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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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ausgefallen, und nur noch wenige Strähnen bedeckten seine mit Altersflecken übersäte Kopfhaut. Die Nüstern seiner Hakennase blähten sich. Er sagte: »Ich denke, wir wären in fünf oder sechs Tagen fertig. Das heißt natürlich, wenn uns der Späher bestätigt hat, dass der Ort geeignet ist. Was meinst du, Mondschnecke?«
    Sie nickte. »Ich halte das für vernünftig. Das heißt, wir könnten hier aufbrechen, wollen mal sehen - wenn wir den Späher morgen früh losschicken -, zwei Tage braucht er, um hinzukommen, und zwei Tage zurück, und dann noch fünf Tage zum Zusammenpacken. Also wir könnten so etwa in neun oder zehn Tagen fertig sein. Allerdings könnten wir drei oder vier Tage für die Reise brauchen - bei dem Gepäck, das wir tragen, und den Kindern, auf die wir aufpassen müssen.«
    »Alles in allem also«, sagte Schote, »könnten wir euch in etwa zehn und drei Tagen in der neuen Siedlung erwarten.«
    »Ja.«
    »Gut.« Schote nickte. »Wenn euer Läufer zurückkehrt, sollten Muschelweiß, Teichläufer und ich im Windeck-Dorf sein. Wenn der Ort geeignet scheint, werden wir aus Windeck fünf Tage später abmarschieren. So könnten wir uns alle zusammen gleichzeitig zur neuen Siedlung aufmachen.«
    »Und auch zusammen etwa gleichzeitig ankommen«, ergänzte Schwemmstock. »Das ist ein Vorteil. Wir können unsere Clans einweisen und uns gegenseitig beim Hüttenbau helfen, dann jagen und Nahrung sammeln. Auf diese Weise kommen sich die neuen Verwandten schnell näher.«
    Schwemmstock lächelte, und Schote nickte zustimmend.
    »Also abgemacht«, sagte Mondschnecke.
    »Ja.« Schote schlug sich auf die Knie. »Wenn du nichts mehr mit mir zu besprechen hast, Mondschnecke, dann will ich mich für die Heimreise fertig machen.«
    Mondschnecke nickte. »Übernachtest du noch bei uns? Oder willst du heute noch aufbrechen?«
    »Ich muss das mit Muschelweiß besprechen. Ich weiß nicht -«
    Schwemmstock kicherte und lehnte sich dann laut lachend zurück. Schote schaute ihn neugierig an, und Schwemmstock sagte: »Das hängt doch davon ab, ob dein neuer Schwiegersohn deine Tochter den ganzen Tag unter den Decken beschäftigt. He, Mondschnecke? Was meinst du? Lässt Teichläufer seine Frau so lange los, dass sie sich für den Marsch nach Windeck-Dorf fertig machen kann? Oder klebt er sie die ganze Zeit auf den Bodenmatten fest?« Mondschnecke lachte in sich hinein. »Wir werden sehen.« Schote hatte seine Brauen sehr hoch gezogen. Lächelnd sagte er: »Sollte Teichläufer noch am Leben sein, wenn er versucht hat, Muschelweiß auf die Matten zu kleben, dann sollten wir ihm lieber alle beim Packen helfen - denn dann muss er sehr schnell rennen.«
    Schwemmstock schüttete sich aus vor Lachen und klatschte Beifall, und Mondschnecke lachte leise.
    Schwarzer Regen lächelte. Nur Rotalge schien der Scherz kalt zu lassen, und nicht nur das, die ganze Unterhaltung hatte sie offenbar angewidert. Mit ihrem Daumen strich sie sich über den großen Zeh.
    Mondschnecke gab Schote einen Wink. »Mach deine Sachen fertig, ich stoße später mit Reiseproviant und Wasser zu euch.«
    Schote verbeugte sich. »Meine Tochter und ich danken dir.« Er besann sich aber und ergänzte lächelnd: »Meine Tochter, mein Schwiegersohn und ich danken dir.« Er wandte sich um und ging durchs Dorf.
    Schwemmstock erhob sich auf wackligen Knien, immer noch kichernd. Seine dünnen, alten Muskeln zuckten. »Ruf mich, wenn du mich brauchst, Mondschnecke. Ich geh jetzt und mache ein Nickerchen.
    Das ganze Paarungsgerede hat mich all meine Kraft gekostet.«
    »Du alter Narr«, sagte Mondschnecke freundschaftlich. »Mach, dass du wegkommst. Geh heim zu deiner Frau. Ich sag dir Bescheid, wenn irgendetwas Wichtiges passiert.«
    Schwemmstock nickte und machte sich zu seiner eigenen Hütte am Südende des Dorfs auf. Das Sonnenlicht spielte in seinem schütteren Haar, als er sich vorbeugte, um auf eine Horde Kinder einzureden, die im Sand spielten. Da gab es dann ein großes Gekicher, und zwei kleine Jungen standen auf und klammerten sich an seine Hände, als er weiterging.
    Mondschnecke lächelte. Dieser alte Dummkopf! Sie kannte ihn seit fünfmal zehn und fünf Sommern und hatte jeden Augenblick mit ihm genossen. Er war in seiner Jugend ein rechter Possenreißer gewesen. Am liebsten spielte er Neuvermählten einen Streich, indem er sich unter ihren Decken versteckte und hochschoss, bevor sie ihn entdeckten - wenn sie ihn überhaupt entdeckten. Er behauptete, er habe

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