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Voyager 018 - Seven of Nine

Voyager 018 - Seven of Nine

Titel: Voyager 018 - Seven of Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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jenem Sektor befindet
    sich die Heimatwelt der Graa. Keelas Volk.«
    »Ich glaube, Sie sollten die Krankenstation aufsuchen.«
    »Captain, ich habe es satt, mich dauernd vom Doktor
    untersuchen zu lassen«, erwiderte Seven.
    Janeways Lippen deuteten ein Lächeln an. »Ich verstehe. Aber
    derzeit brauche ich Sie hier nicht.« Sie deutete auf den
    Bildschirm. »Ein Fehler von Ihnen könnte katastrophale Folgen
    haben. Das dürfte Ihnen klar sein.«
    »Ich habe versagt. Es… « Seven suchte nach dem Ausdruck,
    den Torres sie gelehrt hatte. »Es tut mir leid.« Sie sprach wie
    immer, in einem kühlen Tonfall, obgleich in ihrem Innern
    Aufruhr herrschte. Es war ein seltsames, fast überwältigendes
    Gefühl.
    »Sie sind traumatischen Erlebnissen ausgesetzt, für die bisher
    niemand eine Erklärung hat, Seven. Von Versagen in dem Sinne
    kann keine Rede sein. Ich schlage vor, Sie gönnen sich ein
    wenig Ruhe und kehren für einige Stunden in Ihren Alkoven
    zurück. Ich besuche Sie später, um festzustellen, wie es Ihnen
    geht.«
    Es klang nach einer Empfehlung, aber Seven wusste, dass es
    sich in Wirklichkeit um eine Anweisung handelte. Sie nickte
    und verließ die astrometrische Abteilung ohne ein weiteres
    Wort. Hinter ihr schloss sich das Schott mit einem leisen
    Zischen. Die Vögel folgten ihr.
    Es lag ihr fern, sich auf eine verbale Auseinandersetzung mit
    Janeway einzulassen, und hinzu kam: Der jüngste Zwischenfall
    beunruhigte sie. Seven of Nine beabsichtigte, zur Ruhenische
    zurückzukehren und sich einige Stunden lang zu regenerieren.
    Doch ihre Füße schienen sie ebenso zu verraten wie zuvor die
    Finger, als sie in der astrometrischen Abteilung einen ganz
    anderen Raumbereich auf den Schirm geholt hatten. Sie schritt
    durch die Korridore des Schiffes und folgte den drei schwarzen
    Vögeln, die vor ihr flogen.
    Schließlich erreichte sie das zweite Holodeck und wählte ein
    ganz bestimmtes Programm.
    »Simulation aktiviert«, meldete die Sprachprozessorstimme
    des Computers, und die Tür öffnete sich.
    Es war Morgen in der Toskana. Helles Licht strömte durch die
    Fenster von Leonardo da Vincis Arbeitszimmer, und
    Staubkörner schwebten in dem goldenen Glanz. Die drei
    schwarzen Vögel hatten ganz offensichtlich ihr Ziel erreicht und
    wurden ebenso Teil der Umgebung wie die Gemälde,
    Skulpturen und Modelle.
    Seven blinzelte verwirrt. Warum war sie hierher gekommen?
    Sie drehte sich um, betrachtete eins von Janeways Werken und
    erinnerte sich daran, eine tönerne Statue mit einer tönernen Nase
    ausgestattet zu haben. Weder Interesse noch Gefühle verbanden
    sich damit. Es war ein irrelevanter Vorgang, der…
    Ein plötzlicher Geruch, der sich sofort wieder verflüchtigte,
    nach Fäulnis und Aas…
    Etwas stimmte nicht mit diesem Ort. »Es sollte keine Wände geben«, sagte Seven laut, und sofort verschwanden sie. Eine
    sanfte, angenehm duftende Brise strich ihr übers Gesicht. »Und das Gras… Es hat nicht die richtige Farbe. Es sollte ein blasses Purpur zeigen.« Und das Gras wechselte die Farbe.
    Seven wanderte umher, und ihre Worte verliehen der
    Landschaft ein vertrautes Erscheinungsbild. Hier war sie
    aufgewachsen. Hier hatte sie einen Partner gewählt, vier Kinder zur Welt gebracht und die Kinder ihrer Kinder gesegnet.
    Sie dachte an den richtigen Sitz, und ein entsprechendes Wort
    ließ ihn erscheinen. Einen Tonklumpen verwandelte sie in einen rechteckigen gelben Stein, in einen Simmik- Stein , ihr bevorzugtes Medium. Er war härter als Ton und weicher als die
    meisten anderen Steine, schien auf ihre Berührung ebenso zu
    reagieren wie ein Geliebter. Wie verschämt gab er die Bilder zu erkennen, die in seiner glänzenden Tiefe warteten.
    Seven griff nach einem Meißel. Er war nicht das richtige
    Werkzeug, aber alles in ihr drängte danach, mit der Arbeit zu
    beginnen. Sie blickte auf ihre Hand hinab und schnappte nach
    Luft. Ihre Rechte zeigte nicht das übliche Scharlachrot, sondern eine Mischung aus Gelb und Rosarot. Litt sie an einer
    Krankheit? Und was war mit den Schwielen, die sie mit Stolz
    erfüllten, weil sie an ein Kunst und Kindern gewidmetes Leben
    hinwiesen? Ihr Herz schlug schneller, und sie merkte, dass es
    sich am falschen Platz befand, in der Brust, nicht im Bauch…
    Und die linke Hand! Metall umgab sie. Nun, die Finger ließen
    sich bewegen, aber…
    Und dann war alles in Ordnung. Bestimmt hatte sie sich nur
    eingebildet, junge Hände mit fünf Fingern anstatt mit sieben zu haben.

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