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Voyager 018 - Seven of Nine

Voyager 018 - Seven of Nine

Titel: Voyager 018 - Seven of Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Programmierung gewesen? »Ich
    fürchte, die Deutung dieser… Eindrücke bleibt vor allem Ihnen
    selbst vorbehalten. Träume sind sehr individuell und zeichnen
    sich nicht durch etwas aus, das man ›gemeinsame Sprache‹
    nennen könnte. Halten Sie in Ihren Halluzinationen nach
    gemeinsamen Elementen Ausschau, nach einem Muster. Denken
    Sie über die Bedeutung der Raben nach. Sie stellen eine
    Konstante dar, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte Seven und beobachtete, wie ein Rabe nach
    einem anderen pickte, der daraufhin krächzte und fortflog.
    »Und während der Halluzinationen erscheinen sie nicht.«
    »Auch das stimmt.«
    »Ich glaube, die Vögel repräsentieren Ihr Unterbewusstsein.
    Man könnte sie mit den Träumen vergleichen… «
    »Ja«, hauchte Seven und entsann sich vage daran, der
    Wahrheit nahe gewesen zu sein, kurz bevor der Doktor ihr das
    Sedativ verabreichte. »Ja… Ich hätte ihre Bedeutung fast
    erkannt. Es geht dabei um… den Gesang… «
    »Ich bin Arzt, kein Ornithologe, aber soweit ich das beurteilen
    kann, ist das Krächzen von Raben nicht besonders reizvoll.«
    Seven nickte und beobachtete die sechs Vögel. Sechs. Auch
    diese Zahl spielte eine Rolle. »Ich meine nicht ihren Gesang,
    sondern… ein Lied über sie. Ein altes Lied, das ich früher
    einmal kannte.«
    »Vielleicht eins der Lieder, die Sie bei Ihrem Abstecher ins
    Frankreich des zwanzigsten Jahrhunderts gesungen haben?«,
    fragte der Doktor. Sevens Holodeck-Auftritt als
    Kabarettsängerin, während die Hirogen das Schiff
    kontrollierten, galt bei der Voyager- Crew geradezu als legendär.
    Es war eine so ungewöhnliche Rolle für sie gewesen, dass sie
    darin einen weitaus größeren Eindruck gemacht hatte als der
    Barkeeper Tuvok oder der amerikanische Soldat Chakotay. Von
    Seven of Nine mit ihrer knappen, präzisen Ausdrucksweise
    erwartete niemand, dass sie sang, noch dazu sehr gut.
    »Nein. Das Repertoire jenes Holo-Programms enthielt keine
    Lieder über Vögel. Vermutlich geht es um ein Lied aus meiner
    Kindheit. Bin ich diensttauglich, Doktor?«
    »Nein, das sind Sie nicht.« Der Tonfall des Arztes wies darauf
    hin, dass er keinen Widerspruch duldete. »Sie können praktisch
    jederzeit von neuen Halluzinationen heimgesucht werden.

Bisher haben Sie sich darauf beschränkt, Vögel zu jagen und
    eine Skulptur zu schaffen. Angenommen, Sie schlüpfen in die
    Identität eines Kriegers und versuchen, das Schiff zu zerstören?«
    Seven stellte überrascht fest, wie viel Ärger sich in ihr regte.
    Sie versuchte sich zu beruhigen. Es hatte keinen Sinn, sich auf
    eine verbale Auseinandersetzung mit dem Doktor einzulassen.
    »Ich glaube, Sie haben Recht. Die Vögel und das Lied werden
    mir dabei helfen, besser zu verstehen, was mit mir geschieht.
    Allerdings brauche ich Zugang zum Computer, um über das
    Lied Klarheit zu gewinnen. Ich werde nicht versuchen… «
    »Dabei sollten Sie nicht allein sein. Krankenstation an
    Brücke.«
    »Hier Janeway.«
    »Dornröschen ist erwacht und wünscht Zugang zum
    Computer. Ich halte es für zu riskant, wenn sie dabei allein ist.
    Könnte ihr jemand Gesellschaft leisten?«
    »Ich beauftrage Harry damit.«
    »Oh, Mr. Kim. Eine ausgezeichnete Wahl. Krankenstation
    Ende.« Der holographische Arzt wandte sich an Seven. »Darf
    ich etwas vorschlagen?«
    »Natürlich.«
    »Vielleicht sollten Sie darauf verzichten, Fähnrich Kim
    Einzelheiten Ihrer Träume zu schildern. Ich meine insbesondere
    den Traum, in dem Sie ohne Kleidung durch den Kontrollraum
    spazierten.«
    Humor, dachte Seven. Der Doktor schmunzelte, und sie
    entspannte sich ein wenig, lächelte ebenfalls.
    Es verblüffte Seven geradezu, wie viele irdische Lieder Vögel
    betrafen. Ein Vogel im goldenen Käfig. Vögel tun’s, und Bienen auch. Hört die Spottdrossel. Ein freier Vogel. Wie ein Vogel
    fliegen. Und so weiter und so fort. In einem sogenannten
    Weihnachtslied ging es um mehrere Arten von geflügelten
    Geschöpfen, unter ihnen Schwäne, Rebhühner, Gänse,
    Turteltauben. Darüber hinaus wurden manchmal Vogelspezies
    erwähnt, von deren Existenz Seven bisher nichts gewusst hatte,
    zum Beispiel ›Bordsteinschwalben‹ und dergleichen. Die Titel
    sagten ihr nichts, und deshalb hörte sie in jedes Lied hinein.
    Musik und singende Stimmen in der kühlen Umgebung der
    astrometrischen Abteilung – selbst Seven war sich des
    besonderen Kontrastes bewusst.
    »Dies ist nicht der richtige Ort für… Volkslieder«, sagte sie in
    einem

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