Voyager 018 - Seven of Nine
der Voyager und ihre
Begleiter Zeit genug, durch die Tür zu springen und über eine
dunkle Treppe nach oben zu eilen.
Die Ku verfolgten sie. Janeway hörte das Klacken ihrer
Mundwerkzeuge, während Tuvok und Neelix immer wieder von
den Waffen Gebrauch machten. Am oberen Ende der Treppe
stieß sie gegen eine geschlossene Tür und versuchte, sie zu
öffnen.
Helles Licht flutete ihr entgegen. Janeway blinzelte, trat nach
draußen und stellte fest, dass sie sich direkt unter der zentralen Bühne befanden. Verblüfft riss sie die Augen auf, als sie sich
selbst auf einem riesigen Bildschirm sah. Die Ku folgten ihnen
noch immer, aber hinter ihnen kamen die imperialen Wächter,
und es dauerte nicht lange, bis sich die Insekten auf allen Seiten von Gardisten umringt sahen. Als nächster trat Beytek durch die
Tür nach draußen, wirkte sowohl wütend als auch furchterfüllt.
Xanarit und die Angehörigen der Iora bildeten den Abschluss,
richteten ihre Waffen auf den Imperator.
Und dann verdunkelte sich plötzlich die Sonne.
Seven war zu Boden gesunken, lehnte mit dem Rücken an einer
alten, kühlen Steinwand, in sicherem Abstand zu den
trampelnden Füßen. Sie schauderte, zog die Beine an und
schlang ihre Arme um die Knie. Ihre Augen waren geschlossen,
aber trotzdem sah sie ganz deutlich, was geschah. Tausende
leisteten ihrem Selbst Gesellschaft.
Einen Beutel Korn von der besten Sorte…
Die Menge reagierte mit entsetzten Schreien auf die heiße
Dunkelheit. Die Finsternis verschwand so plötzlich, wie sie
gekommen war, aber der Sonnenschein kehrte nicht zurück. Das
Licht stammte von einer kleinen, glühenden Kugel, die Janeway
kannte. Tamaak Vriis schwebte über dem Boden, die Waffe der
Skedaner in den Armen.
Janeway nahm den herrlichen Duft von frisch gekochtem
Kaffee wahr und wusste, was geschah. Die Sonne war nicht
wirklich verschwunden, und Tamaak schwebte auch gar nicht in
der Luft. Ihre gegenwärtigen Erlebnisse gingen auf die
skedanische Bewusstseinsmanipulation zurück. Sie fragte sich,
ob alle Anwesenden die gleiche Vision sahen oder es für jedes
Individuum eine eigene Version gab. Die Ereignisse wurden
aufgezeichnet, und daran konnten die Skedaner nichts ändern.
Wenn dies alles vorüber war, und wenn sie überlebte… Dann
konnte sie feststellen, was sich wirklich zugetragen hatte.
»Xanarit!«, rief Janeway. »Der Skedaner – es ist ein Trick! Er
will den Imperator töten!«
Xanarit sah sie an, und angesichts der Hysterie um sie herum
wirkte er erstaunlich ruhig. Er nickte nur.
»Was Captain Janeway über die Zerstörung von Skeda gesagt
hat, entspricht der Wahrheit!« Tamaaks Stimme donnerte wie
die Stimme Gottes am Tag des Jüngsten Gerichts – eine weitere
Illusion, aber eine sehr überzeugende und beeindruckende. »Sie
alle haben gehört, wie der ach so ehrenhafte Imperator Beytek
seine Schuld gestand! Er hat Schande über seine Vorfahren und
alle jene gebracht, die er als seine Untertanen bezeichnet. Er
versprach, Raumschiffe zu schicken, um uns zu verteidigen,
aber nicht ein einziges kam.
Und nach dem Angriff der Borg wurde unsere verwüstete
Heimat unter Quarantäne gestellt, von jeder Hilfe abgeschnitten.
Wir sollten sterben und in Vergessenheit geraten, niemandem
von dem abscheulichen Verbrechen des Imperators erzählen
können.
Aber Sie entkommen der Gerechtigkeit nicht, Beytek. Sie wird
Sie finden. Ich gehöre zu den Letzten meines Volkes, und seit
langer Zeit träumen wir von diesem Tag. Jetzt ist es so weit.
Fürchten Sie sich, Beytek, denn Ihre Stunde hat geschlagen.
Empfangen Sie die Kugel der Vergeltung!«
Seven sah alles. Sie sah die Illusion des schwebenden Tamaak,
das Entsetzen und die Feigheit im Gesicht des Imperators,
Xanarits ruhige Miene, Zorn und Sorge um die Sicherheit
anderer Personen in Janeways Zügen. Tausende von Stimmen
erklangen hinter Sevens Stirn und verlangten Gerechtigkeit.
Dreiundzwanzig Vögel flatterten umher und kreischten.
Vierundzwanzig Amseln, gebacken in einer Torte…
Mit einem Schrei hob Tamaak die glühende Kugel hoch über
den Kopf und warf sie dann nach unten. Janeway rief eine
Warnung und lief los, obwohl sie gar nicht wusste, was sie zu
erreichen hoffte. Allein der Instinkt veranlasste sie zu dem
Versuch, das Unvermeidliche zu verhindern.
Bestimmt handelte es sich um eine Bombe. Ihre Explosion
würde das Letzte sein, was Janeway sah, bevor der Tod sie
ereilte und ihr Gelegenheit gab,
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