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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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mitnehmen, damit der Doktor eine Autopsie
    durchführen kann.«
    »Nein, Mr. Kim«, widersprach Janeway mit fester Stimme.
    »Wir wissen nichts über dieses Volk und seine
    Bestattungsrituale. Begnügen wir uns mit den vom Tricorder
    ermittelten Daten.«
    Sie wandte sich von dem Toten ab und ließ ihren Blick durch
    die Kammer schweifen.
    Kristalle ragten aus den Wänden, bildeten einzelne Alkoven,
    in denen verschiedene Dinge lagen. In einigen Fällen schienen
    es Reste von Kleidung zu sein, und zwei Gegenstände dienten
    offenbar der Zierde zumindest konnte Janeway keinen anderen
    Zweck erkennen.
    »Das hier sieht nach Stuhl und Schreibtisch aus.«
    Janeway trat zu Harry Kim, der auf der gegenüberliegenden
    Seite des Raums stand. Zwei besonders große Vorsprünge
    bildeten dort eine Säule, die so ausgehöhlt war, daß sie dem
    Wesen auf der Decke genug Platz bot. Ein ganzes Stück darüber
    ragte ein Kristall aus der Wand, der wie ein Regal geformt war:
    Kims ›Schreibtisch‹.
    Um ihn zu sehen, mußte Janeway in die Säule klettern und
    sich dort auf die Zehenspitzen stellen. Auch diesmal zeichnete
    Kim mit seinem Tricorder alles auf.
    Paris näherte sich. »Augenblick mal«, sagte er und zeigte
    plötzliches Interesse. »Vielleicht ist das hier eine Art Computer.
    Mal sehen.« Er berührte kleine Zapfen, die aus dem
    ›Schreibtisch‹ ragten, und mehrere Kristalle glühten rot, grün
    und gelb. »He, ich glaube, ich habe das Ding eingeschaltet.«
    Kim und Janeway wandten sich ihm zu. »Vielleicht gibt es
    von hier aus eine Verbindung zum Navigationssystem«, sagte
    Paris aufgeregt.
    »Oder Sie haben gerade die Kaffeemaschine aktiviert«,
    erwiderte Kim.
    »Das wäre eine großartige Entdeckung«, kommentierte
    Janeway.
    Sie lachten, wenn auch leise und ein wenig nervös – immerhin
    war der Tod präsent.
    »Der Tricorder hat alles erfaßt«, meinte Kim. »An Bord der
    Voyager können wir die Daten analysieren.«
    Janeway nickte dem jungen Fähnrich zu und ging dann in
    Richtung Ausgang, mit so langen Schritten, daß Kim und Paris
    fast laufen mußten, um nicht den Anschluß zu verlieren. Die
    Schutzanzüge machten dieses Unterfangen nicht gerade
    einfacher, und hinzu kam, daß überall Kristalle aus dem Boden
    ragten, denen es auszuweichen galt.
    Offenbar führte der Weg jetzt nach oben. Angesichts der
    fehlenden Schwerkraft konnte man kaum sicher sein, aber Paris
    spürte, wie Waden und Fußknöchel stärker belastet wurde. Die
    magnetischen Verankerungen der Stiefel verhinderten, daß er
    den Bodenkontakt verlor, doch durch das fehlende Gewicht fiel
    es nicht leichter, sich an Bord des fremden Schiffes zu bewegen.
    Eher war das Gegenteil der Fall.
    »Wenn wir das Kontrollzentrum erreichen…«, brummte er.
    »Vielleicht können wir dort die Lebenserhaltungssysteme
    reaktivieren.«
    »Das wäre ausgezeichnet«, erwiderte Janeway. »Aktive
    ambientale Systeme würde es uns erleichtern, mehr über dieses
    Schiff herauszufinden.«
    Paris nickte und dachte zu spät daran, daß es in der Dunkelheit
    niemand sehen konnte. Der Captain und Kim gingen vor ihm,
    und er achtete darauf, daß der Abstand nicht zu groß wurde.
    Was unglücklicherweise bedeutete, daß er nicht jede Tür öffnen
    konnte, an der sie vorbeikamen. Mit einer genaueren
    Untersuchung der Umgebung hätten sie sicher noch viele
    interessante Informationen sammeln können, aber ihnen stand
    nicht unbegrenzt viel Zeit zu Verfügung. Sie durften sich nicht
    damit aufhalten, jeden Gang und jedes einzelne Zimmer zu
    erforschen.
    »Hier entlang«, sagte Janeway nach einer Weile und passierte
    eine weitere unverschlossene Tür. Doch dahinter erstreckte sich
    nicht etwa der große Raum, den sie von Bord des Shuttles aus
    gesehen hatten.
    Vermutlich stellte jener Raum ein peripheres Kontrollzentrum
    dar. Dies hingegen war die Brücke. Daran konnte überhaupt
    kein Zweifel bestehen, fand Paris. Die Erbauer dieses
    Raumschiffs mochten völlig anders gedacht und empfunden
    haben als Menschen, aber die Brücke eines Schiffes zeichnete
    sich immer durch eine spezielle Atmosphäre aus, ungeachtet
    aller konstruktionsspezifischen Unterschiede.
    Der geradezu riesige Kommandosessel stand in der Mitte, wie
    auch an Bord von Föderationsschiffen. So war es auch bei
    Klingonen, Cardassianern, Romulanern und sogar bei den Jem-
    Hadar üblich. Hier bot er sich in Form einer funkelnden
    Kristallsäule dar, die bis zur Decke emporreichte und ausgehöhlt war, so wie in der

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