Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
Vom Netzwerk:
haben.
    »Die Sensoren registrieren keine meßbaren Anzeichen für
    Phaserfeuer«, sagte Kim. »Es fehlen auch Hinweise darauf, daß
    in jüngster Zeit ein Angriff stattfand.«
    »Die Verteidigungsplattformen scheinen seit einer ganzen
    Weile nicht mehr aktiv geworden zu sein«, fügte Tuvok der
    Meldung des jungen Fähnrichs hinzu. »Aufgrund ihrer
    gegenwärtigen Konfiguration nehme ich an, daß sie schon recht
    lange in Bereitschaft sind.«
    Kims Stimme erklang erneut. »Die ersten wissenschaftlichen
    Sondierungen deuten auf folgendes hin: Fast neunzig Prozent
    des Lands in den gemäßigten Klimazonen sind kultiviert. Eine
    exakte Klassifizierung steht noch aus. Offenbar gibt es viele
    Pflanzen mit Hexuronsäure – wir sollten also alles bekommen,
    was wir brauchen. Außerdem registrieren die Scanner etwas, bei
    dem es sich um primitive Lebensformen zu handeln scheint.
    Allerdings sind die Daten widersprüchlich. Es könnten auch
    komplexe Mechanismen mit organischen Komponenten sein.«
    »Was ist mit der Zitadelle?« fragte Janeway.
    Paris glaubte fast, ein Achselzucken in Kims Stimme zu hören.
    »Dort läßt sich kaum etwas feststellen, Captain. Es scheint eine
    Art Akkumulator zu existieren, aber das energetische Niveau
    darin ist sehr gering. Lebensformen fehlen völlig.«
    »Captain, die Energiestrukturen weisen auch bei dem
    Gebäudekomplex auf Bereitschaft hin«, meinte Tuvok. »Sein
    Zustand ähnelt dem der Plattformen.«
    Janeway schwieg so lange, daß es Paris wagte, erneut einen
    Blick über die Schulter zu werfen. Sie sah zum Hauptschirm und
    runzelte dabei nachdenklich die Stirn. »Na schön«, sagte sie
    schließlich. »Wir geben den Kirse eine weitere Chance, sich zu
    zeigen. Mr. Paris, bringen Sie uns in einen Orbit außerhalb des
    optimalen Wirkungsbereichs des Verteidigungssystems. Mr.
    Kim, programmieren Sie Kontaktsignale, die automatisch
    wiederholt werden. Wir geben den Bewohnern des Planeten
    zwölf Stunden Zeit, um zu antworten. Anschließend sehen wir
    weiter. Setzen Sie unterdessen die Sondierungen fort. Wir
    brauchen so bald wie möglich ein vollständiges Bild von dem
    Planeten.«
    »Aye, aye, Captain.« Kims Antwort entsprach den besten
    Akademiestandards, und Paris wußte, daß seine eigene im
    Vergleich dazu noch nachlässiger klang. Er spürte, wie ihm das
    Blut ins Gesicht schoß, konzentrierte seine Aufmerksamkeit
    wieder auf die Konsole, betätigte die komplexen Kontrollen und
    gab Kursdaten ein. Wenigstens kenne ich mich mit diesen
    Dingen aus, dachte er zufrieden. Am Navigationspult kann mich niemand übertreffen, der gerade erst die Akademie hinter sich
    hat. Diese stolzen Gedanken klangen irgendwie nicht ganz
    richtig. Paris schnitt eine Grimasse und berührte die Kontrollen
    erneut.
    »Ich steuere uns nun in die Umlaufbahn, Captain.«
    »Ausgezeichnet, Mr. Paris«, sagte Janeway. »Zwölf Stunden.
    Vielleicht genügt diese Zeit, um die Kirse zu finden.«
    Janeway war nicht sonderlich überrascht, als die zwölf Stunden
    verstrichen, ohne daß sie etwas von den Kirse hörten. Dies bot
    auch einen Vorteil – sie konnte dadurch acht Stunden schlafen
    und neue Kräfte sammeln –, aber sie hätte es vorgezogen,
    irgendeine Art von Kontakt herzustellen. Enttäuscht schob sie
    Neelix’ jüngsten Versuch beiseite, ein schmackhaftes und
    gleichzeitig nährstoffreiches Frühstück zu schaffen, nahm ihren
    Datenblock und blickte auf die Anzeige. Rasch scrollte sie durch
    die letzten Berichte, die immer gleich klangen. Der des Doktors
    bildete die einzige Ausnahme. Inzwischen litt mehr als die
    Hälfte der Crew an Mangelerscheinungen; die übrigen
    Besatzungsmitglieder brauchten fast toxische Dosen von
    Ascorbinsäure, um vor der Krankheit geschützt zu sein. Eine
    solche Menge an Vitamin C ließ sich nicht ohne die
    Replikatoren herstellen. Wenigstens brachten die
    wissenschaftlichen Sondierungen gute Neuigkeiten. Die Welt
    der Kirse kam tatsächlich einem Paradies gleich, und mit
    ziemlicher Sicherheit enthielt die üppige Vegetation alles, was
    sie brauchten. Andererseits gab es noch immer keine Anzeichen
    von den Bewohnern und jener hochentwickelten Kultur, die den
    Gebäudekomplex der Zitadelle errichtet hatte. Janeway berührte
    ein bestimmtes Schaltelement, um den entsprechenden Bericht
    aufs Display des Datenblocks zu holen, und eine Zeitlang
    betrachtete sie ein Bild der Zitadelle. Türme ragten aus einem
    zentralen Sechseck, und jeder von ihnen bot einen anderen
    Anblick.

Weitere Kostenlose Bücher