Voyager 012 - Der Garten
nicht
langsamer.
»Das Andirrim-Shuttle?« fragte B’Elanna leise.
Karlock nickte. »Die automatischen Verteidigungssysteme
scheinen nicht zu funktionieren…«, sagte er leise und
unterbrach sich, als Tuvok ihn mit einem mißbilligenden Blick
bedachte.
»Da wäre noch der Fluß.«
Das Shuttle erreichte eine Aquäduktbrücke. Sie sieht genauso
aus wie jene, die wir auf dem Weg zur Zitadelle überquert
haben, dachte Torres. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie
Unnachgiebig die Hand um einen Kontrollbuckel schloß. In der
gleichen Sekunde schoß Wasser vom Flußbett empor und formte
eine jähe Flutwelle. Das Shuttle kippte zur Seite, doch der Pilot
schien mit einer solchen Attacke gerechnet zu haben und
verwandelte die Bewegung in ein kontrolliertes Rollen. Die
Welle klatschte auf die Brücke, schien sie regelrecht zu
verschlingen. Als der Aquädukt kurz darauf wieder sichtbar
wurde, fehlten Teile darin.
Das Shuttle der Andirrim setzte den Flug über die Straße fort.
Tuvok schüttelte den Kopf, und Torres hörte, wie Quarante
seufzte.
»Der Pilot versteht sein Handwerk.«
Jenar bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick. »Ich
möchte trotzdem nicht an Bord sein.«
»Vermutlich ist das Shuttle mit künstlicher Schwerkraft
ausgestattet, um Verletzungen bei solchen Manövern zu
verhindern«, sagte Tuvok. Ein besonderer Klang in seiner
Stimme verhinderte weitere Kommentare.
Torres sah zu Unnachgiebig. Der Kirse hob erneut den Kopf,
blickte wieder zur Kuppel hoch. Was beobachtete er dort?
Vielleicht den Kampf im Weltraum. Die Flotte der Andirrim
befand sich noch immer im Orbit.
»Was ist mit der Voyager?« fragte B’Elanna und achtete nicht darauf, daß Tuvok tadelnd die Stirn runzelte. »Ist mit dem Schiff
alles in Ordnung?«
»Wir haben den Kontakt zur Voyager verloren, als die
Andirrim angriffen«, erwiderte Tuvok. »Es liegt am Ionenfeld in
der oberen Atmosphäre und den hiesigen Schilden. Aber es gibt
allen Grund zu der Annahme, daß sie sich behaupten kann.«
Gegen fünf feindliche Schiffe? überlegte Torres. Nun, natürlich mußte die Voyager nicht gegen alle fünf Andirrim-Schiffe
gleichzeitig antreten – einige von ihnen waren sicher mit den
Verteidigungsplattformen der Kirse beschäftigt.
Außerdem hatte sich immer wieder herausgestellt, daß die
Waffensysteme der Voyager denen anderer Völker überlegen
waren. Das galt auch für die Kazon-Ogla – die über die
Andirrim herrschten. Mit anderen Worten: Die
Wahrscheinlichkeit… B’Elanna unterbrach ihre Überlegungen
an dieser Stelle und schüttelte den Kopf. Von welcher Seite sie
die Sache auch betrachtete: Sie konnte sich einfach nicht davon
überzeugen, daß die Chancen für die Voyager gut standen.
Janeway beobachtete das taktische Display und versuchte, nicht
auf die um sie herum erklingenden Stimmen zu achten – sie
würde alle Hinweise und Meldungen ignorieren, die nicht ihr
direkt galten. Der Hauptschirm zeigte die Andirrim-Schiffe in
hohen Umlaufbahnen, unter ihnen die vielen weißen Punkte der
Verteidigungsstationen. Immer wieder blitzte es, wenn
Phaserkanonen feuerten. Das sekundäre Display präsentierte die
gleiche Anzeige in Form einer schematischen Darstellung, mit
dem Symbol der Voyager im Zentrum.
Janeway runzelte die Stirn, als sich ihnen ein Schiff der
Andirrim zuwandte.
»Schiff Nummer zwei eröffnet das Feuer«, sagte Kim. Seine
Stimme klang unnatürlich ruhig. »Schilde bei maximaler
Kapazität.«
»Wir erwidern das Feuer«, antwortete Pao, die noch immer an
der Sicherheitsstation stand.
Die Voyager schüttelte sich kurz.
»Keine Schäden«, sagte Kim sofort. »Kapazität der Schilde bei
achtundneunzig Prozent.«
»Die Phaser der Andirrim haben nur fünfundachtzig Prozent
unseres energetischen Potentials«, meldete Chakotay ruhig.
»Was allerdings nicht bedeutet, daß sie bei uns keinen Schaden
anrichten können. Außerdem wissen wir nicht, ob es sich
wirklich um die maximale Energiestärke handelt.«
Janeway nickte. Bisher hatten sich die Andirrim auf die
Verteidigungsbarriere konzentriert und die Voyager nur
gelegentlich unter Beschuß genommen. Aber das würde sich
bestimmt ändern, wenn das Föderationsschiff aktiv ins
Geschehen eingriff, und fünf gegnerische Einheiten mochten
zuviel für sie sein. »Wir sollten vermeiden, uns in ein Gefecht
verwickeln zu lassen, Mr. Chakotay«, sagte die Kommandantin.
»Dies ist nicht unser Kampf.«
»Captain!« rief
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