Voyager 018 - Seven of Nine
solcher
Maßnahmen und bieten Ihnen unsere volle Kooperation an.«
Tamaak winkte, und seine sechs Begleiter traten vor und
streiften ihre Rucksäcke ab, um sie durchsuchen zu lassen.
Tamaak näherte sich Chakotay. »Wenn Sie mir diese Frage
gestatten: Was hat es mit dem Zeichen in Ihrem Gesicht auf
sich? Auch wir kennen rituelle Markierungen, die Rang und
Position in der Gesellschaft verdeutlichen.« Bei diesen Worten
zeigte er auf einen Kreis mit Streifen an seiner rechten Schulter.
Chakotay fühlte sich völlig entspannt, als er Tamaak vom
Stamm seines Vaters erzählte, die Bedeutung der Tätowierung
erklärte und vom Großen Geist berichtete, der ihnen so viel
gegeben hatte. Während er sprach, fühlte er sich fast in die Zeit
seiner Jugend versetzt und glaubte, Salbei zu riechen, jenes
Kraut, das sein Vater bei Reinigungsritualen verbrannt hatte.
Lyssa Campbell beobachtete die Fremden. Alle wussten, wie
sehr sie dabei geholfen hatten, mit der lhiaarianischen
Bürokratie fertig zu werden. Sie kamen als Flüchtlinge an Bord.
Irgendetwas war mit ihrer Heimatwelt geschehen, und jetzt
suchten sie ein neues Zuhause. Das fand Lyssa sehr traurig,
denn die Skedaner schienen anständige Leute zu sein.
Sie wusste, was es bedeutete, von einem geliebten Ort getrennt
zu werden. Sie war auf einer Kolonialwelt am Rand des
Föderationsraums herangewachsen. Als Elfjährige hatte sie die
Ermordung ihrer kleinen Schwester miterlebt, und die ganze
Familie musste fliehen. Damals war es Lyssa und ihren Eltern
gelungen zu überleben, obwohl sie keine Möglichkeit gehabt
hatten, irgendwelches Gepäck mitzunehmen. Die Skedaner
verfügten wenigstens über Rucksäcke, die allerdings einen
ziemlich abgenutzten Eindruck machten. Während Lieutenant
Ramirez und Fähnrich Dawson sie durchsuchten, fragte sich
Lyssa, was mit der skedanischen Heimatwelt geschehen sein
mochte.
Ein Junges bemerkte ihren Blick und kam näher. »Hallo«,
sagte es und sah scheu auf.
»Oh, hallo«, erwiderte Lyssa und lächelte. »Wie heißt du?«
»Thena«, sagte die kleine Skedanerin und ihre Stimme war
dabei kaum mehr als ein Hauch. »Hübsche Lichter«, sagte sie
und blickte zur Konsole hoch. »Darf ich berühren?«
»Nun, nur diejenigen, die ich dir zeige, in Ordnung?« Lyssa
hob den Kopf und hielt nach Thenas Mutter Ausschau. Eine
elegante Skedanerin sah sie beide und schloss halb die Augen.
Erlaubnis zum Spielen erteilt, dachte Lyssa. »Also schön, los geht’s!« Thena gluckste entzückt, als sie in Lyssa Campbells
Armen mit einem Finger nach den bunten Lichtern der Konsole
tastete.
Lyssa lächelte und erinnerte sich: Auch ihre kleine Schwester
Lara war von Lichtern fasziniert gewesen. Von dem pelzigen
Leib in ihren Armen ging eine Wärme aus, die ihr das Herz zu
füllen schien, und für einen Augenblick glaubte sie, den Duft
von Apfelkuchen zu riechen, Laras Lieblingsspeise.
Luis Ramirez bewunderte die Zähigkeit der Skedaner. Ganz
offensichtlich hatten sie Schreckliches hinter sich, aber sie
blieben unverzagt. Die Rucksäcke enthielten nichts, das einer
Waffe ähnelte, nur Nahrungsmittel, Utensilien und andere
harmlose Gegenstände. Um ganz sicher zu gehen, sondierte er
Tamaak Vriis’ Beutel mit einem Tricorder und wiederholte den
Vorgang bei den anderen Rucksäcken. Das Ortungsgerät
registrierte nichts Außergewöhnliches. Die Skedaner stellten
keine Gefahr dar.
Ramirez richtete sich auf und nickte Chakotay zu. Neben ihm
setzte Fähnrich Dawson die Durchsuchung der letzten Beutel
fort.
»Keine Waffen, Sir«, teilte er dem Ersten Offizier mit.
»Was mich nicht überrascht«, erwiderte Chakotay und
bedachte Tamaak mit einem freundlichen Lächeln. »Ramirez,
bitte begleiten Sie unsere Gäste zum Frachtraum Eins. Ich
bedauere, Ihnen keine Quartiere anbieten zu können, Tamaak,
aber bei einer so großen Gruppe… «
Tamaak hob die… Hand? Pfote? »Seien Sie unbesorgt,
Commander. Wer so lange unter so schlechten Bedingungen
reisen musste wie wir, ist froh über jeden Ort, der Schutz vor
Wind und Regen bietet. So etwas kommt einem Geschenk der
Die-sich-erschafft gleich. Wenn Sie gestatten, bleibe ich hier,
um die übrigen Angehörigen meiner Gruppe in Empfang zu
nehmen.«
»Selbstverständlich. Ramirez?«
Der Lieutenant beobachtete die Skedaner und lächelte. Er sah
die Kraft in ihren Gesichtern, die Weisheit in ihren Augen, und
er freute sich sehr, dass Janeway beschlossen hatte,
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