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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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Auf einem zeigten sich Gebilde, die an antiquierte
    Radioantennen erinnerten. Ein anderer glitzerte so, als
    bestünden seine Außenflächen aus Eis oder Glas. Ein dritter trug
    ein zwiebelförmiges, golden schimmerndes Etwas, das vage
    vertraut wirkte. Dutzende von Nebengebäuden reichten von der
    Mitte des Sechsecks nach außen. Ihr Muster sah aus wie ein
    schiefes Spinnennetz oder wie eine erste, noch unvollständige
    Eisblume an einem Fenster. Die Schönheit des Bauwerks stand
    der des vielfältigen pflanzlichen Lebens auf dem Planeten in
    nichts nach. Es mußte von sehr begabten Baumeistern
    geschaffen worden sein, von jenen Geschöpfen, die auch das
    Verteidigungssystem im Orbit konstruiert hatten – und die auch
    weiterhin verschwunden blieben.
    Janeway schüttelte den Kopf, ließ das Bild auf dem kleinen
    Schirm und wandte sich wieder dem Teller zu. Neelix hatte sich
    tatsächlich große Mühe gegeben, eine Mahlzeit zu kreieren, die
    einigermaßen schmeckte und nicht zuviel von den
    problematischen Nahrungsmitteln verwendete. Ohne große
    Begeisterung betrachtete sie das körnige Durcheinander und
    fühlte sich an Tom Paris’ alles andere als enthusiastische
    Beschreibung von Haferschrot erinnert. Aber die Substanz
    enthielt Kohlenhydrate, und vor allem darauf kam es an.
    Vorsichtig schob sich die Kommandantin den Löffel in den
    Mund. Das Etwas war nicht annähernd so süß wie erwartet,
    zeichnete sich durch einen allgemeinen Mangel an Aroma aus.
    Janeway bedauerte das Fehlen von Gewürzen und griff nach
    dem Vitaminzusatz, den ihr der Doktor aus seinen rasch
    schrumpfenden Vorräten zur Verfügung gestellt hatte. Die
    Flüssigkeit war gelbrot – ein vergeblicher Versuch,
    Assoziationen an Orangensatt zu wecken. Sie schluckte das
    Zeug rasch und zeigte ihren Abscheu ganz deutlich, indem sie
    das Gesicht verzog – diese Freiheit konnte sie sich in ihrem
    Quartier erlauben, ohne befürchten zu müssen, ein schlechtes
    Beispiel zu geben. Anschließend ließ sie das Glas mit
    besonderem Nachdruck im Sammelbehälter verschwinden.
    Selbst wenn man berücksichtigte, daß der Doktor ein
    Hologramm war, dem Geschmacksknospen fehlten und das
    niemand für dauerhafte Kontakte mit der Crew programmiert hatte: Der Vitaminzusatz schmeckte einfach gräßlich. Janeway
    spülte das bittere Aroma mit Wasser hinunter und nahm dann an
    ihrem Schreibtisch Platz.
    »Computer, benachrichtige die Führungsoffiziere: Ich erwarte
    sie in…« Sie sah zum nächsten Chronometer. »… in fünfzehn
    Minuten im Bereitschaftsraum.«
    »Bestätigung«, erklang eine Sprachprozessorstimme, und
    Janeway griff nach ihrem Datenblock. Sie blickte kurz in den
    Spiegel neben der Tür, um sich zu vergewissern, daß sie so
    gefaßt und selbstsicher aussah, wie es bei einem Starfleet-
    Captain der Fall sein sollte. Sie durfte auf keinen Fall zulassen,
    daß sich angesichts der derzeitigen Situation Besorgnis in ihrem
    Äußeren zeigte.
    Sie erreichte den Bereitschaftsraum wie geplant vor den
    Offizieren und hatte gerade am oberen Ende des Tisches Platz
    genommen, als Chakotay hereinkam. Sie nickte ihm zu, und er
    antwortete mit einem kummervollen Lächeln.
    »Bisher hat sich nichts Neues ergeben«, sagte er. »Entweder
    befinden sich keine höher entwickelten Lebensformen auf dem
    Planeten, oder die Kirse verbergen sich vor uns. Kim hat keinen
    Kontakt herstellen können, und die Sensoren orten nur
    Maschinen, denen offenbar nichts an Gesprächen mit uns liegt.«
    »Was halten Sie davon?« fragte Janeway.
    Der Erste Offizier zuckte mit den Schultern, nahm am Tisch
    Platz und aktivierte sein Datendisplay. »Ich habe die
    Möglichkeit bereits erwähnt: Vielleicht wurde das Volk der
    Kirse ausgelöscht. Mir fällt keine andere Erklärung dafür ein,
    daß unsere Präsenz ohne jede Reaktion bleibt. Wenn uns die
    Bewohner des Planeten für Feinde halten… Nun, in dem Fall
    sollten sie ihrem Verteidigungssystem vertrauen. Und wenn sie
    keine Gefahr in uns sehen… Dann verstehe ich nicht, warum sie
    unsere Kom-Signale ignorieren.« Er breitete die Arme aus.
    »Andererseits gibt es nicht die geringsten Anzeichen von
    Zerstörungen auf dem Planeten. Alles ist intakt, die Zitadelle
    ebenso wie die Gärten.«
    »Vielleicht gibt es eine andere Ursache für das Verschwinden
    der Kirse«, sagte Janeway halbherzig. »Krankheit. Natürlicher
    Bevölkerungsschwund. Vielleicht sogar ein Massenexodus.« Sie
    berührte eine Schaltfläche, projizierte das Bild der

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