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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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Kraftfelder
    stießen organische Moleküle ab. Der Arzt griff nach einem
    speziellen Instrument, hielt es über den Schnitt und folgte dann
    langsam dem Verlauf der Wunde. Zurück blieb eine dünne
    Narbe, gesäumt von wie verbrannt wirkender roter Haut. Der
    Doktor nickte zufrieden, nahm einen Injektor und verabreichte
    DeShay eine Injektion. Er richtete noch einige Worte an den
    jungen Mann und drehte sich dann in Richtung Büro um.
    »Ich bin gleich soweit, Captain.«
    Janeway nickte, und auch diesmal wußte sie nicht recht, wie
    sie auf das Gebaren des Holo-Arztes reagieren sollte. Welche
    Disziplinarmaßnahmen sollte man – wenn überhaupt – gegen
    jemanden ergreifen, dem eine echte körperliche Existenz fehlte?
    Diesmal hatte der Doktor nicht zuviel versprochen. Schon
    nach wenigen Sekunden erschien er vor dem Interkom.
    »Sie wollten mich sprechen, Captain?«
    »Ich habe Ihren Bericht gelesen«, sagte Janeway und sah, wie
    sich die beiden Männer hinter dem Arzt anschickten, die
    Krankenstation zu verlassen. DeShay schnitt eine Grimasse,
    während er den zerrissenen Ärmel vorsichtig herunterrollte. Der
    andere Mann hörte Kes zu, die ihm einen Injektor reichte.
    »Er enthält keine guten Neuigkeiten«, sagte der Arzt. »Ich
    hoffe, die Bedingungen auf dem Planeten sind nur halb so gut,
    wie ich hörte.«
    »Die Situation ist vielversprechend«, erwiderte Janeway.
    »Nach den ersten Analysen zu urteilen, haben die Kirse alle
    Nahrungsmittel, die wir brauchen. Doch ob wir in der Lage sind,
    eine Handelsvereinbarung zu treffen, steht auf einem anderen
    Blatt. Nun, Doktor, aus Ihrem Bericht geht hervor, daß sich die
    Lage verschlimmert hat. Ich möchte den Grund dafür erfahren.«
    Der holographische Arzt schnaubte leise. »Mangelkrankheiten
    haben einen progressiven Verlauf – das ist der Grund. Hinzu
    kommt, daß die Crew ungewöhnlich hohen Belastungen
    ausgesetzt ist, was bedeutet: Ihr bleiben keine Reserven, wenn
    die Situation noch kritischer wird.«
    »Was bedeutet das für uns?« fragte Janeway, obgleich sie die
    Antwort bereits ahnte.
    »Es bedeutet, daß wir erhebliche Probleme haben«, entgegnete
    der Doktor. »Entweder wir nehmen hier geeignete
    Nahrungsmittel an Bord, oder wir schaffen es nicht bis zum
    nächsten Planeten, auf dem wir unsere Vorräte erneuern
    könnten.«
    Die Kommandantin seufzte und nickte. »Danke, Doktor.
    Janeway Ende.«
    Einige Sekunden lang starrte sie auf den leeren Kom-Schirm,
    wandte sich dann wieder dem Terminal zu, um erneut im
    Bericht des Arztes zu lesen. Doch sie konnte sich nicht richtig
    auf den Text konzentrieren, auf Buchstaben und Zahlen, die den
    drohenden Tod mit mathematischen Formeln und statistischen
    Angaben zum Ausdruck brachten. Sie hatte sich nicht für eine
    berufliche Laufbahn bei Starfleet entschieden, um unter solchen
    Umständen die Unvermeidlichkeit des Todes zu akzeptieren.
    Dieser Gedanke ging ihr nicht zum erstenmal durch den Kopf,
    seit die Voyager dem Beschützer begegnet war, und er
    wiederholte sich jetzt, schuf neue Entschlossenheit. Früher oder
    später würde sie eine Lösung finden, eine Antwort, die das
    Überleben ermöglichte. Wobei das Überleben in diesem Fall
    bedeutete, daß ihre Kinder dadurch die Möglichkeit bekamen,
    die Voyager eines Tages in den Alpha-Quadranten
    zurückzubringen.
    »Captain.« Die kühle, sachliche Stimme des Computers
    weckte Janeways Aufmerksamkeit. »Die gewünschten
    Informationen sind in Ihr Terminal transferiert worden.«
    »Danke«, sagte Janeway und war dankbar für die Ablenkung.
    Erneut sah sie auf den Schirm und begann zu lesen. Die
    korrelierten Daten enthielten kaum mehr Informationen über
    Thilo Revek, als sie bereits von Chakotay bekommen hatte, aber
    sie las trotzdem und versuchte, die Fakten über Reveks
    Werdegang zu einem Bild zusammenzufassen. Es gab nur wenig
    Konkretes, doch nach der Lektüre zweifelte Janeway kaum
    daran, daß zumindest einige der Autoren Revek nicht gemocht
    hatten – ein Umstand, der Chakotays Schilderungen bestätigte.
    Sie lehnte sich zurück, trank den Rest des inzwischen kalten
    Kaffees und dachte an ihre eigene Begegnung mit dem
    Techniker. Er hatte recht freundlich gewirkt, sogar hilfsbereit,
    aber sie mußte sich eingestehen, daß sie ihm nicht ganz traute.
    Was vielleicht nicht fair war. Es mochte sich um das instinktive
    Mißtrauen eines Starfleet-Offiziers handeln, der es mit einer
    Person zu tun bekam, die sich Autorität widersetzte. Aber

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