Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
Vom Netzwerk:
und
    attraktiv, hatte Kurven an den richtigen Stellen und helle, fast
    blaß wirkende Haut. Paris war von ihr mehr als einmal
    zurückgewiesen worden und fühlte einen Hauch von Eifersucht,
    als er neben Kim Platz nahm.
    »Unverändert. Noch immer keine Spur vom Planeten der
    Kirse. Aber wenn die Berechnungen stimmen, sollten wir ihn in
    etwa vier Stunden orten können.«
    »Nicht übel«, sagte Kim und schenkte sich Tee nach. Er
    verzog das Gesicht, als der wunde Ellenbogen – oder vielleicht
    das wunde Handgelenk – den Tisch berührte. Paris wandte den
    Blick ab und wußte nicht recht, wie er reagieren sollte.
    Inzwischen litten sie alle zumindest an ersten Symptomen von
    Skorbut: Flecken auf der Haut, wunde Stellen und so weiter.
    Erst an diesem Morgen hatte Paris nach dem Zähneputzen
    fünfzehn Minuten lang Blut gespuckt. Unter solchen Umständen
    erschien es kaum mehr sinnvoll, Anteilnahme zu zeigen. Noch
    konnten sie alle ihrer Arbeit nachgehen, aber sie bekamen
    inzwischen einen besorgniserregenden Vorgeschmack darauf,
    was sie erwartete, wenn sie den Planeten der Kirse nicht fanden.
    »Möchten Sie eine Tasse, Tom?« fragte Kim, und Paris
    schüttelte den Kopf.
    »Im Moment nicht, danke. Ich habe dienstfrei, sollte mich
    eigentlich hinlegen und schlafen.«
    »Das klingt gar nicht nach Ihnen«, sagte die Frau und lächelte
    hintergründig. »Fühlen Sie sich nicht gut?«
    »Sehr witzig, Renehan«, erwiderte Paris, woraufhin das
    Lächeln der Frau ein wenig in die Breite wuchs.
    »Ich frage mich, was Captain Janeway unternehmen will,
    wenn die Verteidigungsanlagen wirklich so gut sind«, murmelte
    Kim.
    Paris hob und senkte die Schultern. »Bestimmt können wir die
    Kirse dazu überreden, uns passieren zu lassen.«
    Renehan nickte. »Das alte Prinzip ›Der Feind meines Feindes
    ist mein Freund‹ sollte auch hier gelten und zumindest dafür
    sorgen, daß man uns anhört.«
    »Außerdem haben wir Handelsware«, meinte Kim. »Sogar
    mehr als ich dachte.«
    »Ach?« erwiderte Paris neugierig. »Ich wußte gar nicht, daß
    Sie zu jener Gruppe gehörten.«
    Kim nickte. »Wir stellten fest, daß sich erstaunlich viel Schrott
    an Bord befindet. Vermutlich diente das Zeug als Rohstoffbasis
    für Reparaturen. So lautete jedenfalls der Eintrag in den
    Bestandslisten.«
    »Torres hat sich bestimmt nicht darüber gefreut, jene Teile zu
    verlieren«, meinte Renehan.
    Kim lächelte. »Sie war nicht gerade überglücklich. Aber
    schließlich räumte sie ein, nicht die gesamte Tonnage zu
    benötigen.«
    Paris lächelte ebenfalls – und fragte sich gleichzeitig, was
    geschehen wäre, wenn es an Bord nicht genug Metall gegeben
    hätte. Und wenn die Kirse einen anderen Preis verlangten?
    Inzwischen brauchte die Voyager dringend neuen Proviant.
    Wenn sich keine Vereinbarung mit den Kirse treffen ließ, wenn
    sie gezwungen waren, nach einer anderen Nahrungsmittelquelle
    zu suchen… Die meisten Menschen an Bord spürten bereits die
    Auswirkungen der Mangelkrankheit, und es gehörten zu wenige
    Nichtmenschen zur Crew, um das Schiff zu fliegen. Paris dachte
    an die offensichtliche Möglichkeit: Die Voyager gehörte zu den mächtigsten Schiffen im Delta-Quadranten; ihre Technik war
    allem weit überlegen, was die Kazon-Ogla besaßen. Wenn ihnen
    keine andere Wahl blieb… Wahrscheinlich konnten sie sich
    einfach nehmen, was sie brauchten. Er schüttelte den Kopf und
    versuchte, den Gedanken zu verdrängen. Janeway würde einen
    solchen Befehl bestimmt nicht erteilen, und das galt auch für
    Chakotay – seine Vergangenheit beim Maquis spielte in dieser
    Hinsicht keine Rolle. Was ist mit mir? dachte Paris. Wäre ich imstande, eine entsprechende Anweisung zu erteilen? Oh,
    sicher, ich bin ein harter Bursche, der es mit den Regeln nie
    sehr genau genommen hat, aber so etwas… Es käme Piraterie
    gleich. Nein, ich bin nicht sicher, ob ich so etwas könnte. Die damit verbundenen Risiken wären zu groß. Eine erstaunliche, fast beunruhigende Feststellung: Die Starfleet-Ausbildung
    wirkte sich viel nachhaltiger aus, als Paris vermutet hatte. Er
    schüttelte diesen Gedanken ebenfalls ab. Während der Starfleet-
    Ausbildung lernte man auch, wie man es vermied, in ausweglose
    Situationen zu geraten. Gerade in dieser Hinsicht traute er
    Janeway einiges zu. Es sollte also nicht so weit kommen.
    »Wie wird Neelix damit fertig?« fragte Paris, um sich
    abzulenken.
    Renehan musterte ihn verwirrt. »Wie meinen Sie das, Tom?«
    »Die Sache mit

Weitere Kostenlose Bücher