.«
    »Ja.« Muschelweiß nickte entschieden. »Ich habe von Schwanzfeder gehört. Er ist sehr angesehen.
    Nach allem, was ich weiß, wäre das eine gute Lösung.«
    Halblaut sagte Rotalge: »Viel besser als Kahlhecht.«
    Mondschnecke drehte sich schnell zu ihr um. »Wieso? Was ist mit Kahlhecht? Weißt du noch etwas?«
    Ihr Blick wanderte zur Plaza zurück. Schwarzer Regen schlängelte sich an Kahlhecht heran und flüsterte etwas, worauf er breit lächelte. Mondschnecke wusste vielleicht nicht viel, aber sie wusste, wie dieses Grinsen zu deuten war. »O du Große Maus! Ich werde wirklich alt.« Mit ihrem Stock schlug sie heftig auf den Boden.
    Rotalge flüsterte: »Hätte ich doch nur meinen Mund gehalten. Aber er ist nicht verheiratet. Also macht's doch sicher nichts aus, was er und meine Mutter zusammen treiben.«
    »O doch, es macht sehr wohl etwas aus«, fauchte Mondschnecke. »Sie ist aus dem Clan ausgestoßen worden, er dürfte überhaupt nicht mehr mit ihr verkehren!«
    Sie sank gegen ihre Decken zurück und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. »Heilige Leuchtleute! Ich weiß nicht, wie Schwarzer Regen das macht. Ehebruch und Familienzwist, alles binnen weniger Tage.«
    Teichläufer schüttelte den Kopf. »Meine Mutter ist wirklich unmöglich.«
    Muschelweiß unterdrückte ein Lächeln bei dieser Untertreibung, und Rotalge hielt beide Hände vor den Mund, um ihr Lachen zu ersticken.
    Mondschnecke sah ihn ärgerlich an. »Schluss damit! Wir wollen von etwas anderem reden.
    Muschelweiß, ich habe versucht, deinen Vater zu einer weiteren Übernachtung hier zu überreden, aber das schien ihm nicht recht. Sprich du bitte mit ihm. Es wäre uns eine Ehre, wenn ihr beiden -«
    »Du bist sehr liebenswürdig, Mondschnecke, aber ich glaube, er hat Recht. Wir sollten uns auf den Heimweg machen. Seit wir fortgegangen sind, schwebt unser Dorf in Gefahr. Er ist vermutlich wegen Windeck-Dorf genauso in Sorge wie ich.«
    Mondschnecke nickte. »Das verstehe ich. Wenn alles glatt läuft, sehen wir uns ohnehin bald wieder, aber das soll dir Schote erklären. Rotalge, wenn du mir eine Tasche bringst, kann ich etwas Reiseproviant für deinen Bruder und seine neue Familie einpacken. Und bring mir bitte auch eine dieser großen schmalhalsigen Kalebassen; sie werden frisches Wasser brauchen.«
    Biberpfote stand mit Schwarzer Regen und Kahlhecht in einem Kreis zusammen und schaute voller Bangigkeit zu den Rieseneichen empor, deren krumme Äste sich schwarz von dem rosigen Sonnenuntergang abhoben. Eulen nisteten in den Kronen. Bei der Dämmerung waren die Grillen und Grashüpfer im Gras zu neuem Leben erwacht und sangen und zirpten.
    »Ich kann es nicht glauben«, sagte Biberpfote. »Wir sind doch so vorsichtig gewesen. Wie kann das nur jemand entdeckt haben?«
    Schwarzer Regen reckte ihr Kinn vor, und wenn sie das machte, sah sie immer hinreißend aus.
    Sternenlicht überstrahlte ihr schönes Gesicht, und ihre vollen Lippen spitzten sich, als wollten sie geküsst werden. »Ich weiß es nicht. Aber ich hörte, wie meine Mutter Schwemmstock die Geschichte zuzischte. Also hat es jemand entdeckt. Glaub mir, Biberpfote, sie wissen Bescheid.«
    Er schlug sich mit den Armen auf die Schenkel. »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir müssen von hier verschwinden«, sagte Schwarzer Regen.
    »Und meine Frau und meine Kinder? Wer sorgt für sie? Ich kann doch nicht einfach -«
    »Vergiss sie, wenn dein Penis nicht für den Rest deines Lebens in einem Körbchen am Bett hängen soll. Und das ist wohl das Mindeste, was sie mit dir machen werden.«
    Biberpfote starrte in ihr feengleiches Gesicht. Ihm war übel. Er liebte seine Kinder und

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