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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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das sollte eigentlich nicht passieren!«
    entfuhr es dem Piloten.
    »Vielleicht hat der Helmkommunikator den
    Öffnungsmechanismus ausgelöst«, spekulierte Janeway.
    Von einem Augenblick zum anderen waren sie von den bunten
    Engeln umringt. Paris hatte sie bereits auf dem Hauptschirm im
    Kontrollraum der Voyager gesehen: der Humanoide mit der indigofarbenen Haut und dem silberweißen Haar; hinzu kamen
    andere mit roter, grüner und hellblauer Haut. Sie alle lächelten freundlich.
    Sie waren groß – aber nicht so groß, wie es die Erbauer dieses
    Schiffes gewesen sein mußten. Sie überragten Paris, doch nicht
    auf eine für Menschen ungewöhnliche Weise. Er schätzte, daß
    sie alle etwas mehr als einen Meter neunzig maßen.
    »Vielen Dank, daß Sie gekommen sind«, sagte der
    indigofarbene Fremde. »Wir haben lange gewartet, bis jemand
    auf unseren Hilferuf reagierte. Hier sind wir sicher vor dem
    wartenden Etwas. Hier finden wir Geborgenheit. Bitte bleiben
    Sie bei uns, Sie alle.«
    »Das ›wartende Etwas‹?« wiederholte Janeway. Zwar klang
    ihre Stimme neutral, aber Paris glaubte trotzdem, Skepsis zu
    hören. Sie ist mißtrauisch, dachte er. Und er teilte ihren Argwohn.
    »Der Tricorder zeigt keine einzige Lebensform an, Captain.
    Ich habe die Sondierungsparameter geändert, um nicht nur nach
    organischen Substanzen zu suchen, sondern auch nach
    Kunststoffen und Metall. Doch die Anzeigen deuten nur auf
    hohe Energiekonzentrationen und kohärentes Licht hin.«
    »Meine Herren… Wir haben das Holodeck erreicht«,
    verkündete Janeway. »Eigentlich entspricht das meinen
    Erwartungen. Dies hier wurde extra für uns geschaffen.«
    »Die Komplexität einer solchen Anlage bildet einen
    auffallenden Kontrast zu der einfachen Luftschleuse«, sagte
    Harry Kim.
    »Und diese Leute sind nicht groß genug für das Schiff«, fügte
    Paris hinzu. »Ihre Dimensionen werden einfach nicht den hier
    herrschenden Maßstäben gerecht.«
    »Dieser Ort ist schön«, sagte der indigofarbene Humanoide.
    »Hier gibt es alles, auch und vor allem Sicherheit. Sie können
    hierbleiben und bekommen, was Sie brauchen. Dann ist das
    wartende Etwas zufrieden. Es wird Ihnen kein Leid zufügen. Es
    will niemandem schaden, wenn wir nicht versuchen, es an der
    Erfüllung seiner Bedürfnisse zu hindern.«
    »Wir würden uns gern den Rest des Schiffes ansehen«,
    erwiderte Janeway und wandte sich der Tür zu.
    Allerdings… Die Tür existierte nicht mehr. Sie war
    verschwunden, zusammen mit den Wänden und seltsamen
    Kristallen. Statt dessen sahen die Besucher von der Voyager
    einen kleinen Teich mit Goldfischen und kleinen violetten
    Seerosen. Ein anderer ›Engel‹, türkisfarben und rot, warf
    Brotkrumen ins Wasser. Janeway, Paris und Kim befanden sich
    nun in einem Garten. Auf der einen Seite plätscherte ein
    Springbrunnen, und dort standen weiße Sitzbänke an einem
    kleinen Tisch. Rosarote Kletterrosen rankten sich an einer
    Platane empor, deren Schatten auf eine Picknickdecke fiel.
    Mehrere Engel breiteten dort Speisen aus, die man an Bord der
    Voyager seit Monaten nicht mehr gesehen hatte.
    Eine große Schale enthielt frische Ananas, Mandarinen,
    Orangen und Birnen. Ein silbernes Tablett präsentierte einen
    gebratenen Truthahn, umgeben von Brot, mehreren Karaffen
    Wein sowie Tellern mit Pasteten, Reis und toskanischen weißen
    Bohnen in Rosmarin.
    »Legen Sie die Schutzanzüge ab«, sagte Indigo. »Der
    Aufenthalt an diesem Ort ist sehr angenehm. Genießen Sie eine
    köstliche Mahlzeit, und anschließend reden wir über alles.«
    »Mr. Paris…« Captain Janeways Stimme schnitt durch das
    von den Fremden geschaffene Netz aus Verlockungen. »Ihr
    Phaser. Jetzt sofort.«
    Er wartete keine zweite Aufforderung ab, drehte sich um und
    feuerte mit voller Energiestärke.
    Nichts geschah. Die Waffe war aufgeladen worden, bevor sie
    die Voyager verlassen hatten. Er erinnerte sich daran, die Ergzelle selbst überprüft zu haben – bei dieser Mission wollte er bewaffnet sein, und solche Dinge überließ er nicht dem Zufall.
    Woraus folgte: Der Strahler sollte funktionieren.
    Vielleicht lag es an der niedrigen Temperatur. Vielleicht
    waren einige interne Komponenten der Waffe eingefroren.
    Eine lächerliche Vorstellung. Niedrige Temperaturen wirkten
    sich nicht auf solche Waffen aus. Ein Phaser, der vor zwei
    Stunden voll einsatzbereit gewesen war, sollte auch jetzt noch
    funktionieren.
    Paris schoß erneut, und diesmal nahm er den Finger

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