Voyager 018 - Seven of Nine
Aufgaben für mich. Wir können unsere Tour
fortsetzen, wenn Sie möchten.«
»Gern.«
Paris verbeugte sich scherzhaft und winkelte den Arm an.
Priana hakte sich bei ihm ein und lachte. Ihre Stimme war
melodisch und so weich wie der Pelz - eine Beschreibung, die
nicht unbedingt auf B’Elanna passte. Im Großen und Ganzen bot
Priana weitaus angenehmere Gesellschaft als die hitzige
Halbklingonin. Sie plauderten miteinander, während sie durch
den Korridor schritten, und Paris dachte: Wie angenehm, den
Nachmittag auf diese Weise zu verbringen.
Als sie Arm in Arm zum Turbolift gingen, fühlte er sich noch
entspannter als beim letzten Campingausflug. Es war ein so
intensives Empfinden, dass er fast glaubte, den Duft von Kiefern
wahrzunehmen.
Seven blinzelte. Eine klebrige Substanz befand sich in ihrem
rechten Auge, und geistesabwesend versuchte sie, das Zeug
fortzuwischen.
»Menschen sprechen in diesem Zusammenhang von Sand«,
sagte der Doktor, als er die Bewegung bemerkte. »Kindern
erzählt man viele Geschichten vom Sandmännchen, das ihnen
Sand in die Augen streut, um sie schlafen zu lassen. Nun, es sind
Märchen, die mit der Realität kaum etwas zu tun haben. Wie
dem auch sei: Die Vorstellung, dass irgendein magisches Wesen
über einem Kind schwebt und ihm Sand in die Augen streut,
erscheint mir sehr seltsam. Bei den Menschen wirkt sie aus
irgendeinem Grund beruhigend.«
»Aber es ist doch gar kein Sand«, erwiderte Seven und
runzelte die Stirn. »Es handelt sich um… «
Der Doktor unterbrach sie. »Darum geht es gar nicht. Sie
haben geschlafen, Seven. Und zwar zehn Stunden lang. So
etwas ist völlig neu für Sie.«
»Sie haben mir ein Sedativ injiziert.«
»Dessen Wirkung nach zwanzig Minuten nachließ. Sie haben
auf natürliche Weise geschlafen, und sehr tief.« Er rückte die
Instrumente auf einem Tablett zurecht, sah auf und lächelte.
»Sie haben sogar geschnarcht.« Als er Sevens Bewunderung
bemerkte, fügte er hinzu: »Ziemlich laut.«
Die Falten gruben sich tiefer in ihre Stirn. »Ich schnarche
nicht.«
»Woher wollen Sie das wissen?«
Diesem Argument konnte Seven nicht widersprechen, und sie
beschloss, das Thema zu wechseln. Sie erinnerte sich an
seltsame Bilder, an Fragmente von Visionen.
»Ich glaube, ich habe geträumt, Doktor. Es war… sehr
ungewöhnlich. Zwischen den einzelnen Bildern, die ich sah, gab
es überhaupt keinen Zusammenhang.«
»Das ist völlig normal für Menschen, soweit ich weiß. Träume
sind Projektionen des Unterbewusstseins. Der Geist versucht,
Lösungen zu finden, und zu diesem Zweck verwendet er
Träume. Manchmal ist die Bedeutung eines Traums
offensichtlich, aber oft benutzt das Gehirn Metaphern.«
»Die Bilder waren sehr unlogisch.«
»Das überrascht mich nicht.« Der Doktor sondierte Seven mit
einem medizinischen Tricorder. »Ging es bei Ihren Träumen um
die anderen Leben?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Was ist mit Ihren gefiederten Freunden?«
Ein oder zwei Sekunden lang glaubte – hoffte - Seven, dass die
Vögel fort waren, verscheucht vom Schlaf. Aber dann sah sie
die sechs Raben: Sie hockten in einer Ecke und erwiderten ihren
Blick.
»Sie sind noch da, Doktor.«
»Und Ihr limbisches System ist aktiv.« Der holographische
Arzt klappte den Tricorder zu. »Seven, wir hatten schon einmal
Gelegenheit, darüber zu sprechen, aber… Haben die Vögel
irgendeine Bedeutung für Sie? Gibt es vielleicht einen
Zusammenhang mit den Träumen?«
Seven dachte noch einmal über die seltsamen Bilder nach,
bevor sie antwortete: »In einem Traum suchte ich die
astrometrische Abteilung auf. Captain Janeway befand sich dort,
ebenso Chakotay und die anderen Offiziere. Ich hatte ein sehr
wichtiges Programm erstellt, doch als ich es vorführen wollte…
« Sie sah den Doktor an. »Plötzlich erinnerte ich mich an nichts
mehr. Ich hatte alles vergessen!«
»Das ist Ihre Version eines weit verbreiteten Traums«,
erwiderte der Holo-Arzt. »Die meisten, von denen ich gehört
habe, bezogen sich auf die Angst, bei Prüfungen an der
Starfleet-Akademie durchzufallen.«
»In einem anderen stürzte ich in die Tiefe, und in einem
weiteren trug ich keine Kleidung, befand mich aber auf der
Brücke und… «
»Alles ganz normale Träume«, sagte der Doktor. Seven fand,
dass er ein wenig verlegen wirkte. Versetzte ihn eine neue
Subroutine in die Lage zu erröten oder war diese Möglichkeit
schon immer Teil seiner
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