Voyager 018 - Seven of Nine
Spaß.
Aber selbst der Voyager würde es schwer fallen, sich gegen die Technik der Ku zu verteidigen. Sie waren recht hoch
entwickelt, und außerdem bekamen sie moderne Technik von
den Völkern, die ihre Dienste in Anspruch nahmen. Das
Ergebnis: kleine, schnelle Schiffe mit überaus leistungsfähigen
offensiven und defensiven Systemen. Und geflogen wurden
diese Schiffe von Geschöpfen, die nur eins im Sinn hatten: Tötet die Warmen!
Tamaak schüttelte den Kopf und konzentrierte sich. Furcht
nützte nichts. Er musste so weit wie möglich mit der Voyager-
Crew zusammenarbeiten, ohne seine Mission zu gefährden. Ihr
Leben hing davon ab, und damit meinte er alle Personen an
Bord, nicht nur die Skedaner.
»Lieutenant Torres«, sagte Vorik, und seine Stimme klang wie
immer sanft. »Wenn Sie mir diesen Hinweis gestatten: Flüche
sorgen nicht dafür, dass die Reparaturarbeiten schneller
vorankommen, und sie verbessern auch nicht ihre Qualität.«
Torres lag auf dem Rücken unter der Konsole. Das
Warptriebwerk hatte ausgerechnet diesen Zeitpunkt gewählt, um
Aufmerksamkeit zu verlangen. Captain Janeway bestand auf
Warp acht, sogar Warp neun, wenn es möglich war, und das
Schiff protestierte gegen so starke Belastungen. Die letzten
Wartungsarbeiten lagen schon eine ganze Weile zurück, und
daran erinnerte sie die Voyager jetzt.
B’Elanna hatte leise gebrummt, laut geflucht, gerufen und
sogar mit einem Werkzeug aufs Gehäuse geschlagen. Vorik
hatte natürlich Recht. Mit solchen Temperamentausbrüchen
ließen sich die Reparaturarbeiten tatsächlich nicht
beschleunigen.
Aber es tat gut, gelegentlich ein wenig Dampf abzulassen.
Die Chefingenieurin holte tief Luft, hielt den Atem an und
zählte bis zehn, bevor sie sich unter der Konsole hervorschob.
»Tut mit leid«, knurrte sie.
»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich wollte nur
darauf hinweisen… «
»Sparen Sie es sich, in Ordnung?«, erwiderte sie lauter als
beabsichtigt, und erstaunt stellte sie fest, dass sich beim letzten Wort ein Kloß in ihrem Hals bildete.
Tom. Was ist los? Was habe ich falsch gemacht?
Vorik neigte den Kopf ein wenig zur Seite und musterte sie.
Torres erwiderte seinen Blick und blinzelte mehrmals.
Verdammt, sie wollte nicht ausgerechnet vor einem Vulkanier in
Tränen ausbrechen…
»Inzwischen arbeiten Sie ohne Unterbrechung seit drei
Stunden, siebenundzwanzig Minuten und neun Sekunden«,
sagte Vorik. »Darf ich bei allem Respekt eine Pause
vorschlagen? Ich möchte Ihnen eine Tasse Raktajino
spendieren.«
»Vorik, ich dachte, wir… «
»Und ich bin bereit, aufmerksam zuzuhören. Ich spüre, dass
Sie etwas belastet.«
B’Elannas Lippen deuteten ein Lächeln an. »Das ist sehr
freundlich von Ihnen, Vorik, aber… «
»Freundlichkeit ist nur ein Grund«, sagte der Vulkanier. »Sie
sind feindselig und zornig, was Ihre Leistungen als
Chefingenieurin negativ beeinflusst.«
Daraufhin wuchs B’Elannas Lächeln in die Breite. Bei einem
Vulkanier konnte man sich darauf verlassen, dass er vor allem
an die praktischen Aspekte einer Sache dachte. Die
stundenlange Arbeit in der Enge hatte zu Schmerzen in
Schultern und Nacken geführt. Vielleicht war dies wirklich ein
geeigneter Zeitpunkt für eine Tasse eisgekühlten Raktajino.
»Na schön.«
Kurze Zeit später saß Torres in der Offiziersmesse, trank und
hörte einem plaudernden Vorik zu. Vulkanische Konversation
unterschied sich erheblich von der bei Menschen
gebräuchlichen. Sie steckte voller Informationen, die mit einer
knappen, präzisen Ausdrucksweise übermittelt wurden. Doch
jene Dinge, über die Vorik sprach, spielten eigentlich keine
Rolle, und B’Elanna empfand es als beruhigend, einer
emotionslosen Stimme zu lauschen. Sie begriff: Dieser
Vulkanier war einfühlsamer, als er zugab.
Was auch immer zwischen ihr und Tom Paris existierte:
Bestimmt wusste Vorik, dass sich derzeit nichts abspielte. Mit
einem flauen Gefühl in der Magengrube – bestimmt gab es
keinen Zusammenhang mit der hohen Koffeindosis, die sie
gerade zu sich genommen hatte – stellte sich B’Elanna der
Erkenntnis, dass vermutlich alle an Bord darüber Bescheid wussten. Solche Dinge sprachen sich schnell herum.
Trotzdem blieb ihr die Sache ein Rätsel. Seit die Skedaner an
Bord gekommen waren, schenkte ihr Tom kaum mehr
Beachtung und verbrachte seine ganze freie Zeit damit, ›unsere
Gäste herumzuführen‹. Insbesondere ein zartes
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