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Voyager 018 - Seven of Nine

Voyager 018 - Seven of Nine

Titel: Voyager 018 - Seven of Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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weibliches
    Exemplar mit großen Augen schien es ihm angetan zu haben.
    B’Elanna starrte in ihre Tasse und knurrte leise. Lieutenant
    Tom Paris hatte in dem Ruf gestanden, ein Charmeur zu sein,
    bevor sie… womit begannen? Damit, sich zu treffen? Die
    Chefingenieurin fand nicht einmal eine geeignete Bezeichnung.
    Aber sie hätte nie gedacht, dass er sich von einem sprechenden
    Känguruh bezirzen ließ, so niedlich es auch wirken mochte.
    Nach einer Weile verstummte Vorik, und daraufhin begann
    B’Elanna zu sprechen. Aber ihren Kummer vertraute sie dem
    Vulkanier nicht an. Sie behielt ihn für sich, wie etwas Kostbares, wie alle anderen Geheimnisse und Ängste ihres Lebens. Diese
    Dinge blieben allein ihr vorbehalten, um in langen Nächten,
    wenn sie nicht schlafen konnte, hervorgeholt und untersucht zu
    werden.
    Das anregende Getränk und zwanzig Minuten Entspannung
    halfen. Als B’Elanna in Begleitung des Vulkaniers zum
    Maschinenraum zurückkehrte, war sie mit sich ins Reine
    gekommen.
    Zum Teufel mit Tom Paris. Sie liebte ihn, ja, und das wusste
    er. Wenn ihm das nicht genügte, wenn er das, was sie verband,
    einfach so aufgeben wollte… Nun, diese Entscheidung musste
    sie ihm überlassen. B’Elanna hatte den Mut gefunden, ihm ihre
    Liebe zu gestehen, und dadurch gab es einen gewissen Frieden
    in ihrem Herzen. Aufgrund ihrer Abstammung – halb Mensch,
    halb Klingonin – stand sie zwischen den Welten und war daran
    gewöhnt, allein zu sein.
    Offenbar musste sie sich erneut mit Einsamkeit abfinden.
    Die Frau auf dem Diagnosebett öffnete die Augen. Erschöpfung
    lastete schwer auf ihrem Leib, und hinter der Stirn pochte es
    schmerzhaft.
    Sie konnte nichts identifizieren. Dieser Ort wirkte vertraut,
    aber ihr fielen keine Worte ein, um ihn und die Dinge darin zu
    beschreiben. Das metallene Etwas, das sich über ihr wölbte…
    Sie kannte es, ebenso das Geschöpf, das mit den Instrumenten
    auf einem Tablett hantierte.
    Sie öffnete den Mund, um zu sprechen, und damit verband
    sich ein angenehmes Empfinden. Ich weiß, wie man
    kommuniziert.
    »Hallo?« Ihre Stimme klang rau und die Lippen waren
    trocken. Die Person an dem Tablett drehte sich ruckartig um und
    starrte sie aus großen Augen an.
    »Seven?«
    Sie runzelte die Stirn. »Seven was?« Sie sah die Vögel, aber es
    waren nicht sieben, sondern zehn, und sie gaben keinen Laut
    von sich. Sie schenkte ihnen keine Beachtung; ihre Neugier galt
    vor allem diesem Ort und dem Mann.
    Er gab keine Antwort, nahm ein Werkzeug und richtete es auf
    ihren Kopf. »O nein«, sagte er leise, und als er sie wieder ansah, zeigte sich Mitgefühl in seinem Gesicht.
    »Seven… Erinnern Sie sich daran, wer ich bin und was es mit
    diesem Ort auf sich hat?«
    Sie schüttelte den Kopf und setzte sich auf, als der Mann ein
    Schaltelement betätigte und das gewölbte Metallobjekt
    zurückwich. Sie schwang die Beine von der Liege und hob die
    Hand zum eigenen Gesicht.
    »Ich weiß nichts, habe aber das Gefühl, das ich mich erinnern
    sollte. Warum wiederholen Sie immer wieder das englische
    Zahlwort? Wie lautet mein Name?« Jähe Furcht erfasste sie und
    sie zog die Beine an, schlang die Arme darum.
    »Seien Sie unbesorgt. Es wird alles gut. Irgendwie. Sie können
    mich ›Doktor‹ nennen. Sie sind… «
    Erinnerungen. Fragmente von Reminiszenzen, von Bildern,
    angenehmen Gerüchen, saftigem Grün, kaltem Metall,
    Umarmungen, von weichem Stoff auf der Haut, von einer
    Angst, die bis zur Grundfeste ihres Ichs reichte.
    Erneut hob sie die Hand und berührte ihr Gesicht. Etwas
    Kaltes und Metallisches befand sich dort, und sie betastete es
    vorsichtig. Falten bildeten sich in ihrer Stirn, als sie ihr
    zusammengestecktes Haar löste und es mit den Fingern
    auskämmte.
    »Ich erinnere mich, Doktor«, sagte sie leise. »Ich weiß, wer
    ich bin.«
    »So ist die Situation beschaffen«, beendete Janeway ihren
    Vortrag. Sie hatte die Führungsoffiziere aufmerksam
    beobachtet, während sie von ihrem Gespräch mit Tamaak Vriis
    berichtete. Stolz erfüllte sie. Ihnen allen drohte Gefahr, während sich die Skedaner an Bord des Schiffes befanden. Es wäre
    logisch gewesen, die Passagiere den Ku zu überlassen, um
    weitere Kämpfe zu vermeiden.
    Aber von Tuvok und Vorik einmal abgesehen: Die Crew gab
    nicht der Logik Vorrang, sondern Mitgefühl und Anteilnahme,
    und jetzt bot sich eine ausgezeichnete Möglichkeit, Solidarität
    zu beweisen. Den unschuldigen Skedanern war großes

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