Voyager 008 - Cybersong
Ergebnis: Der Computer reagiert nicht
auf die gewohnte Weise.«
Janeway lächelte kurz. »Nun, wir wußten bereits, daß mit dem
Computer etwas nicht stimmt. Aber bisher bin ich nicht davon
ausgegangen, daß die Tachyonenemissionen unsere interne
Kommunikation stören.«
»Was ist mit den Gel-Massen des Computersystems?« fragte
Chakotay. »Vielleicht erfolgte die Sabotage dort.
Möglicherweise hat jemand einen neuen Prioritätscode
programmiert und ihn anschließend in die Subsysteme
weitergeleitet.« Er legte eine kurze Pause sein. »Im
Maschinenraum habe ich nichts gesehen, das auf Sabotage
hindeutet. Die Gel-Massen wären ein geeigneter Ansatzpunkt.«
»Ja, das stimmt«, entgegnete Janeway. Sie musterte den Ersten
Offizier. »Wir wissen noch immer nicht, was jenes Datenpaket
enthielt. Vielleicht hat irgend jemand dort draußen unserem
Computer neue Instruktionen übermittelt…«
»Die Fremden könnten wohl kaum imstande sein, unser
Computersystem neu zu programmieren«, wandte Tuvok ein.
»Es dauert Jahre, um einen guten Programmierer auszubilden.
Außerdem: Wer auch immer die Kom-Signale sendete – die
Unbekannten können unmöglich über unsere
Programmiersprachen Bescheid wissen.«
»Aber die Logik ist überall gleich beschaffen«, gab Janeway
zu bedenken. »Logische Datenblöcke lassen sich leicht
weiterleiten und zu Anweisungen kombinieren.«
Sie drehte den Kopf und richtete ihren Blick erneut auf
Chakotay. Dunkle Ringe zeigten sich unter seinen Augen. »Wie
lange dauert Ihre Schicht jetzt schon, Commander?« fragte sie
plötzlich.
»Zwanzig Stunden, Captain«, erwiderte der Erste Offizier.
»Gehen Sie schlafen, Commander«, sagte Janeway. »Und
zwar sofort. Das ist ein Befehl.«
Ein oder zwei Sekunden lang schien Chakotay dagegen
protestieren zu wollen. Doch dann verließ er den
Bereitschaftsraum, um sich in sein Quartier zurückzuziehen.
»Ich bin noch immer nicht überzeugt, Captain«, meinte Tuvok.
»Computer spielen nicht ›verrückt‹, und fremde Wesen könnten
auf keinen Fall so schnell lernen, unser Computersystem zu
programmieren. Hinzu kommt, daß Commander Chakotay die
übrigen Maquisarden immer in Schutz genommen hat.«
»Sie glauben also nach wie vor an Sabotage«, schloß Janeway.
»Ich sehe darin die logischste Möglichkeit«, bestätigte Tuvok.
»Es gibt keine andere mit einer annähernd so hohen
Wahrscheinlichkeit.«
Die Kommandantin lächelte schief. »Ich habe mich häufig auf
Sie verlassen, und ich weiß Ihre Meinung sehr zu schätzen. Wir
setzen die Ermittlungen diskret fort und halten gleichzeitig nach anderen Erklärungen Ausschau. Mir erscheint diese ›Sabotage‹
nämlich sehr unlogisch. Warum sollte jemand von uns
beabsichtigen, die Voyager näher ans Tachyonenfeld
heranzusteuern? Was auch immer sich dort befindet – Neelix
fürchtet sich davor.«
»Captain, es gibt viele Dinge, die bei Neelix eine starke
Reaktion bewirken«, stellte der Vulkanier fest. »Wenn er ein
typischer Vertreter seiner Spezies ist, so sind die Talaxianer ein ausgesprochen emotionales Volk.«
Diesmal wirkte Janeways Lächeln nicht mehr gezwungen.
»Mag sein, Tuvok. Aber er kennt diese Region besser als wir.
Wir wissen nicht, was sich im Zentrum des Tachyonenfelds
befindet – es könnte sehr gefährlich sein.«
»Diese Möglichkeit besteht«, räumte Tuvok ein.
Janeway und der Vulkanier verließen den Bereitschaftsraum,
kehrten auf die Brücke der Voyager zurück. Die anderen Offiziere sahen kurz auf und wandten sich dann ihren Stationen
zu. Das Licht von farbigen Displays spiegelte sich in ihren
Gesichtern wider.
Captain Janeway bemerkte Anspannung und Sorge in den
Mienen der Männer und Frauen. Furcht wuchs in ihnen, doch sie
hielten an ihrer Disziplin fest.
Die Selbstbeherrschung und Zuverlässigkeit ihrer
Brückencrew erfüllte Janeway mit Stolz. Man konnte sich keine
besseren Offiziere wünschen. Ein gewaltiger Abgrund aus Raum
und Zeit trennte sie von der Heimat, aber sie gaben sich
keineswegs der Verzweiflung hin, arbeiteten auch weiterhin
konzentriert und sorgfältig.
»Die Anzeigen deuten darauf hin, daß wir noch immer mit
Warpgeschwindigkeit fliegen, Captain«, sagte Tom Paris. »Das
sollte doch nicht der Fall sein, oder?«
»Handelt es sich tun eine passive Anzeige, oder wird sie vom
Computer erzeugt?« fragte Janeway.
»Die entsprechenden Daten stammen vom Computer, Sir«,
erwiderte Paris. Die Kommandantin
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