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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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war mehr als nur seltsam.
    Wie konnte jemand, der nicht über einen automatischen
    Translator verfügte, so gut Föderationsstandard sprechen? Die
    Kazon und einige andere Völker, denen die Voyager im Delta-Quadranten begegnet war, hatten Übersetzungsgeräte, die
    jedoch nicht annähernd so gut funktionierten wie die
    entsprechende Starfleet-Technik.
    Chakotay sah nur eine Erklärung: Der Computer des fremden
    Schiffes mußte die Translator-Dateien kopiert haben.
    Woraus sich ganz neue Fragen ergaben. Chakotay wünschte
    sich Zeit, um über ihre Bedeutung nachzudenken und zu
    versuchen, das Rätsel zu lösen.
    Doch er hatte keine Zeit.
    Er mußte eine Entscheidung treffen und überlegte, wie sich
    Janeway an seiner Stelle verhalten hätte. Dadurch fiel ihm alles leichter. Er beschloß, selbst aufzubrechen. Nicht etwa deshalb,
    weil es ihn danach drängte, aktiv zu werden. Nein, es gab einen
    anderen Grund: Wenn Captain Janeway zornig wurde, so sollte
    ihr Zorn ihm gelten und nicht jemand anders.
    11
    Chakotay hatte den Shuttlehangar gerade erreicht, als Kes
    eintraf. »Ich begleite sie«, sagte die Ocampa und sah ihm in die Augen.
    »Nein«, widersprach er. »Sie werden in der Krankenstation
    gebraucht.«
    »Ich werde hier gebraucht«, erwiderte Kes. »Wenn Captain Janeway und die anderen in Schwierigkeiten geraten sind,
    benötigen sie vielleicht medizinische Hilfe.«
    Chakotay dachte darüber nach. Kes konnte tatsächlich sehr
    nützlich sein, wenn jemand behandelt werden mußte. Den
    Transporter konnten sie nicht verwenden. Wenn es also zu
    einem medizinischen Notfall kam, so entschieden die
    Fähigkeiten der Ocampa vielleicht über Leben und Tod.
    Andererseits war sie kein ausgebildetes Mitglied der Crew,
    ließ sich weder Starfleet noch dem Maquis zuordnen. Sie stellte
    praktisch die Hälfte des medizinischen Personals der Voyager darf und durfte daher keinen unnötigen Gefahren ausgesetzt
    werden.
    Sie war auch recht tapfer…
    Schließlich nickte der Erste Offizier. »Wissen Sie, wie man
    mit einem Schutzanzug umgeht?« fragte er. »Die
    Lebenserhaltungssysteme an Bord des fremden Schiffes
    funktionieren schon seit langer Zeit nicht mehr.«
    Kes nickte und lächelte. Sie ging an Bord des Shuttles, nahm
    im Copilotensessel Platz und legte sich ihre Medotasche auf den
    Schoß.
    Chakotay öffnete einen internen Kom-Kanal. »Shuttle meldet
    Startbereitschaft.«
    »Halten Sie eine solche Maßnahme wirklich für klug,
    Commander?« erklang Tuvoks Stimme. Nach Janeway und
    Chakotay war er der ranghöchste Offizier. »Wir wissen nicht, ob
    der Captain in Gefahr ist.«
    »Genau das will ich ja herausfinden«, entgegnete Chakotay.
    »Öffnen Sie jetzt das Außenschott.«
    Er mußte Captain Janeway, seine Untergebenen und auch
    seine Freunde schützen. Selbst Tom Paris zählte nun zu seinem
    ›Stamm‹, obwohl er nur drei Wochen zum Maquis gehört hatte,
    und nicht gerade aus sehr lauteren Gründen. Chakotay fühlte
    sich für sie alle verantwortlich.
    Ein Indikator glühte grün. Tuvok kam der Aufforderung des
    Ersten Offiziers nach – das Außenschott des Hangars öffnete
    sich. Chakotays Finger huschten über Schaltflächen, die in
    unterschiedlichen Farben leuchteten. Die Freude am Fliegen
    erwachte wieder in ihm, als er das Shuttle ins All steuerte.
    Er versuchte, den Flug einfach nur zu genießen, merkte erst
    jetzt, wie sehr er so etwas vermißt hatte. Die Ausbilder an der
    Akademie behielten recht: So etwas verlernte man tatsächlich
    nie. Es gab einen sechsten oder siebten Sinn für Piloten, eine
    Sphäre, in der das Bewußtsein mit der Maschine verschmolz. In
    jener Welt existierten keine Gedanken, nur das Sein.
    Ein heiliger Ort.
    Kes saß still und stumm, fast wie eine Statue, als Chakotay das
    Shuttle durch den breiten Riß in der Außenhülle des fremden
    Raumers gleiten ließ.
    »Dort«, sagte er und bemerkte das andere Shuttle, das auf
    einem der Decks stand. »Janeway und die anderen tragen
    bestimmt Schutzanzüge. Dort drin gibt es keine Atmosphäre
    mehr.«
    »Landen wir neben der anderen Raumfähre, oder setzen wir
    uns von hier aus mit der Einsatzgruppe in Verbindung?« fragte
    Kes unschuldig.
    Chakotay drehte den Kopf und musterte die Ocampa verblüfft.
    Sie hatte recht! Im Innern des fremden Schiffes gab es keine
    Tachyonenemissionen, was bedeutete: Ihre Kom-Geräte sollten
    einwandfrei funktionieren.
    Der Erste Offizier klopfte auf seinen Insignienkommunikator.
    »An die Einsatzgruppe, hier

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