Voyager 012 - Der Garten
Manövrierfähigkeit in der Lage, uns
rasch in Sicherheit zu bringen.«
»In Ordnung«, sagte Janeway. »Bringen Sie uns bis zum Rand
der roten Zone, Mr. Paris. Und seien Sie bereit, beim ersten
Anzeichen von Gefahr die Schilde zu heben.«
»Aye, Captain«, bestätigte Paris. Seine Finger tanzten über die
berührungsempfindlichen Schaltelemente hinweg und änderten
den Kurs der Voyager. »Wir nähern uns dem Planeten.«
Paris beobachtete, wie die fremde Welt größer wurde: ein
wundervoller Planet, mehr grün als blau, von Wolken umhüllt,
die den Blick auf die Oberfläche verwehrten und selbst visuelle
Scans unmöglich machten. Was verbarg sich unter ihnen? Kurz
darauf geriet die erste Plattform in Sicht: ein kastenförmiges
Gebilde mit seltsamen Kanten, Antennen und einer einzelnen
Vorrichtung, die wie ein Parabolspiegel aussah – vermutlich der
Phaser-Projektor. Paris glaubte, gewisse Ähnlichkeiten mit den
Schiffsphasern zu erkennen, die Starfleet schon vor hundert
Jahren als veraltet ausgemustert hatte. Trotzdem blieb die
Unruhe in ihm. Jene Waffensysteme hatten damals gute Dienste
geleistet, und hier gab es weitaus mehr Orbitalstationen als
Phaser an Bord der Voyager.
Leises Summen wies darauf hin, daß sie sich dem Ende des
vorprogrammierten Flugabschnitts näherten. Paris atmete tief
durch, deaktivierte den Autopiloten und schaltete auf manuelle
Kontrolle um. »Wir nähern uns der Grenze des
Verteidigungsbereichs, Captain.«
»Irgendeine Reaktion bei den Plattformen?« fragte Janeway.
Paris spürte, wie sich etwas in ihm versteifte, während er auf die
Antwort wartete.
»Nein, Captain«, sagte Tuvok.
»Glauben Sie, daß man uns noch nicht bemerkt hat?« brachte
Paris hervor, und er hörte, wie Chakotay leise lachte.
»Es würde mir ganz und gar nicht gefallen, diese Leute zu
überraschen.«
»In dieser Hinsicht fehlen mir Informationen«, erwiderte
Tuvok. »Eins steht fest: Auf den üblichen Frequenzen sind wir
nicht sondiert worden.«
»Ich bin mit dem ersten Scan fertig«, meldete Kim. »Und
dabei hat sich etwas Seltsames ergeben, Captain.«
»Was meinen Sie?«
»Es lassen sich noch immer keine höher entwickelten
Lebensformen orten«, fuhr Kim fort. »Aber dafür habe ich
Gebäude gefunden.«
»Auf den Schirm«, sagte Janeway.
Paris schnappte nach Luft, als die Planetenscheibe aus dem
Projektionsfeld verschwand und der Darstellung von Türmen
wich, die aus einem elliptischen Komplex kleinerer Bauwerke
wuchsen. Ihre Außenflächen glänzten so, als seien sie naß, doch
es regnete nicht – ein klarer, blauer Himmel erstreckte sich über
den Gebäuden. »Was ist das für ein Material?«
»Keine Ahnung«, erwiderte Kim. »Es könnte Metall, Stein
oder eine dem Computer unbekannte Mischung aus beidem
sein.«
»Nur eine hochentwickelte Zivilisation kann solche Bauwerke
schaffen«, stellte Janeway fest. »Was ist mit den Bioindikatoren,
Mr. Kim?«
»Sie liefert noch immer keine eindeutigen Daten, aber…«
Was auch immer der junge Fähnrich sagen wollte: Es verlor
sich in einem plötzlichen Knistern. Licht gleißte vom Schirm.
Paris wich zurück und mußte sich zwingen, die Hände an den
Kontrollen verharren zu lassen. Der weiße Glanz blendete den
Navigator, schien ihn vollkommen zu durchdringen. Er
unterdrückte einen Schrei – einen Schrei der Furcht oder
Überraschung; in diesen Sekundenbruchteilen wußte er
überhaupt nicht, was er empfand –, wandte sich den
Schaltflächen zu und vertraute dabei allein seinem Tastsinn.
»Was war das denn?« fragte Janeway, und zu Paris’ großem
Erstaunen klang sie vor allem verärgert. Er blinzelte und spürte,
wie ihm Tränen in die Augen quollen. Aus dem weißen
Schimmern wurde ein grünes Glühen, in dem sich wieder erste
Konturen zeigten.
»An alle Stationen – Statusbericht!« befahl Janeway.
»Alle Systeme normal«, meldete Paris.
»Hier ebenso«, fügte Kim hinzu.
»Außenhüllenintegrität und Lebenserhaltungssysteme sind
nicht beeinflußt worden«, sagte Tuvok.
»Hier im Maschinenraum ist alles in Ordnung«, sagte
B’Elanna Torres’ Stimme aus dem Interkom. »Aber es war ein
ziemlicher Schock. Was ist passiert?«
»Das wissen wir noch nicht genau, Lieutenant Torres«,
antwortete Janeway. »Wir halten Sie auf dem laufenden.« Sie
nahm den Finger von der Interkom-Taste und sah zu Chakotay.
»Irgendwelche Vermutungen?«
»Eine Art Scan«, sagte der Erste Offizier.
»Das kann
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