Voyager 012 - Der Garten
Landegruppe soll sich im Kontrollraum einfinden.«
»Ich weiß nicht, wo er sich befindet.« Torres griff hastig nach
ihrem Tricorder und den verschiedenen Datenblöcken, die sie
mitgenommen hatte. Zwar weilte sie hier tief im Boden des
Planeten, und die Andirrim erreichten diesen Ort vermutlich
nicht, ohne einen Sieg über die Kirse zu erringen. Aber unter
den gegebenen Umständen hielt sie es für besser, nicht das
geringste Risiko einzugehen.
»Silberhammer ist unterwegs zu Ihnen«, antwortete Tuvok.
»Um Sie hierherzubringen.«
»Gut«, sagte Torres. Fast im gleichen Augenblick kam eine
vertraute Gestalt herein: Silberhammers Silhouette zeichnete
sich im Halbdunkel ab. »Sie ist gerade eingetroffen, Tuvok. Wir
brechen sofort auf.«
»Ich erwarte Sie hier. Tuvok Ende.«
Und damit hat es sich für ihn, dachte B’Elanna, als sie den letzten Datenblock in ihre Tasche schob.
»Gut, daß Sie fertig sind«, ließ sich Silberhammer vernehmen.
»Die Entfernung zu den Andirrim ist noch recht groß, aber
dieser Ort bietet keine Sicherheit, wenn sie die Zitadelle
erreichen.«
Torres blickte zu den Wänden und bemerkte mehr Bewegung
bei den verschiedenen Maschinenteilen. Auch die Geräusche
schienen sich verändert zu haben.
»Wo sind sie jetzt?« fragte sie.
»Ich dachte, Tuvok hätte Sie informiert«, erwiderte
Silberhammer überrascht.
Torres verzog das Gesicht. Sie entsann sich daran, Tuvoks
Stimme im Verlauf des langen Tages mehrmals gehört zu haben.
Er hatte sie auf die Ortung von Andirrim-Schiffen hingewiesen
und ihr später mitgeteilt, die Kirse seien bereit, mit ihnen
Geschäfte abzuschließen. An mehr erinnerte sich B’Elanna
nicht. Was entweder bedeutet, daß ich nicht aufgepaßt habe –
möglich, aber unwahrscheinlich –, oder daß sich die Ereignisse
wesentlich schneller entwickelten, als Captain Janeway
zunächst annahm.
»Ich weiß nur, daß die Andirrim Handel mit Ihnen treiben
wollten und Unnachgiebig Landeerlaubnis erteilte«, sagte sie.
»Was ist passiert?«
Silberhammer gestikulierte vage. »Es ist genau das passiert,
womit wir hätten rechnen sollen. Das Shuttle flog nicht etwa
zum vereinbarten Landepunkt, sondern schleuste einen
Drohnenschwarm aus und ist jetzt hierher unterwegs.« Sie
blickte zu den Wänden, erfaßte offenbar die Bedeutung des
veränderten Bewegungsmusters. »Wir sollten uns beeilen.«
»Na schön.« Torres wollte zur Tür gehen, doch Silberhammer
hob die Hand.
»Hier entlang. Das ist sicherer, falls Drohnen zur Zitadelle
gelangen.«
Der Kirse-Transporter brummte, und eine neue Tür öffnete
sich in der gegenüberliegenden Wand. Nur ein Fingerbreit
trennte die obere Kante von einem kupfer- und bronzefarbenen
Rohr. Torres sah kurz nach oben, als sie die Öffnung passierte.
Viel zu knapp, dachte sie. Nun, bisher scheint in dieser Hinsicht nie etwas schiefgegangen zu sein. Aber wie dem auch sei: Ich
möchte weit weg sein, wenn es zu einem vom Transporter
verursachten Unfall kommt.
Eine weitere Tür öffnete sich vor ihnen, und dahinter führte
eine kurze Treppe zu einem breiten Korridor empor. Dort war es
heller: Das Licht drang aus kristallenen Leuchtkörpern in der
Decke. Torres blickte neugierig zu ihnen empor – es handelte
sich um die ersten ›Lampen‹, die sie bisher in der Zitadelle
bemerkt hatte. Einen Sekundenbruchteil später senkte sie wieder
den Kopf; das Licht blendete so sehr, daß sie keine Einzelheiten
mehr erkennen konnte. Sie erwartete, bald einen Hof zu
erreichen, aber statt dessen führte Silberhammer sie durch den
Korridor. Sie folgten dem Verlauf der Kristallbänder, betraten
kurze Zeit später einen noch breiteren Tunnel. Als sie dort etwa
zwanzig Meter zurückgelegt hatte, begann das Licht plötzlich zu
pulsieren.
Torres sah überrascht auf, und Silberhammer griff nach ihrem
Arm.
»Schnell, hier entlang.« Sie zog die Chefingenieurin zu einer
Nische in der stahlgrauen Wand, und dort vernahm B’Elanna ein
auf- und abschwellendes Pochen, dessen Rhythmus dem
Pulsieren des Lichts entsprach.
»Was ist das?« fragte sie. Silberhammer antwortete nicht,
schob sich mit Torres tiefer in die Nische hinein. Das Geräusch
wurde lauter, schien von mindestens tausend Trommeln zu
stammen, die alle im gleichen Takt donnerten.
B’Elanna wollte sich vorbeugen, aber Silberhammer zog sie
sofort zurück.
»Das ist zu gefährlich!« rief sie, und ihre Stimme verlor sich
fast in dem
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