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Voyager 018 - Seven of Nine

Voyager 018 - Seven of Nine

Titel: Voyager 018 - Seven of Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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wirkten gleichzeitig vertraut und fremd. Die Vögel
    stellten eine willkommene Konstante dar.
    Chakotay führte sie durch ein Schiff, das sie – wie er ihr
    versicherte – noch vor kurzer Zeit so gut gekannt hatte wie den
    eigenen Handrücken. Annika senkte den Blick, betrachtete ihre
    Hand und sah sonderbare Implantate aus Metall. Der Erste
    Offizier hatte eine Redewendung benutzt, aber in diesem Fall
    war sie fehl am Platz, denn ihre Hand schien jemand anders zu
    gehören.
    »Und dies ist die aeroponische Abteilung«, sagte er, als sich
    vor ihnen ein Schott öffnete. Warme, feuchte Luft wehte ihnen
    entgegen, brachte einen aromatischen Duft mit sich. Annika
    atmete ihn tief ein.
    »Oh, wie wundervoll!« Sie trat vor und berührte die samtenen
    Blütenblätter einer roten Blume. Der Kontakt mit ihnen fühlte
    sich herrlich an. »Lassen Sie mich raten. Dies ist mein
    Lieblingsplatz an Bord, nicht wahr?«
    Chakotay lächelte schief. »Wohl kaum. Ihr Interesse an der
    aeroponischen Abteilung beschränkte sich darauf, wie effizient
    hier Nahrungsmittelzusätze produziert werden.«
    Sie rümpfte die Nase. »Wirklich?«
    »Einmal haben Sie gesagt, Schönheit sei irrelevant.«
    Annika verzog das Gesicht und richtete den Blick wieder auf
    die Blume. »Seven of Nine scheint ein ziemlicher Muffel
    gewesen zu sein.«
    Chakotay lachte. »Ich fürchte, da haben Sie Recht. Aber wir
    alle haben Seven – Sie – lieb gewonnen. Kommen Sie. Es gibt noch viel zu sehen.«
    Die Raben hatten sich auf einigen der Pflanzen niedergelassen,
    und einer von ihnen pickte nach der roten Blume. »He!« rief sie
    und winkte. »Fort mit dir.«
    Chakotay versteifte sich. »Die Vögel?«
    »Ja.« Annika seufzte. »Ich weiß, dass Sie sie nicht sehen, im
    Gegensatz zu mir. Der Doktor meint, sie hätten irgendeine
    Bedeutung für mich. Aber welche… Das konnte er mir leider
    nicht erklären.«
    Chakotays Lippen formten ein neuerliches Lächeln. »Ich habe
    da eine Theorie«, sagte er geheimnisvoll.
    »Wie lautet sie? Ich brenne darauf zu erfahren, was es mit den
    Vögeln auf sich hat!«
    »Ich schlage vor, wir lassen Ihrem Gedächtnis ein wenig Zeit,
    sich zu erholen. Vielleicht finden Sie die Antwort selbst. In der
    Zwischenzeit… Ich führe Sie jetzt zu Ihrem alten Platz in der
    astrometrischen Abteilung.«
    Kathryn Janeway sah auf den Hauptschirm und beobachtete, wie
    die Sterne vorbeiglitten, aber mit den Gedanken war sie ganz
    woanders, an Bord eines längst nicht mehr existierenden
    Starfleet-Schiffes namens Raven. Seine aus Vater, Mutter und Tochter bestehende Crew war einem tragischen Schicksal zum
    Opfer gefallen.
    Dieses besondere Trauma lag bereits hinter Seven. Die
    Erinnerungen daran hatten sich ihr offenbart und wären fast zu
    viel für sie gewesen.
    Musste sie das alles noch einmal durchmachen, jetzt als
    Annika Hansen? Welche Folgen mochten sich für sie ergeben?
    Würde sie das Grauen der Assimilation noch einmal erleben?
    Und wenn all jene Erinnerungen zurückkehrten… Verwandelte
    sie sich dann wieder in eine Borg, ohne dass etwas von Annika
    übrig blieb?
    Schwierige Fragen. Und Janeway wusste nicht einmal, welche
    Antworten sie sich erhoffte.
    »Captain«, sagte Paris und weckte sie aus ihren Grübeleien,
    »wir nähern uns Kontrollpunkt 109.«
    Janeway beugte sich im Kommandosessel vor. »Beenden Sie
    den Warptransit, Lieutenant.«
    Die Voyager wurde langsamer und flog mit Impulskraft.
    Kontrollpunkt 109 erwies sich als reizlos. Auf dem Planeten gab
    es nicht das geringste Grün. Er zeigte nur lebloses Felsgestein,
    abgesehen von jenem Ort, an dem man die Station errichtet
    hatte. An Bord des Schiffes herrschte noch immer Alarmstufe
    Gelb, obwohl nichts darauf hindeutete, dass ihnen jemand einen
    feindseligen Empfang bereiten wollte. Andererseits: Sie hatten
    zu viele unangenehme Überraschungen erlebt, um es an
    Vorsicht mangeln zu lassen.
    »Man setzt sich mit uns in Verbindung, Captain«, sagte Kim.
    So weit, so gut, dachte Janeway. Auf diese Weise hatte es auch beim anderen Kontrollpunkt begonnen – bis es zu dem
    unerwarteten Angriff kam.
    »Auf den Schirm«, sagte sie.
    Das Bild wechselte und zeigte ein fremdes Wesen. Es handelte
    sich nicht um einen Lhiaari, sondern um einen Humanoiden. Die
    Oberlippe war gespalten, und Knochenplatten zeigten sich auf
    dem Kopf. Es gab keine sichtbaren Ohren. Katzenartige Augen
    blickten kühl und schlitzförmige Nasenlöcher weiteten sich
    kurz. An der Schulter des Fremden

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