Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
Vom Netzwerk:
sie sicher zur Voyager zu bringen.
    Diesmal war es nicht so leicht, durch den breiten, langen Riß
    in der Außenhülle das Innere des Raumers zu erreichen. Die
    energetische Druckwelle hatte Hunderte von Kabelsträngen und
    Rohrleitungen freigelegt, die wie eine exotische Form von
    Spanischem Moos an den Decks klebten. Was einst ein leerer,
    offener Raum gewesen war, präsentierte sich jetzt als dichter
    Dschungel aus Kabeln und Kristallen, die in einem Netz aus
    Glasfaserverbindungen hingen. Einige Kristalle funkelten, und
    von manchen zerrissenen Kabeln gingen die Funken
    unkontrollierter Entladungen aus – nicht alles an Bord des
    riesigen Raumschiffs war tot.
    Chakotay senkte die Geschwindigkeit, als er das Shuttle
    durchs Chaos dirigierte. »Wie sollen wir die Einsatzgruppe in
    diesem Durcheinander finden?« brummte er, während seine
    Finger über die Schaltflächen tanzten.
    Die ID-Signale der Insignienkommunikatoren müßten eine
    Lokalisierung ermöglichen, dachte er. Nie zuvor hatte er sich so sehr einen Transporter an Bord eines Shuttles gewünscht. Doch
    Wunschdenken brachte sie jetzt nicht weiter.
    Chakotay öffnete einen Kom-Kanal. »Captain, Paris, Kim, wie
    ist Ihr Status?« fragte er rasch.
    Keine Antwort.
    Statische Störungen knisterten im Lautsprecher, und der Erste
    Offizier schauderte innerlich. Wenn sie die Einsatzgruppe nicht
    fanden, konnten sie ihr auch nicht zu Hilfe kommen. Falls
    Janeway und ihre Begleiter überhaupt noch lebten…
    Nein, sie sind nicht tot. Chakotay klammerte sich an diesem Gedanken fest. Die Insignienkommunikatoren wiesen eine
    Fehlfunktion auf. Sie mochten bei der Explosion beschädigt
    worden sein, vielleicht durch eine nahe Entladung…
    Wertvolle Zeit verstrich. Erneut versuchte Chakotay, einen
    Kom-Kontakt herzustellen. Selbst wenn sich Janeway, Paris und
    Kim nicht meldeten – mit einer Anpeilung der automatisch
    gesendeten ID-Signale sollte es eigentlich möglich sein, den
    aktuellen Aufenthaltsort des Einsatzteams festzustellen.
    Vielleicht waren die Vermißten bewußtlos oder konnten aus
    einem anderen Grund nicht antworten.
    Jede Sekunde zählte. »Einsatzgruppe, wie ist Ihr Status?«
    fragte der Erste Offizier noch einmal und versuchte, ruhig zu
    sprechen. »Einsatzgruppe, wir empfangen keine Antwort von
    Ihnen. Bitte melden Sie sich.«
    »Chakotay?« erklang Paris’ Stimme. »Sind Sie das?«
    »Ja. Wie ist Ihre Situation?«
    »Ich stecke unter einem Trümmerstück fest. Harry und den
    Captain kann ich von hier aus nicht sehen.«
    »Na schön, wir sind zu Ihnen unterwegs.« Chakotay berührte
    eine bestimmte Schaltfläche, und daraufhin zeigte ein Display
    eine schematische Darstellung des lokalen Bereichs. Drei rote
    Punkte – die Insignienkommunikatoren der Einsatzgruppe –
    blinkten. Unter anderen Umständen hätte dies nicht unbedingt
    bedeutet, daß die betreffenden Personen ihre kleinen Kom-
    Geräte trugen. Aber in diesem besonderen Fall verwendeten
    Janeway, Paris und Kim Raumanzüge und konnten die
    Insignienkommunikatoren nur dann verlieren, wenn ihre
    Schutzkleidung riß – was hier den Tod bedeutete.
    Chakotay steuerte das Shuttle auch weiterhin durch Vorhänge
    aus Schutt, näherte sich langsam jenem Ort, an dem die
    Einsatzgruppe festsaß. Als er die Stelle erreichte, hielt er dort vergeblich nach einem Landeplatz Ausschau. Überall zogen sich
    Kabelstränge entlang, und flackernde Lichter wiesen auf die
    Gefahr von weiteren energetischen Entladungen hin.
    Der Erste Offizier verzog das Gesicht und begriff, daß er nicht
    umhin kam, ebenfalls einen Schutzanzug zu benutzen. Er
    aktivierte den Magnetanker, um das Shuttle an einem stabil
    wirkenden Vorsprung zu vertäuen.
    Anschließend sah er noch einmal aufs Display, prägte sich die
    Struktur dieses Bereichs des fremden Schiffes ein und trat dann
    in die Ausrüstungskammer, um einen Raumanzug
    überzustreifen.
    Dort begegnete er Kes, die bereits einen Schutzanzug trug.
    Wenigstens hatte sie den Helm noch nicht aufgesetzt.
    Chakotay war so sehr darauf konzentriert gewesen, die
    Einsatzgruppe zu finden, daß er sich erst jetzt wieder an die
    Präsenz der jungen Ocampa erinnerte.
    »Was soll das bedeuten, Kes?« fragte er. »Sie können Janeway
    und den anderen erst helfen, wenn wir sie an Bord geholt und
    von den Schutzanzügen befreit haben.«
    »Genau dabei möchte ich helfen.«
    »Sie sind nicht kräftig genug.« Chakotay winkte ab.
    »Außerdem sind Ihre Talente hier weitaus

Weitere Kostenlose Bücher