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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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ihn geistig zu schwächen, sobald er
    sich ihr zuwandte. Er achtete jetzt nicht auf sie, dachte vor allem daran, die Krankenstation aufzusuchen und Laserskalpelle zu
    holen. Damit machte er sich nützlicher, als wenn er weiterhin im Maschinenraum blieb und sich damit begnügte, das allgemeine
    Geschehen zu beobachten.
    Er war noch immer in Gedanken versunken, als er die
    medizinische Abteilung erreichte, dort vom Doktor und von Kes
    begrüßt wurden, die sich auf das Schlimmste vorbereiteten.
    Erste-Hilfe-Komponenten, die normalerweise in Schränken
    aufbewahrt wurden, lagen nun auf den Tischen. Medo-Tricorder
    und andere Dinge, die Chakotay ans Werkzeug-Durcheinander
    im Maschinenraum erinnerten, ruhten neben Verbänden und
    geladenen Injektoren.
    »Was ist los, Commander?« fragte der Doktor und hielt bei
    dem Ersten Offizier nach Anzeichen für eine Verletzung
    Ausschau.
    »Der Maschinenraum benötigt mehrere Laserskalpelle«, sagte
    Chakotay.
    »Wir haben keine übrig«, erwiderte der holographische Arzt.
    »Man hat Notfallbereitschaft für uns angeordnet, was bedeutet:
    Wir können keine medizinischen Vorräte und Ausrüstungen
    entbehren.«
    Der Erste Offizier wollte nicht darüber streiten – so etwas
    erschien ihm absurd. »Sie brauchen bestimmt nicht alle
    Skalpelle«, sagte er. »Mir ist zum Beispiel bekannt, daß
    Fähnrich Ortega vergangenen Monat ein solches Gerät für eine
    künstlerische Arbeit verwendet hat.«
    »Ohne es zurückzugeben. Warum wenden Sie sich nicht an
    Fähnrich Ortega? Wir haben hier zu tun, wenn Sie gestatten…«
    Chakotay drehte sich um und wollte die Krankenstation
    verlassen. Sein Versuch, die jüngsten Ereignisse zu verstehen,
    schien gescheitert zu sein, was ihm neuerliche Unruhe
    bescherte. Der Doktor kehrte ihm den Rücken zu und betrat sein
    Büro.
    Chakotay ging zur Tür, und dort berührte ihn Kes sanft am
    Arm. »Nehmen Sie es ihm nicht übel«, sagte sie. »Der Streß
    setzt uns allen zu. Kommen Sie, ich gebe Ihnen einige der
    größeren Skalpelle. Sie sind für die Behandlung von Ordanu und
    Karesi bestimmt, und ich bezweifle sehr, daß wir in diesem
    Quadranten auf solche Patienten stoßen.«
    Chakotay lächelte zum erstenmal seit langer Zeit. »Während
    all der Jahre bei Starfleet habe ich nie irgendwelche Ordanu
    oder Karesi zu Gesicht bekommen. Offenbar verlassen sie ihre
    Heimatwelten nur sehr selten.«
    Kes reichte ihm drei Packungen. »Geben Sie mir Bescheid,
    wenn das nicht genügt. Bestimmt können wir Ihnen mit Dingen
    helfen, die wir nicht unbedingt in der Krankenstation brauchen.«
    Chakotay bedankte sich. Er bekam nur selten Gelegenheit, mit
    der Ocampa zu sprechen. Bei der täglichen Arbeit gab es
    zwischen ihnen kaum Berührungspunkte, und mit seiner
    Gesundheit war alles in bester Ordnung.
    Eigentlich hatte er Kes bisher nicht in dem Sinne für ein
    Mitglied der Crew gehalten, doch nun revidierte er seine
    Meinung.
    »Also gut, Leute, ziehen wir den Stecker«, sagte B’Elanna
    Torres. Von einem Augenblick zum anderen erloschen die
    Anzeigen der Konsolen im Maschinenraum. Das bunte Glühen
    der Displays verschwand; nur hier und dort blieben einige weiße
    Lichter zurück.
    »Wenn der Computer übergeschnappt ist, kann er uns jetzt
    keine weiteren Streiche spielen«, sagte Lieutenant Carey.
    »Computer schnappen nicht über«, erwiderte Torres. »So was
    passiert nur in Geschichten.«
    Sie sprachen laut genug, um von allen gehört zu werden. Ohne
    das beständige Summen des Triebwerks schien eine
    unnatürliche Stille zu herrschen; der Maschinenraum bekam
    dadurch etwas Unheimliches.
    B’Elanna Torres glaubte zu spüren, wie er starb. Sie fühlte
    sich direkt mit dem Triebwerk verbunden: Es lebte in ihr, atmete mit ihr.
    Und jetzt schwieg es.
    6
    »Der Computer spielt verrückt«, teilte Chakotay der
    Kommandantin mit.
    Sie befanden sich im Bereitschaftsraum. Alte Instrumente und
    Artefakte gehörten zu seiner Einrichtung, Erinnerungen an
    verschiedene wissenschaftliche Expeditionen. Janeway war
    einer der wenigen Kommandooffiziere, deren berufliche
    Laufbahn in der wissenschaftlichen Abteilung von Starfleet
    begonnen hatte. Sie bewahrte sich das Interesse für die
    Forschung, was in diesem Zimmer deutlich zum Ausdruck kam.
    Tuvok hatte bisher geschwiegen und wölbte nun eine Braue.
    »Tatsächlich?«
    »Es liegt am Tachyonenfeld. Irgendwie beeinflußt es entweder
    die Basisfunktionen oder den Datentransfer zwischen den
    einzelnen Konsolen. Das

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