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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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die noch hier sind… Ich muß
    sie entweder nutzen oder töten. Ich ziehe es vor, sie zu
    verwenden.«
    Paris nickte langsam. »Graurose wies darauf hin. Jetzt ergeben
    ihre Worte einen Sinn.«
    Janeway seufzte. Wer auch immer das Pech hatte, auf diesem
    Planeten die Prüfung der Kirse-Entität nicht zu bestehen: Die
    Betreffenden wären vermutlich lieber gestorben, als ›adaptiert‹
    zu werden und anschließend Sklavendienste zu leisten. Nun,
    wenigstens fanden derartige Adaptionen inzwischen nicht mehr
    statt.
    »Sind jetzt alle Ihre Fragen beantwortet?« fragte Kirse.
    Janeway besann sich wieder auf die Gegenwart. »Ja«, sagte
    sie. Die Auskünfte erklärten das seltsame Verhalten jener
    Personen, die sie bisher für einzelne Kirse gehalten hatte. Erneut
    nickte sie, etwas energischer. »Ja, jetzt sind meine Fragen
    beantwortet.«
    »Dann steht einem Abschluß unserer Transaktion nichts mehr
    im Wege?« fragte Kirse.
    »Nein«, erwiderte Janeway. »Es bleibt bei unseren
    Vereinbarungen.«
    Kirse nickte auf die etwas unbeholfene Weise, die Janeway
    von Unnachgiebig her kannte. »Mir gefällt Ihre Gesellschaft, die
    Gesellschaft von Menschen. Was halten Sie davon, hier bei mir
    zu bleiben, so wie Thilo?«
    »Danke, nein.« Janeway holte tief Luft. »Wir… Ich bin
    verpflichtet, meine Leute nach Hause zu führen.«
    »Ich verstehe«, antwortete Kirse.
    »Mr. Revek…«, sagte Janeway. »Sie können mit uns kommen.
    Ich bin sicher, wir finden einen Weg zurück in die Heimat.«
    Revek wandte sich an Kirse. Die Entität hob eine Hand mit
    langen Fingern. »Die Wahl liegt bei Ihnen, Thilo. Ihre
    Gesellschaft ist sehr angenehm gewesen, aber Sie sind eine
    Person. Deshalb müssen Sie sich selbst entscheiden.«
    Reveks Lippen formten ein fast zärtliches Lächeln, dem jede
    Ironie fehlte. »Nein, danke, Captain Janeway. Ich bleibe hier.«
    »Sie wollen bleiben?« fragte Paris entgeistert.
    Revek lächelte erneut, diesmal wieder auf eine schelmische
    Art. »Ja, ich bleibe. Zufälligerweise gefällt es mir hier, Tom –
    denken Sie nur an die Möglichkeiten. Kirse ist all das, was ich
    mir jemals wünschte.« Er wurde wieder ernst und sah Janeway
    an. »Abgesehen davon… Nach meiner Notlandung hat mir Kirse
    mehrmals das Leben gerettet. Ich bin praktisch völlig neu
    konstruiert. Bei einer Untersuchung würde sich herausstellen,
    daß es in mir mehr Implantate gibt als im mechanischsten Kirse-
    Aspekt. Nein, ich bleibe besser hier.«
    Und zwar aus vielen Gründen, dachte Janeway. »Wie Sie
    wünschen, Mr. Revek. Aber wenn Sie es sich anders überlegen
    sollten: Wir verbringen die nächsten drei oder vier Tage damit,
    weitere Nahrungsmittel zu sammeln.«
    »Danke«, entgegnete Revek. »Mein Entschluß steht fest.«
    »Ich helfe Ihnen bei der Ernte, wie versprochen«, sagte Kirse.
    »Und ich schicke meine Chefingenieurin zu Ihnen, um die
    Restrukturierung Ihres Transportersystems zu beenden.«
    »Dafür danke ich Ihnen«, erwiderte Kirse und verneigte sich
    würdevoll.
    Die Kommandantin verbeugte sich ebenfalls und klopfte dann
    auf ihren Insignienkommunikator. »Janeway an Voyager. Zwei Personen für den Transfer.«
    Der Kirse-Planet – eine blaugrüne Kugel, umhüllt von weißen
    Wolkenstreifen – schwebte wie ein Juwel in der Schwärze des
    Alls. Das von ihm reflektierte Licht überstrahlte die Sterne.
    Janeway betrachtete die Darstellung nachdenklich und versuchte
    erneut, die wahre Realität dieser Welt zu sehen. Sie war die
    Heimat eines Einzelwesens, das sich in verschiedene Aspekte
    aufteilen konnte und in einer ›Zitadelle‹ lebte, die einen
    integralen Bestandteil seines Selbst bildete. Es fiel ihr sehr
    schwer, sich mit einer solchen Vorstellung abzufinden. Alle
    Kirse-Aspekte – Unnachgiebig, Silberhammer und die anderen –
    waren ihr wie völlig unabhängige Individuen erschienen. Doch
    die Analysen der von Graurose stammenden Gewebeproben
    bestätigten die Auskünfte der Entität. Jene ›Einzelpersonen‹
    hatten nicht mehr Individualität als Spiegelbilder. Nun,
    vermutlich haben sie doch etwas mehr Individualität, dachte Janeway. Aber es sind keine Individuen, wie wir sie verstehen.
    Nicht ganz. Sie schüttelte den Kopf, während ihr Blick auch weiterhin dem Planeten galt. Tief in ihrem Innern war sie froh
    darüber, daß die Reise nun weiterging, und einmal mehr fragte
    sie sich, ob sie noch einmal mit Revek reden sollte. Vielleicht
    gelang es ihr doch noch, ihn dazu zu bringen, sich der

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