Voyager 012 - Der Garten
seiner
Station, und plötzlich gesellten sich viele Farben der normalen
Darstellung des Planeten hinzu. Helle Flecken erschienen, die
meisten davon im Bereich des Äquators, aber auch einige in
zirkumpolaren Umlaufbahnen. Es müssen mehrere Dutzend
sein, dachte Paris. Dann begriff er, daß sie wahrscheinlich nur einen Teil des Systems sahen. Vermutlich gab es auf der
anderen Seite des Planeten ebenso viele Stationen, wenn die
ganze Welt lückenlos geschützt sein sollte.
»Jeder Punkt repräsentiert eine orbitale Phaserplattform«,
erklärte Tuvok. »Sie sind so positioniert, daß sich die
Wirkungszonen der Waffen überlappen – dadurch kann sich
nichts dem Planeten nähern, ohne in den Feuerbereich einer
Verteidigungsstation zu geraten. Allem Anschein nach hat Mr.
Neelix nicht zu Unrecht von einem undurchdringlichen Schild
gesprochen.«
Janeway antwortete nicht sofort. Paris drehte den Kopf und
beobachtete, wie sie nachdenklich zum Hauptschirm sah. »Wie
groß ist die Reichweite der Stationen?«
»Unbekannt.« Tuvok berührte Schaltkomponenten, während er
sprach. »Die offenbar zur Verfügung stehende Energie läßt eine
recht große Reichweite vermuten, insbesondere dann, wenn die
einzelnen Waffensysteme zusammengeschaltet werden.
Allerdings deutet die Konfiguration der Überlappungszonen
darauf hin, daß die Phaser für den Nahbereich sowie den
individuellen Einsatz bestimmt sind. Wenn das stimmt, können
wir von einer Reichweite ausgehen, die weniger als dem halben
planetaren Radius entspricht. Es wäre denkbar, daß sich die
einzelnen Entladungen unter solchen Bedingungen durch recht
hohe Energiestärken auszeichnen.«
»Captain«, sagte Kim, »ich habe die Kommandofrequenz der
Plattformen isoliert. Offenbar findet zwischen den einzelnen
Plattformen eine ständige Kommunikation statt, bei der
hauptsächlich Maschinensprache verwendet wird.«
»Das kann ich bestätigen, Captain«, fügte Tuvok hinzu. »Der
Computer bestätigt, daß es sich um konstante Testmuster
handelt.«
»Testmuster?« wiederholte Paris aus einem Reflex heraus und
wandte verlegen den Blick ab, als der Vulkanier in seine
Richtung sah.
»Die Verteidigungszone scheint als autonomes System
ausgelegt zu sein«, erläuterte Tuvok. »Wir empfangen Kom-
Signale, mit denen die einzelnen Stationen ihren eigenen Status
bestätigen und den der Nachbarstationen abfragen. Darüber
hinaus deutet das Muster auf die Präsenz kleinerer
Komponenten hin, die ich über diese Entfernung hinweg nicht
identifizieren kann.«
»Was mag wohl passieren, wenn die Stationen eine negative
Antwort erhalten?« fragte Chakotay.
»Dann möchte ich nicht unbedingt in der Nähe sein«,
antwortete Janeway. »Mr. Kim, können Sie einen
Kommunikationskanal entdecken? Ich meine einen, der nicht für
die Maschinen bestimmt ist.«
Kim schüttelte den Kopf. »Ich habe versucht, solche Kom-
Kanäle zu finden, Captain. Aber ich empfange keine Signale,
die auf höher entwickeltes Leben hindeuten. Und da wir gerade
dabei sind: Die Sensoren registrieren keine höheren
Lebensformen auf dem Planeten.«
»Überhaupt keine?« entfuhr es Chakotay.
Janeway runzelte die Stirn. »Ein Fehler in der
Sensorerfassung?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Kim. »Aber ich bezweifle es.« Er
wiederholte die Sondierung und bekam die gleichen Resultate.
»Vielleicht sind wir noch zu weit entfernt – wir befinden uns
noch am Rand der maximalen Ortungsreichweite für die
Bioindikatoren. Aber bei anderen Planeten konnten wir auch
über eine solche Distanz hinweg die Existenz einer großen
planetaren Bevölkerung feststellen.«
»Interessant«, sagte Chakotay, und Paris rollte mit den Augen.
Der Erste Offizier neigte zu Untertreibungen.
Janeway nahm den Kommentar mit einem knappen Nicken zur
Kenntnis. Sie stützte die Hände an die Hüften, blickte noch
einige Sekunden lang zum Hauptschirm und kehrte dann zum
Kommandosessel zurück. »Nun, es hat wenig Sinn, hier draußen
zu warten und zu grübeln. Mr. Tuvok, finden Sie die
wahrscheinliche Reichweite der Phaserplattformen heraus.«
Der Vulkanier betätigte Kontrollen, und plötzlich umhüllte ein
roter Dunstschleier den Planeten. »Das markiert die Zone, in der
die Plattformen ihr maximales Potential entfalten. Solange wir
außerhalb davon bleiben, müßten unsere Schilde imstande sein,
mit jeder Entladung fertig zu werden. Außerdem sind wir
aufgrund unserer großen
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